HEV 2/2000 Inhaltsverzeichnis


  Die Seite des Geschäftsleiters
Rolf Hegetschweiler
Direktor Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich

       
    Dank Weltwirtschaftsgipfel schafft es die kleine Schweiz und das noch viel kleinere Davos, regelmässig zum Jahresbeginn Politgrössen und Wirtschaftsführer, samt Medientross ins verschneite Prättigau zu locken

Wachstum – ein Wundermittel?

Dank Weltwirtschaftsgipfel schafft es die kleine Schweiz, regelmässig zum Jahresbeginn Politgrössen und Wirtschaftsführer aus der ganzen Welt ins verschneite Prättigau zu locken. Eine beachtliche Leistung. Freude herrscht darob nicht nur beim Bundesrat, der gleich zu viert seine Aufwartung machte. Auch die Tourismusbranche weiss dieses Happening zu schätzen und irgendwie fällt der Glanz auf uns alle ab. Selbst läppische Begebenheiten wie der Genuss eines Cola light in einer Autobahnraststätte durch Bill Clinton werden zu Ereignissen, die der brennend interessierten Weltöffentlichkeit verzugslos kommuniziert werden müssen.
Globalisierung und Welthandel waren in Davos die Schlüsselthemen und die Frage nach Gewinnern und Verlierern dieser globalen Prozesse, denen sich keine Volkswirtschaft entziehen kann. Dienten freie Märkte nur dazu, Reichtümer für wenige zu schaffen und den Wohlstandes von unten nach oben umzuverteilen, dann wäre an ihnen wirklich kein gutes Haar zu lassen. Wird jedoch der Verbreitung von Wissen und der Chance aller, sich am Welthandel zu beteiligen und dadurch Einkommen zu schaffen, der richtige Stellenwert eingeräumt, müssen auch eminente Vorteile anerkannt werden.
Auch an der Schweiz gehen diese Entwicklungen nicht spurlos vorüber. Traditionsnamen wie Bally, Brown Boveri, Escher Wyss oder Ciba Geigy, für Generationen von Schweizern Inbegriff von Qualität, Zuverlässigkeit und Spitzenleistung, verschwinden oder gehen in Konglomeraten auf, deren Besitzverhältnisse für den Normalbürger immer weniger durchschaubar sind.
Auch im Immobilienbereich ist der Trend zu Grösse unverkennbar. Damit geht ein Wandel von direkten zu indirekten - leichter handelbaren - Immobilienanlagen einher. Banken, Versicherungen, Pensionskassen und Industrieunternehmungen trennen sich von ihren Immobilien. Konzentration aufs Kerngeschäft heisst die Devise. Expansion, Übernahmen und Fusionen zur Festigung der Marktposition sind an der Tagesordnung. Mit der aus Immobilienverkäufen gewonnenen Liquidität sind sie leichter zu bewerkstelligen. Die Auswirkungen bei den Liegenschaftenverwaltungsfirmen sind unübersehbar. Ein aktuelles Beispiel: Aus Uto und Albis wurde zunächst Uto Albis AG. Diese wurde von der Livit AG (ursprünglich Tochter der Bankgesellschaft, jetzt der Rentenanstalt) gekauft. Livit AG hat schon die Transplan übernommen und die Liegenschaftenverwaltung der ZKB. Sie verwaltet jetzt gegen 150'000 Objekte, primär Wohnungen und Geschäftsräume.
Ob der Trend mehr als nur eine Zeiterscheinung ist, muss sich noch weisen. An kritischen Stimmen fehlt es nicht. Die Liegenschaftenverwaltung des HEV Zürich bewegt sich in einer bescheideneren Grössenordnung. Gross genug, um modernste EDV und Kommunikationsmittel einsetzen zu können, aber nicht so gross, dass persönliche Betreuung und Kundennähe darunter zu leiden hätten. Gerade richtig, wie uns scheint.
 
       

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