Hauseigentümerverband Zürich
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HEV 03/2001 Inhaltsverzeichnis
Gemeindegebühren im Hauseigentum

Eine Studie fördert grosse Unterschiede zwischen den Gemeinden zutage

Wer die Entwicklung bei den Anschluss- und Verbrauchsgebühren in den letzten 10 Jahren aufmerksam verfolgt hat, stellt fest, dass sich Bauen und Wohnen durch kräftig gestiegene Gemeindegebühren (Wasser, Abwasser, Kehricht, Kabel-TV und Strom) für Hauseigentümer und Mieter überdurchschnittlich verteuert haben. Die Konsumenten sind über diese Entwicklung besorgt und verlangen zu Recht grössere Transparenz.
So hat der Hauseigentümerverband (HEV) Kanton Zürich im letzten Jahr eine modellhafte Gebührenuntersuchung in 12 sog. Testgemeinden verschiedener Grösse und Bebauungsdichte des Kantons angestellt, um mehr Licht in das Dunkel des Gebührendschungels zu bringen. Das Resultat zeigt ein vielfältiges Bild von grundverschiedenen Kalkulationsmethoden innerhalb unseres Kantons mit den unterschiedlichsten Gebührenansätzen und Berechnungsweisen für die genau gleichen Dienstleistungen oder dieselben Versorgungsgüter der Gemeindewerke (Anschluss- und Verbrauchsgebühren für Wasser, Abwasser, Kehrichtentsorgung, Lieferung des TV-Signals, Strompreis und Baubewilligungsgebühren). Das alles wäre für den Konsumenten - Hauseigentümer wie Mieter - nicht weiter störend, wenn es bei den Endpreisen für die gleiche Gebührenart nicht zu krassen und vielfach unerklärlichen Unterschieden zwischen den verglichenen Gemeinden führen würde.

Anschluss- und Baubewilligungsgebühren - schwer erklärbare Abweichungen
So bezahlt man in einer Gemeinde des Zürcher Oberlandes Fr. 2'859.- Wasseranschlussgebühren für ein neugebautes Einfamilienhaus mit 850 m3 Raumvolumen und Fr. 600'000.- Baukosten. Demgegenüber müssen Bauwillige im Säuliamt für den Wasseranschluss desselben Haustypes mit den gleichen Baukosten satte Fr. 12'000.- oder mehr als das Vierfache entrichten. Bei den Baubewilligungsgebühren können die Unterschiede bei einem einfachen Lukarneneinbau von einer Testgemeinde zur andern bis zu 1100% ausmachen.

Grosse Unterschiede bei den Verbrauchsgebühren
Beim Grundlebensmittel Wasser variiert der Bezugspreis zwischen Fr. -.57/m3 und Fr. 2.--/m3. Das entspricht sage und schreibe einem Unterschied von 250%. Das ist selbst für die Bezüger in Gemeinden mit besonderer Topographie nur schwer nachvollziehbar. Auch der Gesamtvergleich der Abrechnung von Wasser-, Abwasser-, Strom- und Kehrichtgebühren in den 12 Testgemeinden ergeben für den einzelnen Verbraucherhaushalt Kostenabweichungen von über 70% bei gleichen Bezugsmengen.

Hauseigentümerverband will Bench-Marking in den Gemeinden fördern
Die Gebührenuntersuchung hat gezeigt, dass die Zusammenhänge zwischen Gemeindestruktur und Gebührenhöhe oft weder systematisch noch logisch und schon gar nicht für den Konsumenten nachvollziehbar sind. Es fällt auf, dass bei verschiedenen Kategorien kleine und mittelgrosse Gemeinden trotz geringerer Siedlungs- und Anschlussdichte häufig deutlich kostengünstiger sind als grössere. Nicht verschwiegen sei, dass es auch löbliche Ausnahmen gibt, insbesondere ein Bezirkshauptort im Zürcher Unterland, der generell auf Anschlussgebühren im Bereich Wasser und Abwasser verzichtet.

Der HEV Kanton Zürich will in Zukunft vermehrt das Kostenbewusstsein unserer Gemeinden partnerschaftlich unterstützen. Ziel ist es, dass vermehrt betriebswirtschaftliche Kalkulationen angestellt werden, um die Gemeindewerke kostengünstig zu führen. Dies liegt im Interesse aller Beteiligten.

     
  Die Untersuchung des HEV Kanton Zürich kann gegen Entrichtung einer Schutzgebühr von Fr. 45.- unter Beilage eines adressierten und Couverts C 4 bezogen werden bei HEV Kanton Zürich, Frau Kathrin Attinger, Postfach, 8038 Zürich.  
     

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