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Liberalisierung trotz Gegenwind besser heute und
selbst bestimmt als morgen und unter Marktdruck * Paco Oliver
Die Generalversammlung des Zürcher Hauseigentümerverbandes
(HEV) konnte unter der Leitung von Präsident Christian Steinmann wie gewohnt zügig und ohne umstrittene
Traktanden abgewickelt werden. Er unterstrich, dass der Verband auf ein ausgezeichnetes Jahr zurückblickt und dass
seine Dienstleistungen im Immobilienbereich nach wie vor sehr gefragt sind. Die Abteilungen Immobilienverwaltung,
Verkauf, Schätzung, Bau und Recht bilden zusammen mit einer umfassenden Beratungstätigkeit und 80
Beschäftigten ein eigentliches Kompetenzzentrum für Wohneigentums- und Immobilienfragen. Für Dr. med.
Otto Haab, der nach 11 Jahren aus dem Vorstand zurücktrat, wurde Dr. med. Jürg Fritzsche neu in den Vorstand
gewählt. Auf die Politik bezogen gab der Präsident seiner Sorge
Ausdruck, dass es den bürgerlichen Parteien in der Stadt Zürich weiterhin nicht gelingt, den minimalen
Konsens wieder herzustellen, der zur Durchsetzung einer bürgerlichen Politik unumgänglich
ist. In Grussbotschaften betonten Stadträtin Monika Stocker und
Gemeinderatspräsidentin Romana Leuzinger die grosse Bedeutung einer guten Wohnraumversorgung für die
Attraktivität von Zürich gerade in der heutigen Boom-Situation. Das Ziel des Stadtrates, in den nächsten
Jahren den Bau von 10'000 neuen Familienwohnungen aktiv zu unterstützen, lasse sich nur in konstruktiver
Zusammenarbeit mit Hauseigentümern und Investoren erreichen. Verbandsdirektor und Nationalrat Rolf Hegetschweiler orientierte über die harzigen Parlamentsdebatten
zur Revision des Mietrechts und zum Systemwechsel beim Eigenmietwert. In seinem anschliessenden Referat unter dem Titel
Liberalisierung im Gegenwind" kamen die jüngsten Entwicklungen bei Mobilfunk, Post und Elektrizität zur
Sprache. Er zeigte Verständnis für jene, die durch Misserfolgsmeldungen im Zusammenhang mit
Liberalisierungsprojekten verunsichert sind. Gleichwohl vertrat er engagiert die Auffassung, es gebe keinen anderen Weg
in die Zukunft als derjenige der Liberalisierung. Es sei daher unumgänglich, die Initiative zu ergreifen und die
Bedingungen und den Rhythmus selber zu bestimmen. Andernfalls werde der Markt uns eher früher als später
nicht nur die Marschrichtung, sondern auch Bedingungen und Tempo diktieren.
* Redaktor, lic. iur. |
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