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Beet- und
Bodendeckerrosen Gernot Grueber, Grueber
+ Co Baumschulen, Langnau am Albis Schöne Bescherung! Da soll ich einen interessanten und
informativen Aufsatz über Rosen schreiben; das ist fast so aussichtslos
wie einen Ozean ausschöpfen. Nach Gruppen auswählen?
Bodendeckerrosen? Strauchrosen mit Dauerflor? Strauchrosen mit Wildcharakter?
Strauchrosen der alten Garde vom Stil Redouté? Beetrosen vom
Büscheltyp oder vom Edelrosentyp? Englische Rosen? Allein schon die
Gruppenzugehörigkeit ist nicht immer leicht zu bestimmen. Es gibt auch
immer wieder gute Neuheiten, die sich partout keiner dieser Gruppen unterordnen
wollen. Mein Vorschlag: Ich versuche Ihnen aus dem Ozean der Optionen die
«crème de la crème» herauszudestillieren, und zwar
bei den Beetrosen. Ohne Rücksicht darauf, ob Sie mehr zum Büschel-
oder zum Einzelrosentyp tendieren. Seit 40 Jahren versuchen wir, aus der
grossen Zahl der angebotenen Sorten jene herauszusieben, die mit dem
geringstmöglichen Pflanzenschutzaufwand gehalten werden können.
(«Wüssezi, ich wott nöd schprütze!» Wer will das
schon?) Da habe ich noch meine Schwierigkeiten: Zuerst versuchen die
Züchter, auch jene Sorten an die Frau/den Mann zu bringen, die wohl
farblich attraktiv (modisch, neumodisch, «trendy») sind, aber nicht
unbedingt auch robust und gesund. |
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Die Kultivateure hingegen, wenn sie das Beste für
ihre Kundschaft herausfiltern wollen, dürfen sich nicht von einem
schönen Bild und einem reizvollen Text blenden lassen. Erst wenn eine
Rosensorte 24 Jahre in Kultur ist, sozusagen nach der Prüfung auf
Herz und Nieren, kennen die Baumschulisten «ihre Pappenheimer».
Natürlich gibt es Dauerbrenner, die von Anbeginn echt gut waren und es
auch heute noch sind. Als Erinnerung: die allbekannte rosa Queen Elizabeth, die
auch dann emsig blüht, wenn alle anderen die sommerliche Fiesta machen.
Bei den neuen Sorten ragen ein paar deutlich aus dem Meer der
Mittelmässigkeit heraus, nämlich Pink Panther, die sanft rosa ist und
deren Blütenblätter am äussersten Rand dunkler gefärbt
sind; sehr apart! In der gleichen Qualitätsstufe finden wir die
orangefarbene, mit etwas rot aufgefrischte Christoph Colomb und die Louis de
Funés, die noch etwas mehr Orangeanteil zeigt. Unter den roten Sorten
gehören Rouge Meilland und Hidalgo zu den Spitzenläufern. Wenig mehr
pflegebedürftig ist die leicht crèmefarbige Stadt Basel, die gut
nachblüht. Mit Schweizergarten und Dietrich Woessner gehen neue Sterne am
Rosenhimmel auf. |
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Sie erinnern in der Form und Füllung an die englischen Rosen,
sind beide im Farbbereich weiss und fast unverschämt lebensvoll. So weit
bisher erkennbar, dürften sie bald zu den Spitzenreitern gehören. Bei
den Büschelrosen tun sich die satt zitronengelbe Friesia (Duft), die
dunkelkarminrosa Duftwolke (Duft), die rosfarbene Bonica 82, Margret Meryll,
weiss mit etwas rosa, und die rote Chorus mit einem guten Punkteresultat
hervor. Auch die rote Nicolo Paganini hat keine Mühe zu überzeugen.
Ein Beet gepflegter Bonica kann auch bei günstiger Witterung im November
noch blühen. Manou Meilland gefällt wegen ihrem eher kompakten Wuchs
und ihrem satten Karminrosa. Deborah wächst lockerer und höher und
ihre Blüten sind etwas weniger dicht karminrosa gefüllt. Eine
Erleichterung auf dem Gebiet der Rosenpflege sind all die neuen
Bodendeckerrosen. Erleichterung, weil sie mit der Heckenschere geschnitten
werden können und hinsichtlich Pflegebedarf am untersten Ende rangieren.
Als Beispiele mögen dienen: die karminrosafarbene Heidetraum, die
hellrosafarbene Sommermelodie, die perlmutterweisse Aspirin, die rosarote
Heidefeuer, die weisse Schneeflocke und als letzte Neuigkeiten die einfache
dunkelrote Alcantara, die einfache orangene Euphoria. Davon abgesehen ist auch
die Familie der Fairy, rosa, Lovely Fairy, karminrosarot und die weisse Fairy,
nach wir vor sehr verwendungswürdig und wenig pflegebedürftig. Diese
Auswahl kann weder endgültig noch abschliessend sein. Sortimente sind
immer in Bewegung. Wenn Sie sich an diese Vorauswahl halten, sind Sie auf der
sicheren Seite. Ohne Zweifel gibt es noch vielerlei Schönes! Im
Zweifelsfall wählen Sie besser ein gesundes Bauernmädchen als ein
heikles Covergirl!
aber es soll ja auch schon vorgekommen sein, dass bei
der Partnerwahl nicht die Vernunft regiert hat
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Redaktor, lic. iur. |
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