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Eine Studie
fördert grosse Unterschiede zwischen den Gemeinden zutage
Wer die Entwicklung bei den Anschluss- und
Verbrauchsgebühren in den letzten 10 Jahren aufmerksam verfolgt hat,
stellt fest, dass sich Bauen und Wohnen durch kräftig gestiegene
Gemeindegebühren (Wasser, Abwasser, Kehricht, Kabel-TV und Strom) für
Hauseigentümer und Mieter überdurchschnittlich verteuert haben. Die
Konsumenten sind über diese Entwicklung besorgt und verlangen zu Recht
grössere Transparenz. So hat der
Hauseigentümerverband (HEV) Kanton Zürich im letzten Jahr eine
modellhafte Gebührenuntersuchung in 12 sog. Testgemeinden verschiedener
Grösse und Bebauungsdichte des Kantons angestellt, um mehr Licht in das
Dunkel des Gebührendschungels zu bringen. Das Resultat zeigt ein
vielfältiges Bild von grundverschiedenen Kalkulationsmethoden innerhalb
unseres Kantons mit den unterschiedlichsten Gebührenansätzen und
Berechnungsweisen für die genau gleichen Dienstleistungen oder dieselben
Versorgungsgüter der Gemeindewerke (Anschluss- und Verbrauchsgebühren
für Wasser, Abwasser, Kehrichtentsorgung, Lieferung des TV-Signals,
Strompreis und Baubewilligungsgebühren). Das alles wäre für den
Konsumenten - Hauseigentümer wie Mieter - nicht weiter störend, wenn
es bei den Endpreisen für die gleiche Gebührenart nicht zu krassen
und vielfach unerklärlichen Unterschieden zwischen den verglichenen
Gemeinden führen würde.
Anschluss- und
Baubewilligungsgebühren - schwer erklärbare
Abweichungen So bezahlt man in einer
Gemeinde des Zürcher Oberlandes Fr. 2'859.- Wasseranschlussgebühren
für ein neugebautes Einfamilienhaus mit 850 m3 Raumvolumen und Fr.
600'000.- Baukosten. Demgegenüber müssen Bauwillige im Säuliamt
für den Wasseranschluss desselben Haustypes mit den gleichen Baukosten
satte Fr. 12'000.- oder mehr als das Vierfache entrichten. Bei den
Baubewilligungsgebühren können die Unterschiede bei einem einfachen
Lukarneneinbau von einer Testgemeinde zur andern bis zu 1100%
ausmachen.
Grosse Unterschiede bei
den Verbrauchsgebühren Beim
Grundlebensmittel Wasser variiert der Bezugspreis zwischen Fr. -.57/m3 und Fr.
2.--/m3. Das entspricht sage und schreibe einem Unterschied von 250%. Das ist
selbst für die Bezüger in Gemeinden mit besonderer Topographie nur
schwer nachvollziehbar. Auch der Gesamtvergleich der Abrechnung von Wasser-,
Abwasser-, Strom- und Kehrichtgebühren in den 12 Testgemeinden ergeben
für den einzelnen Verbraucherhaushalt Kostenabweichungen von über 70%
bei gleichen Bezugsmengen.
Hauseigentümerverband will Bench-Marking in den Gemeinden fördern
Die Gebührenuntersuchung hat
gezeigt, dass die Zusammenhänge zwischen Gemeindestruktur und
Gebührenhöhe oft weder systematisch noch logisch und schon gar nicht
für den Konsumenten nachvollziehbar sind. Es fällt auf, dass bei
verschiedenen Kategorien kleine und mittelgrosse Gemeinden trotz geringerer
Siedlungs- und Anschlussdichte häufig deutlich kostengünstiger sind
als grössere. Nicht verschwiegen sei, dass es auch löbliche Ausnahmen
gibt, insbesondere ein Bezirkshauptort im Zürcher Unterland, der generell
auf Anschlussgebühren im Bereich Wasser und Abwasser verzichtet.
Der HEV Kanton Zürich
will in Zukunft vermehrt das Kostenbewusstsein unserer Gemeinden
partnerschaftlich unterstützen. Ziel ist es, dass vermehrt
betriebswirtschaftliche Kalkulationen angestellt werden, um die Gemeindewerke
kostengünstig zu führen. Dies liegt im Interesse aller Beteiligten.
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Die
Untersuchung des HEV Kanton Zürich kann gegen Entrichtung einer
Schutzgebühr von Fr. 45.- unter Beilage eines adressierten
und Couverts C 4 bezogen werden bei HEV Kanton Zürich, Frau
Kathrin Attinger, Postfach, 8038 Zürich. |
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