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Im Juli beginnt die
Blütezeit der verschiedenen Sorten der Clematis viticella, welche sich über zwei bis drei Monate erstreckt.
Die italienischen Waldreben sind meine unbestrittenen Lieblinge, denn einerseits gefallen mir die verschiedenen, eher
kleinen Blüten und anderseits finde ich es vorteilhaft, dass sie im Frühjahr auf etwa vierzig Zentimeter
zurückgeschnitten werden dürfen, weil sie an den neuen Trieben blühen. Da ich weisse Blüten mag,
gefällt mir die Clematis «Huldine», welche in einer Saison bis acht Meter lange Triebe
entwickelt. Weniger auffälig sind die glockenförmigen rosa Blüten der Clematis «Pagoda».
Wegen der dunkelroten, gefüllten Blüten wird Clematis «Purpurea Plena Elegans» gern gepflanzt.
Mit tief weinroten Blüten schmückt eine Clematis «Mme Jules Correvon» unsere Magnolia
«Susan». Ob mir die weissen Blüten mit den grünen zurück gebogenen Spitzen der Clematis
«Alba Luxurians» gefallen, weiss ich nicht. Echte Sterne unter den Viticella-Hybriden sind hingegen die
dunkelpurpurenen Blüten der Clematis «Etoile Violette». Viele weitere Sorten dieser Art wurden
gezüchtet und blühen zusammen mit Kletterrosen in Gehölzen und an Wänden oder Pergolen in einer
Zeit, in welcher viele mehrjährige Pflanzen entweder verblüht sind oder noch nicht
blühen. Leider wird die Texas-Waldrebe, eine bis 2 m hoch
kletternde Clematis mit nickenden, glockenförmigen roten Blüten im Spätsommer nur selten kultiviert. Wir
lassen die kirschrosa Clematis texensis «Etoile Rose» einen Rhododendron überziehen. Da sie im
Frühling ebenfalls zurückgeschnitten werden kann, stören ihre Triebe die Rhododendronblüte
nicht. Von vielen Gästen unbeachtet, schmückt sich unser
Nastüechlibaum (Davidia involucrata) vom August an mit den gelben Glocken der Clematis orientalis, der
Orientalischen Waldrebe. Sie gefällt auch wegen der fedrigen Fruchtstände. Da sie nur mit der Leiter
erreichbar ist, verzichten wir meist auf einen Rückschnitt. Alle
erwähnten Waldreben haben sich in unserm Garten bewährt, obwohl wir sie nicht verwöhnen. Die meisten
wachsen an halbschattiger Lage, eine an der Nordwand, andere an fast sonnigen Plätzen. Beim Pflanzen im Herbst
oder Frühling geben wir ihnen freilich einen guten Start, d.h. wir heben das Pflanzloch etwa 45cm breit und 60cm
tief aus, bevor wir es mit reifem Kompost und/oder durchlässiger Erde auffüllen und setzen die Kletterer dann
eher etwas tiefer, als sie im Container gewachsen sind. Sind sie gepflanzt und gewässert, beschatten wir ihre
Füsse wenn nötig mit Mulch. Im ersten Jahr giessen wir sie ab und zu mit Flüssigdünger und binden
sie auf, um ihnen den richtigen Weg zu weisen. Da unser Boden sehr fett ist, düngen wir sie wenig, geben ihnen
aber in späteren Jahren ab und zu etwas Kompost. Im Frühjahr schützen wir den Austrieb vor den Schnecken
und schneiden sie ihren verschiedenen Ansprüchen entsprechend. Clematiswelke tritt äusserst selten auf. Diese ist auf einen Pilz (Phoma clematidina)
zurückzuführen, welcher die Kletterpflanze an verletzten Stellen befällt. Meistens welkt die befallene
Clematis kurz vor der Blütezeit über Nacht. Es lohnt sich dann, die Pflanze unterhalb der betroffenen Stelle
zurückzuschneiden und ihr mit Flüssigdüngergaben zu neuem Wachstum zu verhelfen. Die befallene Clematis
könnte gleichzeitig mit einem geeigneten Fungizid behandelt werden. Wir haben dies allerdings noch nie getan,
haben aber erfahren, dass die Waldreben kaum mehr von Welke befallen werden, sobald ihre Stengel verholzt sind. Die
Förderung eines gesunden Wachstums scheint am wichtigsten zu sein.
* Cottage Garden, 8453 Alten |
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