Keine Gefahr
durch Legionellen Empfehlungen des Vereins des Gas- und Wasserfaches für die
Hausinstallationen * Paco
Oliver
Diesen Sommer berichtete
die Presse aus dem Ausland wiederholt von Erkrankungen mit so genannten
Legionellen. Als Ursachenherd wurden vor allem Warmwasserinstallationen und
Klimaanlagen genannt. Die Überlegung, dass was dort möglich ist, auch
bei uns eintreffen könnte, weckte da und dort eine gewisse Unsicherheit.
Gemäss dem hier wiedergegebenenPressetest des Schweizerischen Vereins des
Gas- und Wasserfaches lässt sich das Risiko der Erkrankung leicht
minimieren. Er hat dazu ein Merkblatt herausgegeben.
Die Krankheit wird durch
die Legionellen - Bakterien verursacht. Legionellen leben praktisch
überall in der Natur - also auch im Trinkwasser. Sie werden
glücklicherweise nur unter ganz bestimmten Bedingungen für den
Menschen gefährlich. Gefährdet sind vor allem körperlich
geschwächte Personen. Mit einfachen Mitteln kann die Gefahr einer
Erkrankung eingedämmt werden, so erhöht die tägliche Aufheizung
des Warmwassers auf 60 °C die Sicherheit erheblich.
Wassertrinken ohne
Gefahr Legionellen können
keinerlei Krankheit auslösen, wenn sie mit Wasser getrunken werden. Sie
können dem Menschen nur schaden, wenn sie zusammen mit kleinsten
Wassertröpfchen eingeatmet werden. Diese Bedingungen finden sich
beispielsweise bei Klimaanlagen oder Duschen.
Keine wesentliche Gefahr
in privaten Wohnungen Gesunde
Menschen sind auch bei diesen Spezialbedingungen praktisch immun gegen eine
Erkrankung, anfällig sind hingegen körperlich geschwächte
Menschen. Daher sind vor allem Patienten in Spitälern, Kranken- und
Behindertenheimen sowie ältere Menschen gefährdet.
Krankheitsbild Legionellen
können ein grippeähnliches Krankheitsbild hervorrufen. Im Extremfall
ist die Krankheit mit einer Lungenentzündung vergleichbar, welche als
Legionärskrankheit bekannt wurde. Diese kann einen gefährlichen
Verlauf annehmen (Husten, Brustschmerzen, hohe Fieber, Magen- und
Darmstörungen).
Einfache Massnahmen
bringen hohe Sicherheit Mit wenigen
Massnahmen kann das Risiko einer Erkrankung durch Legionellen auf ein Minimum
reduziert werden. Wird beispielsweise das Wasser im Erwärmer (Boiler)
einmal täglich während einer Stunde auf 60 °C erhitzt, kann die
Gefahr einer Erkrankung massiv gesenkt werden. Der Schweizerische Verein des
Gas- und Wasserfaches (SVGW) hat die relevanten Massnahmen in einem Merkblatt
zusammengetragen. Diese Empfehlungen sowie die anerkannten SVGW Leitsätze
für die Erstellung von Trinkwasserinstallationen garantieren ein
kleinstmögliches Risiko durch Legionellen. Das Merkblatt ist bei der SVGW
Geschäftsstelle Zürich (Grütlistr. 44, Postfach 658, 8027
Zürich, Tel. 01 288 33 33, Fax 01 202 16 33) oder auf
www.svgw.ch erhältlich.
* Redaktor, lic. iur.
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