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HEV 07/2002 Inhaltsverzeichnis
Unser Garten

Einheimische Wildpflanzen für eine gesunde Umwelt
Medienmiteilung des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft, BUWAL

Exotische Pflanzen können ursprüngliche Arten verdrängen und Naturschutzgebiete und naturnahe Flächen beeinträchtigen. Bei Aussaaten von Wildblumen sollten deshalb einheimische Arten bevorzugt werden. Welche Pflanzen die angestammte Flora schädigen, zeigt die «Schwarze Liste» der fremden Arten. Die «Graue Liste» nennt Arten mit Risikopotential. Beide Listen sind im Auftrag des BUWAL kürzlich auf den neusten Stand gebracht worden.

Wildblumen werden in der Schweiz in den letzten Jahren immer häufiger ausgesät: auf ökologischen Ausgleichsflächen, im öffentlichen Raum entlang von Strassen und Bahnlinien, auf Skipistenplanierungen und im Siedlungsraum. Exotische Arten können allerdings unter Umständen die einheimische Flora schädigen.
      Pflanzenarten werden seit Jahrhunderten über natürliche Grenzen hinweg transportiert, wegen der regen interkontinentalen Mobilität des Menschen. Einige importierte Arten gedeihen gut in der neuen Umgebung. Dies stellt für die einheimische Flora ein Risiko dar. Denn die fremden Arten, die so genannten «Neophyten», können sich auf Kosten der ursprünglichen Arten ausbreiten. Gleichzeitig können die Exoten durch so genanntes Einkreuzen die biologische Eigenart und Vielfalt der einheimischen Flora auch verfälschen.  

Riesen-Bärenklau
 
 

In den letzten Jahren sind vermehrt Probleme und Risiken mit diesen Exoten festgestellt worden. Betroffen sind in erster Linie Naturschutzgebiete und naturnahe Flächen. Eine Arbeitsgruppe der Schweizerischen Kommission für die Erhaltung der Wildpflanzen (SKEW) unter Leitung von Ewald Weber hat im Auftrag des BUWAL die problematischen «Neophyten» in einer «Schwarzen Liste» zusammengestellt und kürzlich aufdatiert. Diese «Schwarze Liste» umfasst Arten, die erwiesenermassen negative ökologische Auswirkungen haben und aus Sicht des Naturschutzes problematisch sind. Eine «Graue Liste» nennt diejenigen Neophyten, welche vermutlich solche negativen Auswirkungen haben.

Achtung mit Pflanzen der nordamerikanischen Prärie
Im Handel werden oft Saatgutmischungen von Wildpflanzen angeboten, die Samen fremder Arten enthalten. So werden neuerdings Mischungen von Pflanzen der nordamerikanischen Prärie angepriesen. Auf kleineren oder grösseren Flächen ausgesät, können diese «Neophyten» in die Natur übersiedeln; falls sie sich rasch ausbreiten, können sie die einheimische Flora gefährden.
    Um dieses Neophyten-Problem zu verhindern, sollten Gewerbe und Private zur Unterstützung der einheimischen Flora auf einheimische Pflanzen setzen, von denen Samenmischungen im Fachhandel erhältlich sind; diese Arten bereiten ebenso viel Freude und Farbe wie eingeführte. Etablierte problematische «Neophyten» hingegen können meist gar nicht mehr vollständig aus der Landschaft eliminiert werden; es ist höchstens möglich, sie in ihrer weiteren Ausbreitung einzudämmen – was erst noch mit hohen Kosten verbunden ist. Deshalb ist es wichtig, keine neuen fremdländischen Arten einzuführen.

Solidago
 
 
 

Gefahren und Risiken «invasiver Neophyten»
«Neophyten» sind fremde Pflanzenarten, die nach ca. 1500 n.Chr. eingeführt worden sind. Die «invasiven Neophyten» wiederum sind Arten, die sich so stark und rasch ausbreiten, dass sie viele andere für den betreffenden Lebensraum charakteristische Arten verdrängen. In ganz Europa sind zahlreiche Arten, die aus Übersee stammen, ausgewildert und haben sich ausgebreitet. Die aus Nordamerika stammenden Goldruten (Solidago canadensis und Solidago gigantea) lieben Feuchtgebiete und der aus Ostasien stammende Japanische Knöterich (Reynoutria japonica) vermehrt sich stark an Fliessgewässern und fördert die Erosion von Uferböschungen. «Neophyten» können auch die Gesundheit beeinträchtigen. So kann der Riesen-Bärenklau aus dem Kaukasus Hautschäden hervorrufen und die Pollen der Aufrechten Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) können schwere Allergien auslösen. Die Kantone Zürich, Genf und Tessin haben Merkblätter zu einigen Arten erstellt oder werden solche herausgeben.

Alle Details: www.cps-skew.ch/deutsch/schwarze_liste.htm

 
     
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