HEV 2/1999 Inhaltsverzeichnis


  Die Seite des Geschäftsleiters
Rolf Hegetschweiler
Direktor Kantonalverband Zürcher
Hauseigentümervereine und Sektion Zürich

       
   
Jetzt sind Versprechen einzulösen

Am 7. Februar wurde unsere Initiative «Wohneigentum für alle» von Volk und Ständen abgelehnt. Obwohl mit dem Ja-Stimmenanteil von 41.7% das Abstimmungsergebnis ernüchternd ausfiel, können trotzdem einige wichtige Schlüsse gezogen werden.

Eines steht fest: Der 7. Februar wird als schwarzer Tag in die Geschichte der schweizerischen Wohneigentumförderung eingehen: 58.7% der Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger wollten nichts wissen von massvollen Eigenmietwerten, von der Einführung des Bausparens und auch von der Reduktion der Steuerlast in den Anfangsjahren. Über die Gründe für dieses Nein können wir im Moment nur spekulieren. Sicher scheint jedoch, dass die populistischen und angstmachennden Argumente der Gegner offenbar mehr bewirkt haben als der Gedanke der Wohneigentumsförderung. Die praktisch geschlossene Front aller gedruckten und elektronischen Medien im Verbund mit linken und dem Grossteil der bürgerlichen Parteien hat ein berechtigtes Anliegen und die Erfüllung eines bald dreissigjährigen Verfassungsauftrages zu Fall gebracht.
Im Kanton Zürich mit bloss 21% Eigentümern und 79% Mietern war es zum vornherein nicht einfach, unserem Anliegen zum Durchbruch zu verhelfen. Mit kurzfristiger und kurzsichtiger finanzpolitischer Schwarzmalerei, dem Schüren von Neid bei den Mietern und haltlosen Behauptungen bezüglich Steuererhöhungen als Folge der Initiative wurde gegen die Wohneigentumsförderung angetreten. Immerhin haben trotzdem auch im Kanton Zürich 41,3% der Stimmenden unsere Initiative unterstützt, ein Zeichen dafür, dass auch viele Mieter ein offenes Ohr für das Anliegen der Initiative haben und der Wunsch nach Wohneigentum stärker ist, als die Gegner wahrhaben wollen.
Die Gegner werden bald Gelegenheit haben, ihre Glaubwürdigkeit unter Beweis zu stellen. Wenn es ihnen mit dem Haushaltsziel Ernst ist, müssen jetzt verschiedene Projekte, welche Milliarden verschlingen würden, in den Schubladen verschwinden. Was die Wohneigentumsförderung anbelangt, werden die Hauseigentümer den Bundesrat und die bürgerlichen Parteien beim Wort nehmen. Dass es nicht einfach sein wird, die Versprechen einzuhalten, haben die langwierigen und am Ende fruchtlosen Diskussionen um einen Gegenvorschlag gezeigt. Wir erwarten mit Spannung ihre versprochenen «besseren Lösungen» und werden sie mit Interesse prüfen.
Eines ist sicher: Der Kampf dafür, dass in Zukunft auch in der Schweiz mehr Leute in den eigenen vier Wänden wohnen, geht weiter.
 
       

 

  Inhaltsverzeichnis