HEV 9/1999 Inhaltsverzeichnis


  Wahlen 1999
Spitzenkandidaten des Kantonalverbandes im Gespräch:

       
    In Schlüsselfragen ziehen alle am gleichen Strick  
       
   
     
  Dr. J.J. Bertschi, K. Bosshard, R. Hegetschweiler, H.-P. Meng (Gesprächsleitung), W. Frey, W. Bosshard, H. Egloff (v.l.)  
     
  ds. Am 24. Oktober 1999 finden die National- und Ständeratswahlen statt. Wie bereits angekündigt, stellen wir in dieser Ausgabe unsere Spitzenkandidaten vor (vgl. auch Seite 428 ff). Wir haben die Herren Nationalräte Walter Bosshard (FDP), Walter Frey (SVP) und Rolf Hegetschweiler (FDP) und die Herren Kantonsräte Dr. Jean-Jacques Bertschi (FDP), Kurt Bosshard (SVP) und Hans Egloff (SVP) zu einem Gespräch eingeladen. Die Gesprächsleitung hatte Hans-Peter Meng von Radio Z.  
     
     
 

Hans-Peter Meng: Was wollen Sie politisch für die Hauseigentümer tun?

Walter Bosshard: Konsequente Unterstützung aller Vorstösse, die das Wohneigentum fördern, und Einführung der Marktmiete.

Walter Frey: Fortführung des Kampfes gegen die ungerechte Eigenmietwertbesteuerung und generell eigentümerfreundlichere Ausgestaltung des Steuersystems.

Hans Egloff: Wegen meiner vielen Vorstösse werde ich von Parlamentskollegen augenzwinkernd als «Mister Eigenmietwert» bezeichnet. Ich werde trotzdem nicht lockerlassen, bis alle unsere Forderungen erfüllt sind.

Dr. Jean-Jacques Bertschi: Ich will die Anliegen unserer Initiative «Wohneigentum für alle» wieder aufnehmen, für die ich mich sehr engagiert hatte.

Kurt Bosshard: Ich werde mich insbesondere für die Abschaffung der Erbschafts- und Schenkungssteuer für Nachkommen stark einsetzen.

 
       
  Kurt Bosshard « Die Erbschaftssteuer gehört abgeschafft »
Kurt Bosshard
 
       
 

Rolf Hegetschweiler: Mein Kampf für die Anliegen der Hauseigentümer geht weiter, schwerpunktmässig mit Wohneigentumsförderung, Senkung oder Abschaffung des Eigenmietwertes und Liberalisierung des Mietrechts.

Der Systemwechsel, d. h. die Abschaffung des Eigenmietwertes und des Schuldzinsabzuges, ist im Moment in aller Munde. Wie stehen Sie dazu?

Frey: Es ist eine Ungeheuerlichkeit, wenn fiktives Einkommen mittels eines Eigenmietwertes besteuert wird. Ich bin für eine sofortige Abschaffung, sofern die Hauseigentümer per saldo besser fahren als vorher.

Hegetschweiler: Auch ich unterstütze die Abschaffung, sofern kein Hauseigentümer gegenüber heute schlechter gestellt wird. Ich habe deshalb in Bern einen Vorstoss eingereicht, der klare Bedingungen stellt.

W. Bosshard: Ich stimme meinen Vorrednern voll zu. Wichtig ist vor allem, dass die Abschaffung nicht zu Lasten einzelner Gruppen geht, wobei ich vor allem an die älteren Hauseigentümer denke.

Das Engagement für die Hauseigentümer bildet einen wesentlichen Bestandteil Ihrer politischen Arbeit. Welche Fragen werden Sie in den nächsten Jahren sonst noch beschäftigen?

W. Bosshard: Die Erhaltung von Arbeitsplätzen durch Schaffung optimaler Rahmenbedingungen.

 
       
  Kurt Bosshard « Parlamentskollegen bezeichnen mich augenzwinkernd als Mister Eigenmietwert »
Hans Egloff
 
       
 

Frey: Die Wahrung der Unabhängigkeit und Neutralität und die Sanierung der Bundesfinanzen.

