![]() |
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|
Aufbau der
Trockenmauer Bei Trockenmauern werden die Steine trocken, das heisst ohne Mörtel oder Beton, verbaut. In der Regel sind es Futtermauern, welche im gewachsenen Terrain stehen und eine Höhe von 1 2 m haben. Die Mauerstärken am Fuss sind etwa ein drittel der Höhe jedoch mindestens 40 cm stark. Die Fundamente sind 30 bis 40 cm tief und gehen auf den Rohboden. Es darf keine Humusschicht vorhanden sein, denn die würde im Winter unter dem Frost zu stark arbeiten. |
Früher wurde die Fundation aus Steinen gebaut, heute wird eine Kiesfundation erstellt und die erste Steinreihe ist 10 cm unter oberkant Terrain zu versetzen. Die Mauern haben 10 - 15 % Anzug ( Neigung gegen den Hang ). Als Fundamentsteine werden grosse schwere Steine verlegt. Die Steine müssen tiefer als hoch sein und in der gleichen Schichtung verbaut werden, wie sie ursprünglich liegen. Pro Quadratmeter Mauerfläche sollten 3 - 4 Binder versetzt werden. Binder sind Steine, welche senkrecht zur Mauer stehen. Wichtig ist, dass der Wasserabfluss vom Hangwasser gewährt ist und sich kein Staudruck aufbauen kann. Ursprünglich wurde die Mauer ca. 40 cm stark gebaut, das heisst nötigenfalls zwei- bis dreireihig aufgemauert. Heutzutage wird an Stelle der zweiten Steinreihe aus Kostengründen hinterkiest. Der Kies muss absolut wasserdurchlässig und von Hand mit dem Handstampfer gut verdichtet sein. Jeder Stein muss sauber sitzen, das heisst er muss mit Füllsteinen verkeilt werden, bis er nicht mehr wackelt. Die Stoss- (die vertikalen Fugen) und Lagerfugen (die horizontalen Fugen) sollten möglichst gleich gross sein. je nach Gesteinsart 1 - 3 cm. In der Regel werden Trockenmauern in unregelmässigen Schichten verbaut das heisst schottisch. Die Mauerkrone kann sehr verschieden ausgebildet werden. Es können wieder grössere und somit auch schwerere Steine als Abschlusssteine verbaut werden, so genannte Kronsteine, oder es kann auch eine Abdeckplatte sein. Die Abdeckplatte weist sich durch ihre Länge und Tiefe wie auch durch die einheitliche Schichtstärke aus. Sie sollte um die 50 kg schwer sein und so versetzt werden, dass sie sicher liegt. In der traditionellen Kulturlandschaft wurde sehr oft eine so genannte Rollschicht verbaut. Bei dieser Methode werden die Steinplatten hochkant gestellt, der grosse Nachteil ist, dass die Rollschicht nicht betreten werden kann. | ||||
![]() |
||||
![]() |
||||
Auswahl des
Steinmaterials Es sollten ausschliesslich bruchrohe Steine verwendet. Absolut wichtig ist, dass die Lager bruchroh und nicht gesägt sind. Die Steinbrüche sind wieder vermehrt daran interessiert den Kunden fertig gerichtete Steine für Trockenmauern zu liefern. In der Regel werden zwei verschiedene Schichtstärken ( Steinhöhen ) verkauft so von 5 - 10 (15) cm und von 15 bis 25 (30) cm. Die Steine sollten eine Einbautiefe von 15 - 25 cm aufweisen und jeder Stein sollte um einige cm tiefer als hoch sein. Wollen Sie eine Trockenmauer selber bauen, so empfiehlt sich, Sandstein vom Rorschacherberg zu verbauen, ist dieser doch relativ weich und lässt sich somit leicht spalten und zuschlagen. Je schöner gerichtet und je paralleler die Lager, um so einfacher ist es die Steine zu versetzen, allerdings auch um so teurer. |
Die Lebensdauer
und die Unterhaltsarbeiten bei einer Trockenmauer Die herkömmlichen Weinbergmauern haben eine Lebenserwartung von gut 80 ja sogar 120 Jahren. Trockenmauern, welche hinterkiest werden, haben eine Lebenserwartung von 30 - 50 Jahren. Zudem kann eine Trockenmauer problemlos und ohne grossen Aufwand wieder repariert werden, denn die Steine können in der Regel wieder verwendet werden. Zu den Unterhaltsarbeiten einer Trockenmauer gehört das Entfernen von Gehölzen, wie zum Beispiel Eschen oder Sommerflieder, welche das Mauerwerk sprengen. Auch Efeu kann mit der Zeit zum Problem werden. |
|||
Pflanzen für Trockenmauern Trockenmauer bedeutet nicht automatisch ein sonniger Standort. Es gibt auch halbschattige oder gar schattige Bereiche. Die Pflanzen müssen aber längere Trockenperioden überleben können. Der Mauerfuss ist in der Regel eher feucht, jedenfalls feuchter als die Krone. Es sollten nur Stauden in die Mauer gepflanzt werden, da Bäume und Sträucher zu starke Wurzeln haben und das Mauerwerk sprengen. Für den sonnigen Standort typische Vertreter sind Polsterpflanzen wie Steinkraut (Alyssum), Schleifenblume (Iberis) und Teppichphlox. Jedoch gehören auch höhere Stauden an diesen Standort wie Schleierkraut (Gypsophylla), Schafgarbe (Achillea) oder Sonnenröschen (Helenium). Im Schattigen lassen sich gut Farne und Lärchensporn , Steinsame oder Steinbrech pflanzen. Die Pflanzen sollten während dem Bau ein gepflanzt werden, da eine Mauer nachträglich zu bepflanzen, eher schwierig ist. |
||||
![]() Trockenmauer reichlich bewachsen |
||||
Die
Kräuterspirale Zu guter Letzt noch ein Geheimtipp: die Kräuterspirale. Das ist eine schneckenförmig gebaute, trockene Steinspirale, welche mit Küchen- und Heilkräutern bepflanzt wird und zwar so, dass oben in der Mitte die trockensten Vertreter stehen, denn je weiter unten man ist, um so feuchter wird der Standort. |
* Landschaftsarchitekt HTL |
|||
|