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Duftpflanzen * Urs
Remund
Seit jeher begeistert sich
der Mensch für die Düfte aus der Welt der Pflanzen. Dass Frankreich
das Land der Parfüms und der Düfte ist, hat seinen Ursprung in der
Lavendelpflanze, welche in der Provence von alters her für die
Parfümherstellung angebaut, kultiviert und verarbeitet wird. Wer kennt sie
nicht, die Lavendelsäckchen in Grossmutters Kleiderschrank. Was ist
schöner, als der Duft eines Flieders in den ersten lauen Mainächten.
Der Frühling fasziniert uns nicht nur wegen der Farbenpracht der
Blüten, sondern auch wegen der Düfte. Nicht umsonst wird in der
Waschmittelbranche mit dem Wort «Frühlingsfrische» geworben.
Ich will versuchen, ihnen aufzuzeigen, dass nicht nur im Frühling,
duftende Pflanzen den Garten zieren können. Es gibt für alle
Jahreszeiten eine Pflanze, welche durch ihren Duft, den Garten
bereichert. Chimonanthus praecox,
die Winterblüte, verzaubert, nicht nur durch die Extravaganz, bereits im
Januar zu blühen. Die zartgelben Blüten verströmen einen starken
süssen Duft und als Schnittzweig in einer Vase bereichtert sie ihre Stube
mit einem Hauch von Frühlingserwachen. |
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Lonicera purpusii,
die Heckenkirsche, blüht je nach Witterung bereits Ende Februar bis in den
April. Die kleinen rahmweissen Blüten verströmen an trockenen
Frühlingstagen einen Honigduft, welcher verleitet, nach Bienen Umschau zu
halten. Die Heckenkirsche ist ein sehr guter und preiswerter Füllstrauch,
welcher sich in eine lockere Zierhecke bestens integriert. Philadelphus coronarius, das Zimtröschen, eignet
sich ebenfalls als Füllstrauch in einer Zierhecke. Seine stark duftenden
weissen Blüten sind sehr wetterfest und der süsse Duft bereichert
ihren Garten während 3 Wochen im Juni. |
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Die wohl
bekannteste Duftpflanze ist der Lavendel. (Lavandula angustifolia). Er liebt
trockenen, sandigen Boden, an ausgeprägter Südlage und dankt den
jährlichen Rückschnitt mit reicher Blüten und entsprechend
intensivem Duft. Der Lavendel steht Anfang Juli zum Sommerbeginn in voller
Blüte. Die Rosen wurden bereits im
Altertum zur Herstellung von Duftwassern angebaut. In der Moderne werden aber
Rosen weniger als Rohstoff für Essenzen für die Parfumindustrie
gezüchtet, sondern wegen ihrer farblichen Schönheit und der
Sinnlichkeit ihrer Düfte. Ich empfehle einen Besuch des Rosengartens in
Rapperswil. Die Symphonie der Düfte, ist faszinierend. Der Flieder ist Sinnbild des Frühlings. Er ist die
klassische Duftpflanze in unseren Gärten. Sehr intensiv duftet die alte
und immer noch bewährte Sorte «Andenken an Ludwig
Späth». |
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Neben den
duftenden Blüten der Laubgehölze, sind auch sehr viele Stauden mit
aromatischen Blüten oder Blättern bestückt und entwickeln wie
die meisten Küchenkräuter während der heissen Sommermonate
Aromastoffe, welche dem Garten den Duft des Sommers geben. Die Schafgarbe hat einen intensiven Wiesenduft, welcher
die Schönheit der gelben Blüten von Juli bis September
unterstützt. Die Goldmelisse, (Monarda Hybriden) hat scharlachrote
Blüten, aus deren Blütenblätter der Goldmelissentee gemacht
wird. Der Duft der aufgehenden Blüten erinnert mich immer an Zuckerwatte
oder Honigtee aus meiner Kindheit. Melissa officinalis, die Zitronenmelisse,
ist nicht direkt mit der Goldmelisse verwandt. Der starke Duft der Blätter
nach Zitrone ist erfrischend und ein angenehmer Begleiter im halbschattigen
Garten. Den gleichen Duft verströmt der Zitronenthymian (Thymus
citriodorus). Er liebt ein trockenen, sandigen Boden und eignet sich bestens
als duftende Steingartenpflanze und Bodendecker.
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