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Den
Kreuzplatz nochmals 30 Jahre verlottern lassen? * Paco Oliver
Seit Jahrzehnten wird eine
Überbauung an der Ecke Klosbachstrasse/Zeltweg mit allen Mitteln
verhindert und damit eine schöne Gestaltung des Platzes. Das
Bundesgericht hat zwar schon vor Jahren entschieden, dass die Häuser
abgerissen werden können. Die Volksinitiative mit dem verfänglichen
Titel Rettet den Kreuzplatz bezweckt die Verhinderung eines Neubaus
und verunmöglicht eine attraktive Gestaltung des Kreuzplatzes. Auf den
Abbruch der alten Häuser hat die Initiative keinen Einfluss.
Der Gemeinderat hat sich
deutlich mit 92 zu 12 Stimmen gegen die Initiative ausgesprochen. SP, FDP, SVP,
CVP und EVP haben die verfehlte Initiative abgelehnt; unterstützt wurde
sie nur von den Grünen und den Alternativen. 1998 lehnten die Stimmberechtigten den Gestaltungsplan ab, der es
ermöglicht hätte, auf dem umstrittenen Areal eine Blockrandbebauung
zu erstellen. Die betroffenen Quartiersvereine ergriffen damals das Referendum,
weil sie einen zurückversetzten Bau wünschten und einen richtigen
Platz. Genau das kann mit dem vorliegenden Projekt realisiert
werden. Der Neubau mit 23 Wohnungen,
Arztpraxen, Büros und Quartiergeschäften wird um 20 Meter
zurückversetzt. Dadurch wird der Kreuzplatz um 1100 Quadratmeter
vergrössert. Der gewonnene Raum wird mit Bäumen begrünt und
durch ein Boulevardcafé bereichert. Für das Quartier bedeutet dies
eine willkommene Aufwertung und die Chance, aus dem unansehnlichen
Verkehrsknotenpunkt einen Platz zu machen, der für Bewohnerinnen und
Bewohner sowie Passanten attraktiv und einladend ist. Die Quartiersvereine Hottingen, Hirslanden und Riesbach
sind sich einig: Die Volksinitiative Rettet den Kreuzplatz muss
abgelehnt werden. Nur so bietet sich die Chance, die von Vertretern der
betroffenen Quartieren am Runden Tisch ausgehandelte Lösung
umzusetzen. Die Ablehnung der Initiative
wäre überdies ein wichtiges Signal an Investoren und Private, die
gewillt sind, sich für die Erneuerung der bestehenden Bausubstanz
einzusetzen und an alle, die an das Instrument der kooperativen Planung
glauben. Nicht nur bürgerliche Politiker mahnen, falsches Nostalgiedenken
verhindere eine sinnvolle Stadterneuerung.
* Redaktor, lic. iur.
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