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HEV 09/2001 Inhaltsverzeichnis
Stadtzürcher Abstimmung vom 23. September 2001

Den Kreuzplatz nochmals 30 Jahre verlottern lassen?
* Paco Oliver

Seit Jahrzehnten wird eine Überbauung an der Ecke Klosbachstrasse/Zeltweg mit allen Mitteln verhindert – und damit eine schöne Gestaltung des Platzes. Das Bundesgericht hat zwar schon vor Jahren entschieden, dass die Häuser abgerissen werden können. Die Volksinitiative mit dem verfänglichen Titel „Rettet den Kreuzplatz“ bezweckt die Verhinderung eines Neubaus und verunmöglicht eine attraktive Gestaltung des Kreuzplatzes. Auf den Abbruch der alten Häuser hat die Initiative keinen Einfluss.

Der Gemeinderat hat sich deutlich mit 92 zu 12 Stimmen gegen die Initiative ausgesprochen. SP, FDP, SVP, CVP und EVP haben die verfehlte Initiative abgelehnt; unterstützt wurde sie nur von den Grünen und den Alternativen.
1998 lehnten die Stimmberechtigten den Gestaltungsplan ab, der es ermöglicht hätte, auf dem umstrittenen Areal eine Blockrandbebauung zu erstellen. Die betroffenen Quartiersvereine ergriffen damals das Referendum, weil sie einen zurückversetzten Bau wünschten und einen richtigen Platz. Genau das kann mit dem vorliegenden Projekt realisiert werden.
Der Neubau mit 23 Wohnungen, Arztpraxen, Büros und Quartiergeschäften wird um 20 Meter zurückversetzt. Dadurch wird der Kreuzplatz um 1100 Quadratmeter vergrössert. Der gewonnene Raum wird mit Bäumen begrünt und durch ein Boulevardcafé bereichert. Für das Quartier bedeutet dies eine willkommene Aufwertung und die Chance, aus dem unansehnlichen Verkehrsknotenpunkt einen Platz zu machen, der für Bewohnerinnen und Bewohner sowie Passanten attraktiv und einladend ist.
Die Quartiersvereine Hottingen, Hirslanden und Riesbach sind sich einig: Die Volksinitiative „Rettet den Kreuzplatz“ muss abgelehnt werden. Nur so bietet sich die Chance, die von Vertretern der betroffenen Quartieren am „Runden Tisch“ ausgehandelte Lösung umzusetzen.
Die Ablehnung der Initiative wäre überdies ein wichtiges Signal an Investoren und Private, die gewillt sind, sich für die Erneuerung der bestehenden Bausubstanz einzusetzen und an alle, die an das Instrument der kooperativen Planung glauben. Nicht nur bürgerliche Politiker mahnen, falsches Nostalgiedenken verhindere eine sinnvolle Stadterneuerung.

* Redaktor, lic. iur.

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