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Mieter oder Eigentümer?
Mit der Frage «Mieter oder Eigentümer?» haben sich unlängst zwei
Wissenschaftler der ETH in Lausanne vertieft auseinandergesetzt. Die erste Antwort ist wenig überraschend und
eigentlich bekannt: 85 Prozent der Schweizer Haushalte betrachten Eigentum (gegenüber der Mietwohnung) als die
ideale Wohnform. Und für viele gilt, wenn schon kaufen, dann etwas Rechtes und fürs Leben. Bedauerlicherweise
können sich viele das Objekt der Begierde aber schlicht nicht leisten. Gründe dafür gibt es viele:
Hortung des Baulandes, komplizierte und teure Erschliessungsverfahren, knappes Angebot an bevorzugten Lagen und
vergleichsweise hohe Baukosten sowohl für Neubauten wie für Renovationsobjekte.
Im historischen Vergleich erweist sich Eigenheimbesitz als gute Kapitalanlage und als eine
optimale Altersvorsorge. Da muss die Frage nach der richtigen Wohneigentumspolitik gestellt werden. Aus der Lausanner
Studie ergeben sich gute Hinweise und Lösungsansätze. So ist was Wohn- und Grundeigentümer schon
längst wissen und immer wieder bemängeln das steuerliche Umfeld extrem ungünstig. Es lastet nicht
nur der Eigenmietwert sowie hohe Gebühren und Abgaben auf dem Eigenheim. Die Wissenschaftler stellen auch fest,
dass der Steuervorteil im Vergleich zu den Mietkosten auch nach 20 Jahren lediglich fünf bis zehn Prozent
beträgt. In ihrem Fazit prangern sie unmissverständlich an: Die vom Bund lancierte
Wohneigentumsförderung hat ihr Ziel völlig verfehlt. Zwei konkrete
Vorschläge als Abhilfe lassen aufhorchen. Dem Eigentümer sollte ein Schutz vor hohen Hypothekarzinsen geboten
werden, und die Transaktionssteuern müssten abgeschafft werden. Einmal mehr ist der HEV Kanton Zürich mit
seiner im November 2001 eingereichten Volksinitiative zur Abschaffung der Handänderungssteuer auf dem richtigen
Weg. Der Vorentscheid der Delegiertenversammlung des HEV Schweiz zur Lancierung einer Volksinitiative zur Schaffung
eines Bausparmodells nach dem erfolgreichen Muster des Kantons Baselland gefällt in diesem Zusammenhang
sehr. |
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