Hauseigentümerverband Zürich
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HEV 02/2002 Inhaltsverzeichnis
Gemeindegebühren

Anschluss- und Verbrauchsgebühren in der Stadt Zürich 2001
Studie zeigt grosse Unterschiede zu anderen
Gemeinden im Kanton

(Pressemeldung des HEV Zürich)

In Bezug auf die das Hauseigentum betreffenden Gebühren herrschen zwischen den einzelnen Gemeinden enorme Unterschiede. Das ergab eine letztes Jahr in 12 Zürcher Modellgemeinden durchgeführte Studie des HEV Kanton Zürich. Gebühren sind aber neben dem Steuerfuss ein nicht unbedeutender Standortfaktor. Der HEV Zürich liess darauf die Anschluss- und Verbrauchsgebühren für Wasser, Abwasser, Strom und Kabel TV, die Kehricht- und Sackgebühren sowie die Baubewilligungsgebühren der Stadt Zürich ebenfalls einer vertieften Analyse unterziehen. Diese hat auch hier eine Reihe von Ungereimtheiten zutage gefördert. Insbesondere werden im Bereich Betriebsgebühren Wasser und Abwasser hohe Werte ausgewiesen. Aufgrund der hohen Anschlussdichte müsste die Stadt Zürich weitaus günstigere Werte ausweisen.

Anschlussgebühren
Betrachtet man alle Neubauanschlussgebühren und klammert die Baubewilligungsgebühren aus, schneidet die Stadt Zürich im Vergleich zu den 12 Modellgemeinden des Kantons günstig ab. Gliedert man die Gebühren jedoch nach Art Anschlusses, relativiert sich das günstige Bild sehr rasch.
Bei den Wasseranschlüssen von Einfamilien- und Reihenhäusern erhebt die Stadt Gebühren, die mehr als 100% über dem Durchschnitt aller Gemeinden liegen. Dagegen erhebt die Stadt Zürich wie die Stadt Bülach keine Abwasseranschlussgebühren.
Auch beim Strom liegt die Stadt bei bestimmten Kategorien (Einfamilienhaus 850m³, Reihenhaus 600m³) deutlich über dem Mittelwert aller Gemeinden, besonders aber bei den freistehenden Einfamilienhäusern (+ ca. 100%).
Cablecom erhebt in der Stadt zwar die gleichen Kabel-TV-Anschlussgebühren wie auf dem Land, verlangt aber in der Stadt trotz der grösseren Anschlussdichte höhere Abonnementsgebühren.
  A. Leiser, Vorstandsmitglied,
im Gespräch mit
Direktor R. Hegetschweiler
   
     
Verbrauchsgebühren
Die Stadt Zürich erhebt zu den massiven Grundgebühren für Wasser und Abwasser überdurchschnittlich hohe Verbrauchsgebühren. Dies ist in Anbetracht der hohen Anschlussdichte schwer nachvollziehbar. Nicht einmal kleine Streusiedlungsgemeinden wie Eglisau oder Bäretswil mit besonders schwierigen topografischen Verhältnissen überbieten dies.
Beim Stromtarif ist kritisch zu hinterfragen, warum der Niedertarif lediglich im Frühling und im Sommer gewährt wird. Der in den verbrauchsintensiveren Jahreszeiten angewendete Hochtarif benachteiligt die Konsumenten im Vergleich zu den Landgemeinden deutlich, kennen diese doch andere Niedertarifregelungen.
Für die gegenüber den Landgemeinden um 9 % höheren Kabel-TV-Gebühren fehlt jede Begründung.
Beim Kehricht (Beispiel Reiheneinfamilienhaus) liegt die Stadt ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt der Landgemeinden. Dabei hätte man in Anbetracht der hohen Siedlungsdichte gerade das Gegenteil erwartet.
Die Grünabfuhrgebühren lassen sich wegen eines vollständig anderen Berechnungssystems (unbebaute Flächen) nur schwer schlüssig vergleichen.
H. U. Gfeller, Autor der Studie, mit Radio-24-Reporter
     
Baubewilligungsgebühren
Bei den Baubewilligungsgebühren gehört die Stadt zu den moderaten Gemeinwesen. Bei den Bewilligungsgebühren für jegliche Art von Umbauten bewegt sich die Stadt leicht über (Umbauten bei 6-Familienhäuser und Einfamilienhäuser) bzw. leicht unter dem Durchschnitt (Reihenhäuser) der übrigen Gemeinden.
     
Schlussbemerkungen
Die Studie zeigt, dass zwischen Anschlussdichte und Endpreis der angebotenen Versorgungsgüter oder Dienstleistungen kein erkennbarer Zusammenhang besteht. Gemäss Gesprächen mit verschiedenen Gemeindevertretern und städtischen Beamten liegen die Probleme der Gebührenkalkulation im politischen und kalkulatorisch betriebswirtschaftlichen Bereich.
Offenkundig besteht Handlungsbedarf für weitere Abklärungen, insbesondere für eine Systematisierung der Datenerhebung und die Erarbeitung betriebswirtschaftlicher Kalkulationsgrundlagen (Benchmarking) in der städtischen Verwaltung. Der Hauseigentümerverband versteht sich diesbezüglich als Interessenverband für die Verbraucher - profitieren können nicht nur die Hauseigentümer, sondern durchaus auch die Mieter.

Gemeindegebühren im Hauseigentum (pdf-Datei, 29kBytes)

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