HEV 10/1998 Inhaltsverzeichnis


  Wohnschutzinitiative
 

     
  Leerwohnungsstatistik und Abstimmung über Wohnschutzinitiative und Aufhebung des WEG

Während das Statistische Amt der Stadt Zürich vor dem Abstimmungswochenende vom 27.September wiederholt auf die negative Entwicklung der Leerwohnungsziffer in der Stadt Zürich aufmerksam und damit Stimmung gegen die Abschaffung des WEG und für die Wohnschutzinitiative machte, übte sich das Statistische Amt des Kantons Zürich in Zurückhaltung. Dabei wäre der kantonale Leerwohnungsbestand im Hinblick auf die kantonale Abstimmung doch von einigem Interesse gewesen.
Die Zahlen für den Kanton Zürich waren auch durchaus schon bekannt – und zwar spätestens seit dem 25. August. Aufgrund jener Angaben konnte nämlich das Bundesamt für Statistik seine Statistik abschliessen und am 11. September 1998 eine Pressemeldung verfassen, in welcher es - im Unterschied zum städtischen - von leicht gestiegenem Leerwohnungsbestand in der Schweiz sprach. Leider sind wir als kantonale Organisation nicht auf der Adressliste des BfS und so erfuhren wir erst viel später und eher zufällig von diesen Zahlen.

Leerwohnungsbestand im Kanton Zürich auf hohem Niveau stabil
Die kantonale Leerwohnungsziffer ist seit der letzten Erfassung praktisch unverändert hoch geblieben. Die veröffentlichte Leerwohnungsziffer der Stadt Zürich wird daher der Situation im Kanton Zürich in keiner Weise gerecht. Die kantonale Leerwohnungsziffer ist seit 1997 von 1.17% auf 1.15% zurückgegangen. Sie bleibt also praktisch auf dem letztjährigen Rekordstand. Am 1. Juni 1997 standen im ganzen Kanton 6632 Wohnungen leer, am 1. Juni 1998 6631! Davon sind 5631 zu mieten, 6149 befinden sich in Mehrfamilienhäusern, 5611 in Altbauten.

Ist der Leerwohnungsbestand in der Stadt Zürich spürbar (von 0.71% auf 0.57%) zurückgegangen, so muss er in den anderen Gemeinden entsprechend zugenommen haben. Den höchsten Leerwohnungsbestand weist mit 5.68% Hettlingen auf. In 20 Gemeinden stehen mehr als 3% der Wohnungen leer. Dazu gehören so grosse Gemeinden, wie Meilen (3.7%) und Stäfa (3.45%). Wallisellen liegt mit 2.98% knapp darunter. Insgesamt sind es 66 Gemeinden, in welchen der Leerwohnungsbestand über 1.5% beträgt, z.B. Dietikon, Küsnacht, Uster, Wetzikon oder Wädenswil. Die Stadt Winterthur gehört mit 1.49% knapp nicht mehr dazu.
Ausser der Stadt Zürich weisen alle Bezirke Leerwohnungsbestände von über 1% auf. Dabei führt Dielsdorf mit 2.02%.
Wenn man zudem in Bericht 5 der Zürcher Statistischen Nachrichten liest, dass in der Stadt Zürich die Mieten der leer stehenden Wohnungen allein im vergangenen Jahr durchschnittlich um 16,8% gesunken sind, wird noch deutlicher, wie überflüssig das Wohnerhaltungsgesetz geworden ist. Dass die Gemeinden durch die Wohnschutzinitiative sogar einem noch viel strengeren Regime unterworfen werden sollten, erscheint in diesem Lichte als geradezu absurd.
 
     
  Leerwohnungsbestand im Kanton Zürich  
     
  Leerwohnungsbestand  
     

 

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