HEV Zürich
Monatsschrift
Home
Verband
Veranstaltungen Seminare
Monatsschrift
Formulare
Handwerker
Links
HEV 06/2003 Inhaltsverzeichnis
Die Seite des Geschäftsleiters

Rolf Hegetschweiler
Direktor Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich

Klare Abfuhr für Rot/Grün und Gewerkschaften

Unmissverständlich haben die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am Abstimmungssonntag vom 18. Mai für die politische Marschrichtung der näheren Zukunft ein Zeichen gesetzt. Der Staat soll nicht weiter aufgebläht werden. Das klare Nein zu allen sieben Volksinitiativen ist ein eindrückliches Votum für das Beibehalten von Selbstverantwortung und eine Absage an den weitern Ausbau des Fürsorgestaates, dem immer mehr Lasten auferlegt werden, welche schliesslich die Steuerzahler zu berappen haben. Dass auch der Mieterinitiative trotz verfänglichem Titel eine eindeutige Abfuhr erteilt wurde, freut uns besonders und mein Dank geht an alle, die sich im Abstimmungskampf für das Nein engagiert haben.
Selbst im Kanton Zürich mit einem Mieteranteil von gegen 80 Prozent haben bloss 33 Prozent der Stimmenden für die Mieterinitiative votiert, und nicht einmal in der Stadt Zürich mit über 90 Prozent Mietern kam ein Ja zustande. Ein Debakel in diesem Ausmass ist vom Mieterverband bestimmt nicht erwartet worden. Es zeigt hingegen, dass auch die Mieter sehr wohl unterscheiden können zwischen Scheinlösungen und echten Fortschritten im Wohnungsmarkt. Die abgelehnte Initiative hätte das Mietrecht unnötig verkompliziert und mit der Bindung des Mietzinses an einen theoretischen Durchschnitts-Hypothekarzinssatz wäre das schon heute wenig transparente System noch weniger durchschaubar geworden. Auch der Köder eines verstärkten Kündigungsschutzes hat nicht verfangen, was nur damit zu erklären ist, dass die hohe Zufriedenheit der Mieter mit ihrer Wohnsituation auf zusätzlichen Formalismus und neue Staatseingriffe negativ reagiert.
Mit dem Nein zur Initiative des Mieterverbandes steht nun fest, dass die Stimmberechtigten nächstes Jahr, vermutlich im Februar, über den Gegenvorschlag des Parlaments zu entscheiden haben. Dieser sieht mit dem neuen Modell einer Vergleichs- und Indexmiete eine gegenüber heute marktnähere und vereinfachte Regelung vor. Bereits hat aber der Mieterverband auch gegen diese Vorlage das Referendum ergriffen, weil sie angeblich zu viel Marktspielraum beinhalte, was aber eindeutig nicht der Fall ist. Richtig ist hingegen, dass mit dem Gegenvorschlag grössere kurzfristige Mietzinsanstiege vermieden würden und der Vermieter ein gegenüber der heutigen Regelung höheres Finanzierungsrisiko zu tragen hätte.
Trotzdem wird der Mieterverband alles unternehmen, um in der Bevölkerung Ängste vor explodierenden Mieten zu schüren, umso mehr, als es sich bei der Vergleichsmiete um ein noch wenig bekanntes Modell mit einigen Unbekannten handelt. Selbst wenn die Ungereimtheiten des heutigen Mietrechts dank der bald 15-jährigen Erfahrung zur Routine geworden sind, dürfte es sich lohnen, auf die neue Lösung umzusteigen.

Inhaltsverzeichnis