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1'237'920
Zürcherinnen und Zürcher Medienmitteilung des Statistischen Amts
Die Bevölkerung des
Kantons Zürich wächst unaufhörlich: trotz Wirtschaftskrise nahm
sie 2002 um 1,2 Prozent zu. Der markante Zuwachs ging vor allem auf
Zuwanderungen zurück, kaum eine Rolle spielte dagegen der
Geburtenüberschuss.
Ende des vergangenen Jahres
lebten gemäss einer kürzlich erschienenen Studie des Statistischen
Amts 1'237'920 Menschen im Kanton Zürich knapp 1,2 Prozent oder
15'000 mehr als im Jahr zuvor. Dieser Zuwachs entspricht ziemlich genau der
Einwohnerzahl von Illnau-Effretikon. 2002 war bereits das dritte Jahr in Folge,
in dem die Wachstumsrate der Zürcher Bevölkerung mehr als ein Prozent
betrug. Eine vergleichbare, für mitteleuropäische Verhältnisse
stürmische Bevölkerungsentwicklung über längere Zeit fand
letztmals während der Hochkonjunktur der Sechzigerjahre statt. Im
Unterschied zu damals spielt der Geburtenüberschuss heute als
Wachstumsfaktor kaum mehr eine Rolle. Praktisch der gesamte
Bevölkerungszuwachs des vergangenen Jahres ging auf Zuwanderungen
zurück und zwar auf solche aus dem Ausland wie auch aus der
restlichen Schweiz.
Attraktiv trotz
Krise Dieser Befund erstaunt, denn
Wanderungsbewegungen sind in der Regel stark konjunkturabhängig. Warum sie
trotz der gegenwärtigen wirtschaftlichen Flaute unvermindert anhalten, ist
laut Statistischem Amt nicht ganz klar. Obwohl der Wirtschaftsraum Zürich
durch die jüngsten Entlassungswellen in der Finanzbranche und im
Informatiksektor besonders stark getroffen wurde, scheint er auf viele
Arbeitssuchende nach wie vor eine grosse Anziehungskraft auszuüben. Die
Personenfreizügigkeit Bestandteil der auf 1.Juni 2002 in Kraft
gesetzten bilateralen Abkommen zwischen der Schweiz und der EU wird zwar
künftig für zusätzliche Dynamik in der
Bevölkerungsentwicklung sorgen, dürfte sich aber im vergangenen Jahr
noch nicht ausgewirkt haben.
Dynamisches
Zürich-Nord Am stärksten
war das Bevölkerungswachstum 2002 in den Bezirken Bülach mit 2,4 und
Meilen mit 2,0 Prozent. In beiden Bezirken weisen die Wachstumsraten seit drei
Jahren steil nach oben. Dies ist in erster Linie auf die starke
Wohnbautätigkeit rund um den Flughafen und am oberen rechten
Zürichseeufer zurückzuführen. Trotz der Probleme von Unique und
Swiss ist das Gebiet im Norden der Stadt Zürich nach wie vor eine
äusserst dynamische Region, dem die im Februar vom Zürcher Stimmvolk
genehmigte Glatttalbahn ab 2006 noch zusätzlich Schub verleihen
dürfte. Der in der Vergangenheit wachstumsstärkste Bezirk Dielsdorf
hingegen wies 2002 einen markant verlangsamten Bevölkerungszuwachs
auf.
Elf neue Städte seit
1962 Die kantonale
Einwohnerstatistik wird seit 1962 durchgeführt, feierte also im letzten
Jahr ein kleines Jubiläum. Ein Anlass für das Statistische Amt, auf
40 Jahre Bevölkerungsentwicklung im Kanton Zürich
zurückzuschauen. Dabei zeigt sich, dass in diesem Zeitraum vor allem die
kleinen und mittleren Gemeinden gewachsen sind, am extremsten Greifensee, das
seine Einwohnerzahl verzwölffachte. Elf Dörfer haben die
«magische» Grenze von 10'000 Einwohnern überschritten und sind
damit zumindest aus statistischer Sicht zu Städten geworden.
Deren Zahl stieg in den vergangenen 40 Jahren von 14 auf 25. Während die
kleinen Städte durchwegs Bevölkerungszunahmen verzeichneten, haben
sich die beiden grossen Zürcher Städte sehr unterschiedlich
entwickelt: Die Bevölkerung Winterthurs blieb bei rund 90'000 Personen
konstant, Zürich dagegen verlor rund 100'000 seiner ehemals 440'000
Einwohnerinnen und Einwohner. Die
Studie «Weiterhin starke Bevölkerungszunahme im Kanton
Zürich» ist in der Reihe «statistik.info» erschienen und
online auf der Website des Statistischen Amts des Kantons Zürich
verfügbar: www.statistik.zh.ch/statistik.info/pdf/2003_16.pdf |