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Nach dem Nein zu den
Energievorlagen
Neue Steuern? - im Zweifelsfall Nein!
Diese Grundhaltung des Bürgers hat sicher dazu beigetragen, dass am
vergangenen 24. September alle drei Vorlagen - die Solarinitiative sogar
überraschend deutlich - abgelehnt wurden. Im emotionalen Abstimmungskampf
fiel es nicht leicht, zu unterscheiden zwischen Tatsachen und Illusionen,
zwischen Dichtung und Wahrheit. Die Strategie der Initianten und
Befürworter, nämlich möglichst vielen Interessengruppen mit dem
Versprechen von Subventionen und Förderbeiträgen den Speck durch den
Mund zu ziehen, ist nicht aufgegangen. Beim Stimmbürger überwog die
Einsicht, dass der Steuerzahler diesen Geldsegen zuerst zu bezahlen hat, und
zwar nicht freiwillig auf dem Markt, sondern gezwungenermassen durch den
Steuervogt.
Die bestehenden Gesetze
genügen Die notwendige Verbesserung der Energie-Effizienz wie auch
die Förderung der Nutzung von erneuerbaren Energien sind zu
unterstützen und sollten auch weitergeführt werden. Die Massnahmen
müssen aber sowohl wirksam wie mit vertretbarem Aufwand zu verwirklichen
sein. Dafür haben wir genügend gesetzliche Grundlagen: Einmal das
eidgenössische Energiegesetz als Basis für die langfristige
Energiepolitik des Bundes, der Kantone und der beteiligten privaten
Organisationen. Dann das CO2-Gesetz mit klaren Zielen im Bereich des
Umweltschutzes. Und mit der Weiterentwicklung des Aktionsprogramms
«Energie 2000» sollen die im Energiegesetz und im CO2-Gesetz
vorgesehenen freiwilligen Massnahmen effizient und mit breiter Wirkung
umgesetzt werden.
Wie weiter? Mit der
Ablehnung der Energievorlagen ist das Problem keineswegs vom Tisch. Konkret ist
bald einmal über die 1996 von den Grünen eingereichte Initiative
«Für eine gesicherte AHV - Energie statt Arbeit besteuern»
abzustimmen. Diese nimmt einige wesentliche Punkte der nun verworfenen
Grundnorm wieder auf. Die Rückzahlung des Abgabe-Ertrages käme dabei
nicht nur den Erwerbstätigen, sondern auch den Rentnern zugute. Die
Bestrebungen Richtung ökologischer Steuerreform haben hingegen einen
klaren Dämpfer erlitten. Für
uns Hauseigentümer wird nun wichtig, wie die Umweltziele bezüglich
Heizungen im Hinblick auf die Umsetzung des CO2-Gesetzes formuliert werden.
Dass im Heizungsbereich, zusammen mit besseren Isolationen, für
Einsparungen ein grosses Potenzial brachliegt, ist unbestritten. Wenn nun statt
mit neuen Gesetzen und Abgaben mit Anreizsystemen und geeigneter Information
vorgegangen wird, werden auch die Hauseigentümer ihren Beitrag für
eine bessere Umwelt zu leisten bereit sein. |
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