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HEV 4/2000 | Inhaltsverzeichnis |
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Die Seite des Geschäftsleiters
Rolf Hegetschweiler Direktor Hauseigentümerverbände Stadt und Kanton Zürich |
Reglement oder Markt ..... wer löst die Probleme
besser?
Internet-Entwicklungen verändern auch den Wohnungsmarkt Ob das Internet alle Hoffnungen erfüllen kann, die in dieses weltweite Informationsnetz gesetzt werden, sei dahin gestellt. Sicher ist jedenfalls, dass es sich mit einer Geschwindigkeit entwickelt, die noch vor wenigen Jahren niemand zu prognostizieren gewagt hätte. Die Jungen bewegen sich in ihm wie Fische im Wasser. Aber auch ältere Jahrgänge erliegen seiner Faszination und nutzen es mit zunehmender Selbstverständlichkeit. Es ist verblüffend, wie einfach und schnell sich aus allen Teilen der Welt Informationen beschaffen lassen. Mit Suchmaschinen kann man zum exotischsten Stichwort noch Hunderte von Internetseiten finden. Das Problem ist mittlerweile nicht die Informationsbeschaffung, sondern deren Verarbeitung.Alles lässt sich heute über das Internet vermarkten, natürlich auch Liegenschaften. Ohne Verkäufer oder Mäkler behelligen zu müssen, kann man sich bequem vom Lehnstuhl aus einen Überblick über die aktuellen Angebote verschaffen. Fotos, Grundrisse, Angaben über Verkehrsverbindungen, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten oder den Steuerfuss, Preise, Bezugstermin usw. Ähnliches gilt in Bezug auf den Mietwohnungsmarkt. Ein paar Clicks und die Wohnungen bieten sich an, wie Obst oder Gemüse im Konsum. Nichts Passendes gefunden? Noch ein Click und schon sind wir in einem anderen Suchsystem und suchen dort weiter. Übrigens, die Internet-Drehscheibe für Immobilien, die vom HEV mitentwickelt wurde und jetzt breit lanciert wird, heisst: www.immovista.ch, der Einstieg lohnt sich! Auf dem elektronischen Wohnungsmarkt wird es immer einfacher, sich ein repräsentatives Bild über Mietpreise zu beschaffen, da immer mehr Anbieter und Interessenten ihre Angebote/Nachfrage über das Internet abwickeln. Die verbesserte Marktübersicht lässt einen zusätzlichen Druck auf Mietzinse erwarten, die im oberen Bereich der Marktbandbreite liegen. Andererseits wird es zunehmend einfacher, eine Beurteilung vorzunehmen, ob Mieten im Marktvergleich günstig sind oder sogar Aufschlagspotenzial vorhanden ist. Mieter und Vermieter profitieren also gleichermassen von dieser Entwicklung. Ob es sich trotzdem noch rechtfertigt, mit grossem finanziellem Aufwand und komplexen statistischen Modellen den Markt nachbilden zu wollen, wie dies auf Bundesebene mit einem aufwändigen Mietpreisinformationssystem angestrebt wird, muss im heutigen Zeitpunkt ernsthaft hinterfragt werden. Missbräuche bei Wohnungsmieten müssen auch in Zukunft verhindert werden können. Dazu ein taugliches, aber trotzdem möglichst einfaches Instrumentarium zu schaffen, ist Aufgabe der Politik. Diese Aufgabe ist umso leichter zu lösen, je besser günstige Rahmenbedingungen dafür sorgen, dass auch in Zukunft genügend Wohnungen gebaut werden, also weiterhin rund 30'000 pro Jahr. Eine Entschlackung des Mietrechts wäre angezeigt und nicht zuletzt aufgrund der geschilderten Entwicklung - zusammen mit einem ausreichenden Wohnungsangebot, wie wir es nun seit bald zehn Jahren haben - auch möglich. Diese Chance sollten wir uns nicht entgehen lassen. |
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