HEV 7/1999 Inhaltsverzeichnis


  Haustechnik
 

       
   
Heizungssanierungen und Installationen
14 Tips für Hauseigentümer

Aufgrund eines Leserbriefes in HEV 7/98 über Probleme im Zusammenhang mit einer Heizungssanierung gingen eine ganze Reihe von Reaktionen von Mitgliedern bei uns ein. Wir versuchten in der Folge zusammen mit dem Verband der Schweizerischen Heizungs- und Lüftungsfirmen (Clima Suisse) ein Rezept zu finden, um die geschilderten Probleme zu verhindern. Das ist uns nicht gelungen. Dazu waren die Situationen zu verschieden, die erforderlichen Massnahmen zu individuell auf den konkreten Einzelfall zugeschnitten.
Wir prüften sodann, ob der Verband, sei es aufgrund von Mitteilungen der Mitglieder, sei es aufgrund von Tests, Empfehlungen zu bestimmten Produkten abgeben könnte - und kamen zum Schluss, dass eine seriöse, neutrale, fachmännische Produkteinformation schlicht und einfach unsere Möglichkeiten sprengt. Die Probleme liegen zudem oft nicht beim Produkt, sondern in dessen richtigem Einsatz. Damit der Aufwand aber nicht für die Katze war, haben wir mit Clima Suisse folgende 14 Tips zusammengestellt:
  1. Entscheiden Sie sich als erstes, ob Sie eine oder mehrere Offerten von Heizungsinstallationsfirmen einholen oder ob Sie durch einen Fachplaner gegen entsprechendes Honorar ein Devis mit definierten Produkten ausarbeiten lassen wollen.
    Im ersten Fall werden Sie verschiedene Lösungen zum Vergleichen erhalten, im zweiten Fall erhalten Sie dieselbe Lösung von mehreren Anbietern.
  2. Wenn Sie mit Ihrem Haus-lnstallateur ein Vertrauensverhältnis verbindet, kann eine einzige Offerte genügen. Ansonsten verlangen Sie eine Konkurrenzofferte, geben Sie jedoch das Angebot des ersten Anbieters nicht weiter, auch nicht mit abgedeckten Preisangaben. Mehr als 3 Offerten sind volkswirtschaftlicher Unsinn!
  3. Nehmen Sie sich im Vorfeld des Umbaus genügend Zeit für ein detailliertes Gespräch, beleuchten Sie Punkte wie Energieträger, Alternativsysteme und lassen Sie sich über Produkte informieren.
  4. Die daraus resultierende Offerte sollte bezüglich Lieferumfang und Technik klar definiert sein und soll auch alle Nebenleistungen umfassen oder aufzeigen.
  5. Sie soll qualitative und quantitative Angaben enthalten, welche einen Vergleich ermöglichen, durch Prospektmaterial ergänzt sein und auch Tarife für mögliche Regie- und Zusatzleistungen enthalten.
  6. Arbeiten Sie mit Firmen, welche in Verbänden organisiert sind. Sie haben dabei Gewissheit, dass die in Ihrem Haus arbeitenden Monteure und Techniker gut ausgebildet und stetig weitergeschult werden. Zudem können Sie bei Problemen auf verbandsinterne Fachleute im technischen und juristischen Bereich zurückgreifen.
  7. Bei der Wahl des Ausführenden sind nicht nur der Preis, sondern auch Kriterien wie:
    • Firmengrösse, Standort
    • Fachverbandszugehörigkeit
    • Serviceleistungen, Pikettdienst
    • Techn. Wissen, eigenes Montagepers.
    • Lehrlingsausbildung
    • Anfahrtsweg
    • Produktepalette
    in Betracht zu ziehen.
  8. Lassen Sie sich nicht durch sogenannte «Exotenprodukte» blenden, verlangen Sie Referenzlisten von ausgeführten Anlagen, welche Sie überprüfen können (telefonisch oder durch persönlichen Besuch).
  9. Vermeiden Sie aus ökologischen Gründen «Handwerkertourismus». Wählen Sie womöglich einen Anbieter aus Ihrem näheren Umkreis.
  10. Stellen Sie der Lieferfirma für den Einbau genügend Zeit zur Verfügung. Ein motivierter Handwerker ist ein guter Handwerker.
  11. Vereinbaren Sie, nach Abschluss der Arbeiten, eine Abnahme und Übergabe Ihrer Anlage mit Protokollen und Garantievereinbarungen. Die Garantien sind durch die SlA-Norm 118 geregelt, und zwar: 2 Jahre für das System und 1 Jahr für elektrische Apparate. Für verdeckte Mängel gilt ein Frist von 5 Jahren gemäss schweiz. Obligationenrecht. Wird keine spezielle Abnahme vereinbart, gilt als Garantiebeginn der Nutzungsbeginn.
  12. Bei Garantie- und Nachbesserungsarbeiten lassen Sie sich eine unterzeichnete Rapportkopie mit den ausgeführten Arbeiten geben. Für ausgetauschte Teile und Systemkomponenten beginnt dann die Garantie von Neuem.
  13. Unterscheiden Sie zwischen Unterhalts- und Garantiearbeiten. Anlageunterhalt ist ab Übernahme der Anlage Sache des Kunden. Lassen Sie sich Angebote für sogenannte Serviceabonnemente ausarbeiten. Verschiedene Anbieter von Wärmeerzeugungsanlagen offerieren bei Abo-Abschlüssen interessante Garantieverlängerungen.
  14. Behandeln Sie Ihre Wärmeerzeugungsanlage so, wie Sie Ihr Auto behandeln. Dann ist ihr eine lange Lebensdauer gewiss.
 
       

 

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