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HEV 07/2003 Inhaltsverzeichnis
Die Seite des Geschäftsleiters

Rolf Hegetschweiler
Direktor Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich

Wohneigentumsförderung -
jahrelanger Einsatz hat sich gelohnt!

Zehn Jahre nach der Lancierung unserer Volksinitiative «Wohneigentum für alle» und gut vier Jahre nach dem negativen Abstimmungsausgang sind wir mit der Wohneigentumsförderung einen grossen Schritt voran gekommen. Im Rahmen eines Steuerpakets hat das Parlament den Eigenmietwert abgeschafft. Weiterhin zulässig sind beschränkte Unterhalts- und Schuldzinsabzüge. Zusammen mit einem recht weit gehenden Bausparmodell, wie es Baselland seit zehn Jahren äusserst erfolgreich praktiziert, sind damit Anreize geschaffen, den Umstieg vom Mieter zum Eigentümer zu erleichtern.
In den Kommissionen, aber ebenso engagiert hinter den Kulissen, ist in den letzten Jahren immense Arbeit geleistet worden. In meinem Einsatz für den Systemwechsel bin ich in zahlreichen Briefen und Gesprächen mit konkreten Vorschlägen unterstützt und bestärkt worden. Herzlichen Dank!
Gegen die bundesrätliche Vorstellung, den Eigenmietwert zum Nulltarif abschaffen zu können, haben wir uns von Anfang an gewehrt. Jede Förderung kostet, wenn sie etwas bewirken soll. Erstmals ist das Parlament bereit, den Verfassungsauftrag ernst zu nehmen und Mittel für die Wohneigentumsförderung einzusetzen. Die gegenwärtigen finanzpolitischen Rahmenbedingungen sind denkbar ungünstig. Weil aber solche Projekte bis zur Beschlussfassung gegen fünf Jahre brauchen, kann auf die jeweilige Finanzlage nur bedingt Rücksicht genommen werden. Die langfristigen Auswirkungen müssen im Vordergrund stehen. Insofern setzt der Systemwechsel die richtigen Akzente: Er entlastet den Mittelstand, löst vermehrte Investitionen aus, verleiht der Wirtschaft die dringend notwendigen Impulse und generiert zusätzliche Steuereinnahmen. Das ist weit mehr als bloss wünschenswert.
Kein Systemwechsel kann alle zu Gewinnern machen, die Kosten wären zu hoch und wohl unter dem Titel der Gleichbehandlung von Mietern und Eigentümern auch nicht zu rechtfertigen. Weil er erst 2008 eingeführt wird, bleibt für jene Hauseigentümer, die tendenziell schlechter fahren, Zeit, ihre Finanzsituation beispielsweise mit langjährigen Festhypotheken zu einmalig günstigem Zinssatz abzusichern.
Das Parlament hat für einmal einen mutigen Schritt beschlossen. Das Steuerpaket wird aber von verschiedenen Kantonsregierungen schroff abgelehnt. Dies könnte dazu führen, dass eine unter bürgerlicher Führung hart erkämpfte Lösung auf Drängen von ebenfalls bürgerlich dominierten Kantonsregierungen mit einem Kantonsreferendum bekämpft wird. Das wäre eine seit 1874 erstmalige und absolut unerwünschte Situation. Die Kantonsparlamente müssen daher von den Vorteilen der neuen Lösung überzeugt werden. Unser Engagement wird also nahtlos weiter gehen müssen.

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