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Der spanische
Ginster (Genista hispanica), ein frostempfindlicher Zwergstrauch, hat wenig Blätter, dafür um so mehr Dornen.
Im Mai präsentiert er sich als goldene Kugel. Viel unscheinbarer und seltener sind hingegen die gelben Blüten
der immergrünen Zwergberberitze Berberis buxifolia «Nana», neben welcher die blaugrüne Hebe
pinguifolia «Pagei», eine Strauchveronika mit weissen Blüten, wächst. Dazwischen stehen zwei
weissbunte Buchsbäume (Buxus sempervirens «Elegantissima»). Weil alle diese «Zwerge» noch nicht ausgewachsen sind, habe ich dazwischen verschiedene Origanum
gepflanzt, um die vorläufigen Lücken zu füllen. Wäre die Fläche grösser, hätte ich
verschiedene Sonnenröschen (Helianthemum), Fingersträucher (Potentilla suffruticosa), Johanniskräuter
(Hypericum calcynum) und kriechenden Wacholder (Juniperus horizontalis) hinzugefügt. Im übrigen sind mir die
rosa bis dunkelroten Erika-Felder, welche wir jeweils im Herbst in England bewundern, unvergesslich. Da sie in
ausgeglichenem Klima auf sauren Böden und in sonniger Lage am besten gedeihen, müssen wir darauf
verzichten. Einen andern Teil des Sonnenhangs haben wir mit
Solitärsträuchern bepflanzt. Die Flächen dazwischen (sie sind sonnig, der Boden durchlässig und
eher trocken) sind mit blauen Storchenschnäbeln (Geranium magnificum), Frauenmantel (Alchemilla mollis) und
Nachtviolen (Hesperis matronalis) bedeckt. Dazwischen haben sich Fingerhüte (Digitalis purpurascens) versamt,
welche die Vertikale betonen. Alle diese Stauden ziehen im Winter entweder ein oder sind unscheinbar; der Boden ist
beinahe nackt. Deshalb gefällt mir die Lösung im halbschattigen
Bereich unter dem Feldahorn besser. Dort purzeln" Buchskugeln zwischen wintergrünen Storchenschnäbeln
(Geranium macrorhizzum) den Hang hinunter. Im trockenen Schatten der Baumkrone wachsen anstelle der Geranium
verschiedene Efeusorten und einzelne Lenzrosen. Frisch wirken am gleichen Ort die immergrünen weissbunten
Grashalme des Carex morowii «Evergold» und die grünweissen Blättchen des Spindelstrauchs
(Euonymus fortunei «Silver Queen»). Gleichfalls im trockenen Schatten wachsen die fast schwarz
blühenden Storchenschnäbel Geranium phaeum mit den mattgrünen, belappten Blättern. Die Blatthorsten
dieser Art sind im Winter unscheinbar. Einen grösseren Bereich im feuchten,
eher neutralen bis sauren Boden im Halbschatten habe ich mit verschiedenen Funkien (Hosta) und Farnen bepflanzt. Diese
Lösung hat sich im Sommerhalbjahr als pflegeleicht bewährt. Selbstverständlich müssen Hosta vor den
Schnecken geschützt werden, aber Unkräuter haben wenig Chancen. Im Winter erfrieren ihre grossen
Blätter, und die teilweise wintergrünen Farne stehen etwas einsam da. Da aber viele immergrüne
Rhododendren in der Nähe wachsen, kann man die braunen Flächen leicht übersehen. Gewiss haben Sie selber viel Erfahrung mit als Bodendeckern geeigneten Stauden und
Gehölzen. So wissen Sie, dass für temporäre Bepflanzungen neben mehrjährigen Pflanzen auch
Einjährige in Betracht kommen. Ich kann im beschränkten Rahmen dieses Artikels nur auf einige Beispiele
hinweisen und bin mir bewusst, dass viele bekannte Bodendecker wie z. B. Immergrün, Rosen, Heuchera, Bergenien,
Schleifenblume, Astilben, Katzenminze, Taglilien, Bleikraut, Taubnessel, Wallwurz, Lonicera und Elfenblumen fehlen.
Wichtig scheint mir, dass der Standort stimmt, denn nur dann können sich die ausgewählten Pflanzen optimal
entwickeln. Sollte an einer Stelle trotz aller Sorgfalt nichts wachsen, könnte man schöne Steine hinlegen;
vielleicht wird diese Ecke zum Ort der Erinnerung an vergnügliche Spaziergänge und Wanderungen. Ich
würde in diesem Fall den Boden vorher mit einer Wasser durchlässigen Folie abdecken, damit kein Kraut wachsen
kann. Man kann nie wissen!
PS: Im Juni 2002 reiste ich mit einigen Mitgliedern des HEV zum 15. Mal nach
England, um dort Gärten und andere Sehenswürdigkeiten zu besuchen, und wir haben noch immer nicht alles
gesehen. Die Unterlagen für die 16. Reise in den Lake District erhalten Sie ab Ende Oktober bei mir: Tel.
052 317 23 23, Fax 052 317 27 40, E-mail b.cp.scalabrin@bluewin.ch
* Cottage Garden, 8453 Alten |
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