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HEV 11/2002 Inhaltsverzeichnis
Aus dem Kantonalverband

Hans Egloff Hans Egloff
Präsident
HEV Kanton Zürich

Echte Eigentumsförderung dringend erforderlich

In der Wohnungs- und Wohneigentumspolitik ist es Zeit für eine ganzheitliche Problemschau. Dazu gehört zwingend auch die Frage der Finanzierung von Wohneigentum beziehungsweise der Förderung von Eigentumsbildung. Mit der wohl zutreffenden Feststellung, dass Eigentum verpflichte, muss auch der Schluss gezogen werden, dass die Hilfe zur Eigentumsbildung eine gesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe darstellt. Eigentumsbildung und Erhaltung von Wohneigentum gehören letztlich ins Themenpaket der Sozialpolitik. Mit der immer wieder angestellten Neidbetrachtung – hier Sozialbereich, dort Eigentum – wird man den Verhältnissen nicht gerecht.
Es beginnt sich abzuzeichnen, dass nächste Generationen vor gewaltige Herausforderungen gestellt sein werden. Nicht nur der Staatschulden wegen, die mit Steuergeldern verzinst sein wollen, sondern auch wegen der Probleme bei den Sozialversicherungen. Bei den Pensionskassen steht die Kürzung des Rentenumwandlungssatzes bevor, was dereinst weniger Rentenleistung bedeutet. Um dies wettzumachen, sind im direkten Einflussbereich drei Korrekturmöglichkeiten gegeben: Höhere Prämien, kleinere Renten oder längere Lebensarbeitszeit.
Wie unter solchen Voraussetzungen das Eigenkapital für den Erwerb einer Wohnung oder eines Einfamilienhauses künftig innert vernünftiger Frist noch angespart werden soll, ist damit mehr als fraglich. Denn eine der sinnvollsten Sparmassnahmen im Lebenskonzept überhaupt, die als Teil der Altersvorsorge immer bedeutender wird, heisst Wohneigentum. Wer in den eigenen vier Wänden nach weitgehender Amortisation des Hypothekardarlehens seinen Lebensabend geniessen kann, ohne dafür das Renteneinkommen antasten zu müssen, der kann auf eine stabile dritte Säule vertrauen.
Nachdem aber realistischerweise eingesehen werden muss, dass der finanzielle Spielraum für den Aufbau einer soliden Selbstvorsorge immer kleiner wird, muss sich der Staat als Hüter dieses Drei-Säulen-Konzepts nun ernsthaft um die Förderung des Wohneigentums kümmern. Niemand verlangt Almosen für künftige Hauseigentümer oder Wohnungsbesitzer. Es geht jedoch um Einstiegshilfen verbunden mit steuerlichen Anreizen wie Bausparen und zeitlich begrenzte Steuervergünstigungen für Neuerwerber, wie sie der Kanton Baselland seit geraumer Zeit kennt und mit grossem Erfolg praktiziert.
«Steuergeschenke für die Reichen» seien das, wird immer wieder protestiert. Keine Rede davon! Wer für Eigentum anspart und später dafür über höhere Einkommenssteuer für fiktiven Eigenmietwert jahrzehntelang fiskalisch erfasst wird, zahlt wesentlich mehr an den Staat zurück als dieser ihm je als befristete Starthilfe gewährt hat. Im Alter kann der Gang zum Sozialamt und der Griff in die Kasse der AHV-Ergänzungsleistungen dank solider Wohneigentumsfinanzierung und kontinuierlicher Amortisation unterbleiben. So geht die Rechnung für alle auf!
Am 1. Kyburg-Forum hat der Vorstand des HEV Kanton Zürich mit deutlichen Worten eine Resolution für das Bausparen verabschiedet. Berichte hierzu finden Sie in der nächsten Monatsschrift.

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