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HEV 7/2003 Inhaltsverzeichnis
Elektrosmog

Fragebogen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zu gesundheitlichen Beschwerden von elektromagnetischen Feldern
Medienmitteilung, gekürzt

Heutzutage werden elektromagnetische Felder (EMF) immer mehr in der Technik eingesetzt. Parallel dazu beklagen sich immer mehr Menschen über gesundheitliche Beschwerden wegen EMF. Obwohl bis jetzt viele akute Gesundheitseffekte genannt wurden, konnte in kontrollierten Experimenten keine direkte Beziehung zwischen EMF-Belastung unterhalb den Grenzwerten und selbst genannten Symptomen nachgewiesen werden. Ausserdem existiert kein spezifisches Symptomprofil für «Elektrosensibilität». Um ein besseres Verständnis über die EMF-Problematik zu erhalten, wurde diese Fragebogenstudie durchgeführt. Die Studie richtete sich ausschliesslich an Personen, die ihre gesundheitlichen Beschwerden elektromagnetischen Feldern zuschreiben. Das Ziel war: bessere Kenntnisse über die Art der Beschwerden und die verursachenden Felder zu erhalten, Bedürfnisse und Sorgen der betroffenen Bevölkerung aufzuzeigen und zu erfahren, welche Abhilfe-Massnahmen gewählt werden und als wie wirksam sie betrachtet werden.

Resultate
Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung waren die EMF-Betroffenen älter, öfter verheiratet und hatten einen höheren Bildungsgrad. Ebenso kamen die allgemeinen, häufigsten Krankheiten bei den Betroffenen öfter vor. Im Ganzen wurden 47 verschiedene Symptome zu gesundheitlichen Beschwerden genannt. Schlafstörungen (58%), Kopfschmerzen (41%), Nervosität/Stress (19%), Müdigkeit (18%), Konzentrationsschwierigkeiten (16%), Tinnitus (14%), Schwindel, Gliederschmerzen und Herzbeschwerden (je 11 %) sind die am meisten genannten Symptome. 74% der antwortenden Personen begründen ihre Beschwerden auf das Vorhandensein von Mobilfunkantennen.
Gesundheitliche Beschwerden treten meistens zu Hause auf. Nur 10% der Studienteilnehmer geben andere Orte an. Bei 90% der Studienteilnehmer treten die Symptome auf, sobald sie in die Zone mit Elektrosmog eintreten. Die Symptome schwächen sich ab, sobald die Personen diese Zone wieder verlassen.
Zwei Drittel der Teilnehmenden haben Massnahmen ergriffen, um die Symptome zu verringern. Die am erfolgreichsten beschriebene Massnahme ist das Vermeiden elektromagnetischer Felder durch Netzfreischalter, Entfernen von Quellen im Haus und die Meidung von Feldern. Dagegen haben Lebensstil-Änderung, Abschirmung der Wohnung und komplementärmedizinische Massnahmen wenig geholfen.

Diskussion und das weitere Vorgehen
Die erwähnten gesundheitlichen Beschwerden sind vergleichbar mit solchen, die in anderen Studien (z.B. repräsentative Befragung in Deutschland) erwähnt wurden. Die genannten Beschwerden sind relativ häufig und oft keiner bestimmten Ursache zuzuordnen. Das erschwert Untersuchungen über mögliche eindeutige Zusammenhänge mit EMF. Auch in Bezug zu den unterschiedlichen EMF-Quellen sind keine Unterschiede in der Beschwerden-Verteilung festzustellen. Deshalb konnte auch in dieser Studie kein Symptomprofil für «Elektrosensibilität» festgestellt werden.
Allerdings ist das Auftreten der Beschwerden meist akut, somit könnten solche Effekte in experimentellen Laborstudien untersucht werden. Solche Untersuchungen sind geplant
Mobilfunkantennen sind die am meisten genannten Beschwerde-Quellen. Ein kausaler Zusammenhang kann aber nur mit epidemiologischen Studien nachgewiesen werden. Solche Studien vergleichen die Symptome von «bestrahlten» Personen mit «nicht bestrahlten». Aufgrund grosser methodologischer Schwierigkeiten wurden bis jetzt noch keine solchen Studien durchgeführt.
Das BAG hat an internationale Organisationen und Forschergruppen den Antrag gestellt, die Machbarkeit solcher Studien zu überprüfen und das beste Modell dafür auszuarbeiten.
Nach wie vor ungeklärt ist die Frage zur Elektrosensibilität. Sind die genannten Beschwerden gleich verteilt in der Bevölkerung oder betreffen sie nur besonders empfindliche Personen? Wie sind solche Personen zu bezeichnen und warum reagieren sie empfindlicher? Die Erhebung hat gezeigt, dass die Studienteilnehmer häufiger krank sind. Ist das die Ursache für eine grössere Empfindlichkeit gegenüber EMF oder eine Folge der EMF-Belastung? Es ist geplant, dieser entscheidenden Frage nachzugehen und wissenschaftlich zu untersuchen.
Die Auswertung hat gezeigt, dass die Information und Beratung durch die Behörden als ungenügend betrachtet wird. DAS BAG wird diesem Problem nachgehen und seine Leistungen zu verbessern versuchen, um den Bedürfnissen der betroffenen Personen besser zu begegnen.

     
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