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HEV 11/2002 Inhaltsverzeichnis
Ungeziefer

Kleidermotte (Tineola Bisselliella)

Aussehen
Ausgewachsenes Insekt: Kleine, 6 bis 9 mm lange Motten (Ordnung der Schmetterlinge) mit dachartig über dem Rücken gefalteten Flügeln. Die vordere Flügelhälfte ist gelb, fettig glänzend, die hintere graugelb gefärbt und bewimpert.

      Larven: 1 bis 10 mm lange, gelbweisse Räupchen mit dunkelbraunem Kopf. Häufig werden sie als "Würmchen" angesprochen. Sie besitzen jedoch vorne drei sehr kurze Beinpaare und hinten weitere vier. Mit Spinndrüsen, die am Unterkiefer münden, werden feine Gespinste, sogenannte Köcher, an den Frassstellen gebildet.  
 
  Bedeutung
Die Kleidermotte stammt ursprünglich aus Afrika und ist weltweit verbreitet. Sie gehört zu den ältesten Begleitern des Menschen und tat sich schon zu Urzeiten an den Fellen unserer Vorfahren gütlich. In Mitteleuropa ist sie der wichtigste tierische Wollzerstörer. Die ungestörte Lagerung von Wolltextilien liefert den Motten ideale Bedingungen zur Massenvermehrung. In den meisten Fällen werden die eher flugfaulen Motten passiv mit Wolltextilien, Teppichen oder Polstermöbeln verschleppt. Im Freiland wurde die Kleidermotte in Vogelnestern und an Fellresten mumifizierter Tierleichen gefunden.

Entwicklung
Die Entwicklung führt, wie bei allen Schmetterlingen, über vier Stadien: Ei, Larve, Puppe, Falter (hier eine Motte). Die weiblichen Motten legen einige Tage nach der Kopulation 0.6 mm kleine Eier einzeln oder in Gruppen an rauhe Oberflächen, Vertiefungen oder Falten in der Nähe von Textilien ab. Da die Motte lichtscheu ist, werden dunkle geschützte Stellen an den Kleidern oder Materialien bevorzugt.

 
  Die daraus schlüpfenden Larven fressen an den Tierhaaren (Wolle, Fell, Pelz etc.). Oft spinnen sie aus feinen Fäden, Materialresten und Kot einen Köcher zusammen von dem aus sie fressen, solange genug Material vorhanden ist. Nach mehreren Häutungen, die jeweils mit einem Wachstumsschub verbunden sind, spinnen die ausgewachsenen Larven in den Textilien einen Kokon, um sich zu verpuppen. Die Larvenentwicklung dauert je nach Temperatur und Nahrungsqualität zwei Monate bis mehrere Jahre.      
 
  Die im unbeweglichen Puppenstadium stattfindende Umwandlung zum geflügelten Falter (Motte) dauert 8-40 Tage. Die Weibchen legen nach der Kopulation in ihrer Lebenszeit von ca. 16 Tagen durchschnittlich 40-50 Eier. Die Falter nehmen keine Nahrung auf und richten somit keinen direkten Schaden an. Die fliegenden Männchen werden als lästig empfunden und zeigen den Befall an. Eine Entwicklung ist nur bei Temperaturen zwischen 10 und 30 °C möglich.

Beratungsstelle Schädlingsbekämpfung (BSB),
Isabelle Landau, Dr. Gabi Müller, Marcus Schmidt
Sprechstunde für BewohnerInnen der Stadt Zürich: 13.30 - 14.30 Uhr,
Tel. 01 216 28 38, Walchestrasse 31, Postfach, 8035 Zürich
schaedlingsbekaempfung@gud.stzh.ch, www.ugzh.ch

 
     
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