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HEV 4/2003 Inhaltsverzeichnis
Abstimmung vom 18. Mai 2003

Nein zu UN-fairen Mieten
* Paco Oliver

Die vom schweizerischen Mieterinnen- und Mieterverband gewählte Initiativbezeichnung "Ja zu fairen Mieten" ist bewusst irreführend. Der Titel spiegelt eine verzerrte, realitätsfremde und gefährliche Scheinwirklichkeit. Die Annahme der Initiative hätte mannigfaltige weder den Mietern noch den Vermietern nützende Konsequenzen:
     
 
· 1996 lanciert ist die Initiative weit von der heutigen Realität entfernt. Der Immobilien-, Wohnungs- und insbesondere der Hypothekarmarkt haben sich in der Zwischenzeit gewaltig verändert.
· Die Initiative hätte eine weitere Bürokratisierung des Mietwesens zur Folge. Dabei finden sich schon heute nur noch Spezialisten im Mietrechtsdschungel zurecht. Mit der Initiative würde das Mietrecht noch komplizierter. Das würde Parteien und Gerichte überfordern sowie die Verfahren ungebührlich verzögern – und verteuern.
· Die Miet-Initiative möchte alle Marktelemente aus dem Mietwohnungs-Markt entfernen und eine staatliche Mietwohnungs-Bürokratie installieren, in der alle freien Entscheide seitens der Vermieter und umzugswilliger Mieter verunmöglicht würden.
· Die Initiative ist dirigistisch und verhindert jeglichen Wettbewerb unter den Wohnungsanbietern – zum Nachteil der Vermieter aber auch der Mieter.
· Die Forderung nach einem geglätteten Referenzzinssatz für Hypotheken ist markt- und realitätsfremd. Referenzzinssätze sind veraltet – die Zinssätze werden heute individuell festgelegt.
· Bei Annahme der Initiative würden die Liegenschaften zunehmend verlottern und an Wert verlieren, weil sich Renovationen und Sanierungen nicht mehr lohnen.
· Die Investoren würden davon abgehalten, in Mietobjekte, insbesondere in neuen Wohnraum zu investieren. Arbeitsplätze gingen verloren, die Konjunktur würde negativ beeinflusst, die Standortattraktivität der Schweiz weiter geschwächt.
· Die Pensionskassen – als grosse Vermietergesellschaften – würden zusätzlich geschwächt. Da sie bereits zu kämpfen haben, bringen die Initianten einen Teil der Altersvorsorge ernsthaft in Gefahr.
· Die Initiative will Kündigungen durch den Eigentümer faktisch verunmöglichen selbst bei Eigenbedarf, dabei ist der Kündungsschutz bereits eingehend geregelt. Er hat sich eingespielt und vermag Missbräuche zu verhindern. 98% aller Mietverhältnisse werden zudem durch die Mieterinnen und Mieter aufgelöst.
· Mit dem neuen Kündigungsschutz könnten Beweisprobleme die Gerichtsverfahren über Jahre hinausziehen. Störenfrieden würden davon profitieren, die anständigen Mieter wären die Leittragenden.
· Die Mietinitiative müsste zu einem bürokratischen Overkill führen, der einseitig bestehende Mietverhältnisse schützt und Wohnungssuchende benachteiligt.
 
  Es liegt ein massvoller und ausgewogener indirekter Gegenvorschlag auf Gesetzesstufe vor. Dieser ist moderner und hat einen einfacheren Ansatz. Dies bestätigen Nationalbank und Ökonomen. Aus allen diesen Gründen lehnen Bundesrat und Parlament die Forderungen der Initiative klar ab.  
     
  Im Interesse der Mieter gibt es am 18. Mai 2003 nur eine Antwort:
NEIN zur schädlichen Miet-Initiative!
 
     
  * Redaktor, lic. iur.  
     
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