W. Bosshard: Die Erhaltung von Arbeitsplätzen durch Schaffung optimaler Rahmenbedingungen.

 
       
  Kurt Bosshard « Die Zeit ist reif für die Marktmiete »
Walter Bosshard
 
       
 

Bertschi: Eine zweckgerichtete und zukunftsträchtige Bildung für unsere Jungen.

Hegetschweiler: Steuerstopp für alle, bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und das Gewerbe sowie Fertigstellung der Nationalstrassen im Kanton Zürich.

K. Bosshard: Die Eindämmung der Bürokratie in unserem Land, die Fortführung der Privatisierungen sowie eine konsequente Ausgabenreduktion.

Ich bitte Sie nun, die folgenden Sätze zu beenden:

Die bilateralen Verträge sind wichtig für die Schweiz...

Hegetschweiler: Weil wir es nicht zuletzt der Zukunft unserer Jungen schuldig sind.

 
       
  Kurt Bosshard « Ich will einen Steuerstopp für alle »
Rolf Hegetschweiler
 
       
 

W. Bosshard: Weil sie den Wirtschaftsstandort Schweiz stärken.

Frey: Um dies zu beurteilen, muss man zuerst die Begleitmassnahmen kennen, erst dann kann man das Gesamtpaket beurteilen.

Die Schweiz sollte der UNO beitreten...

Bertschi: Weil wir nicht nur mitzahlen, sondern auch mitbestimmen und mitgestalten sollten.

K. Bosshard: Die Schweiz sollte der UNO nicht beitreten.

Egloff: Ich empfinde die UNO als nicht demokratisch und bin deshalb ebenfalls gegen einen Beitritt.

Die Einführung der Kapitalgewinnsteuer...

Hegetschweiler: Ist falsch, weil sie wenig bringt, kompliziert ist und der Erhebungsaufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag steht.

Frey: Bringt nichts und ist eine zusätzliche, völlig unnötige Belastung.

W. Bosshard: Ich bin gegen jede neue Steuer und lehne daher auch die Kapitalgewinnsteuer ab.

Ich unterstütze die Einführung des flexiblen Rentenalters...

Bertschi: Weil im Berufsleben die Fähigkeit zählt, und die hat nichts mit dem biologischen Alter zu tun.

 
       
  Kurt Bosshard « Im Berufsleben zählen die Fähigkeiten, nicht das Alter »
Dr. Jean-Jacques Bertschi
 
       
 

Egloff: Weil es gerecht ist und mithilft, den Staatshaushalt zu sanieren.

K. Bosshard: Nur wenn die AHV und die Pensionskassen dadurch nicht gefährdet sind.

Die vom Bundesrat praktizierte Asylpolitik...

W. Bosshard: Ist zuwenig konsequent und zuwenig flexibel.

Egloff: Ist inkonsequent und nicht praxistauglich.

Bertschi: Ist unbefriedigend, weil nicht klar kommuniziert wird, wer bleiben darf und wer gehen muss.

K. Bosshard: Öffnet dem Missbrauch Tür und Tore.

R. Hegetschweiler: Ist zu zögerlich und legt zuwenig Gewicht auf die konsequente Rückführung.

Frey: Zeigt, dass der Bundesrat die Situation nicht im Griff hat.

 
       
  Kurt Bosshard « Der Bundesrat hat die Asylpolitik nicht im Griff »
Walter Frey
 
       
 

Die Schweiz, die ich mir wünsche, ist...

Egloff: Demokratisch und unabhängig.

W. Bosshard: Politisch eigenständig, aber wirtschaftlich in Europa eingebunden.

Frey: Frei und unabhängig und sorgt für den Wohlstand und die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger.

Hegetschweiler: Offen, selbstbewusst und dynamisch.

K. Bosshard: Schafft Erleichterungen und mehr Freiheit insbesondere für das Gewerbe und junge, innovative Unternehmen und macht endlich Schluss mit der Reglementiererei.

Bertschi: Nicht nur wirtschaftlich eng mit dem Ausland verflochten, sondern stellt ihre reiche Erfahrung zur Verfügung, um die weltweiten Probleme zu lösen.

H.-P. Meng: Besten Dank für dieses Gespräch und viel Glück für die kommenden Nationalratswahlen!

 
     

 

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