Hauseigentümerverband Zürich
Monatsschrift
Home
Verband
Veranstaltungen Seminare
Monatsschrift
Formulare
Handwerker
Links
HEV 01/2001 Inhaltsverzeichnis
Unser Garten

Christrose/Helleborus niger
Gernot Grueber

Der Name ist etwas irreführend: Osterrose wäre zutreffender. Wohl gibt es frühblühende Selektionen, aber weil die Vermehrung durch Teilung den Marktbedarf nicht deckt, bekommt man diese frühen Klone selten. Dasselbe gilt auch für andere Namensorten. Leider ist die beliebte Christrose nicht ganz unproblematisch. Zur fröhlichen Entwicklung sind ihr unsere lehmigen Böden zu nass und zu kalt: Die Luft-Feuchtigkeitsbilanz ist ihr etwas zu weit auf der feuchten Seite, sodass die Wurzeln sich wegen Luftmangels schlecht entwickeln.

Wo kommt sie eigentlich her?
Kein Wunder: Sie ist im Apennin, in den südlichen Kalkalpen und im Balkan zuhause. Das weist auf Wärmebedürftigkeit, guten Wasserabzug und genügende Kalkversorgung hin. Sie gedeiht am besten in etwas diffusem Licht, wie es z. B. der wandernde Schatten einer Föhre gibt. Hieraus lassen sich bereits die Massnahmen ableiten, die zu gutem Wachstum führen können. Hinzu kommt, dass in unserem niederschlagsreichen, alpennahen Klima die Christrose leicht Blattfleckenpilze bekommt. Beim Befall durch Blattfleckenkrankheiten muss mit einem Fungizid gespritzt werden. Krankes Laub ist möglichst umgehend zu entfernen und zu entsorgen.
Parasitische Pilze entwickeln sich leicht, wo Laub über längere Zeit nass bleibt, sodass die Pilzsporen genügend Zeit haben, ihre Würzelchen (Haustorien) ins Blattgewebe zu bohren.

Helleborus X Hybridus "Picotée"
Helleborus Niger

Pflanzregeln
Suchen Sie nach Möglichkeit einen Platz, der eher trocken-warm als feucht-kalt ist. Die Nachbarschaft einer Föhre ist in mehrfacher Hinsicht gut: Die Beschattung gibt das diffuse Licht und die Wurzelkonkurrenz der Föhre saugt das überschüssige Wasser weg. Mit Leccaton kann der Wasserabzug auch verbessert werden. Man mischt den Leccaton mit der ausgehobenen Erde auf eine Tiefe von einem guten Spatenstich. Dabei darf im unteren Bereich eher mehr, im oberen weniger Leccaton beigegeben werden. Leicht erhöhte Hügelpflanzung hat einen ähnlichen entwässernden Effekt. Kalkkies (Jura) oder einfach kohlensaurer Kalk erzeugen den Kalkeffekt (ph-7), den die Christrosen lieben. Zerstampfte Eierschalen oder etwas Holzasche vom Cheminée können den Kalkmangel auch beheben. Noch besser, man gibt diese Kostbarkeiten dem Hauskompost bei, um ein Jahr später den Christrosen einen alkalischen Kompostkragen anzupassen.

Der Erfolg
Unter diesen Umständen können Christrosen überraschend gut und gesund wachsen. Wenn man dann nicht zu fleissig jätet, entwickelt sich im Jahr nach dem ersten Flor eine ganze Kinderschule junger Pflanzen. Während der Triebzeit bis Juli brauchen die Pflanzen eine genügende Wasserversorgung. Ab dieser Zeit etwa fördert Trockenheit die Bildung von neuen, kräftigen Wurzeln und von intensivem Blütenknospen- Ansatz fürs nächste Jahr.

Inhaltsverzeichnis