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Braune
Rosskastanien * Matthias
Brunner
Kaum jemand kann sich
derzeit dem trostlosen Anblick der braungefärbten Rosskastanien in den
Hausgärten und Alleen entziehen. Ein kleines Tier mit grosser Wirkung
verursacht die unschöne Blattverfärbung: die Rosskastanienminiermotte
(lat. Cameraria ohridella). Ende
April, Anfang Mai schlüpft die Rosskastanienminiermotte als Falter aus dem
Puppenkokon in der Laubstreu am Boden. Nach der Begattung legt das Weibchen bis
zu 20 Eier einzeln auf der Oberseite der Rosskastanienblätter ab. Kaum
sind die beinlosen Larven geschlüpft, beginnen sie zu fressen. Es
entstehen strichartige Minen, die sich flächig ausweiten und in deren
Mitte die Tiere dunkle Ausscheidungen ablagern. Je nach Witterungsverlauf
schlüpfen mehrere Generationen jährlich.
Befall nur auf der weiss blühenden
Rosskastanie! Die
Rosskastanienminiermotte ist ein ursprünglich aus Mazedonien
eingeschleppter Schädling, der bisher fast aus schliesslich die weiss
blühende Rosskastanie (lat. Aesculus hippocastanum) befallen hat (in
Einzelfällen auch Ahorne). Die rot blühende Rosskastanie (lat.
Aesculus carnea) blieb mindestens bis heute verschont.
Verwechslungsmöglichkeit mit dem
Blattbräunepilz Genaues
Betrachten des Blattschadens hilft, der Verwechslungsgefahr mit dem
Blattbräunepilz der Rosskastanie vorzubeugen: Der Pilz (lat. Guignardia
aesculi) unterscheidet sich nämlich von den Frassgängen der
Rosskastanienminiermotte durch die im abgestorbenen Gewebe vorhandenen
Fruchtkörper, die bereits mit blossem Auge als schwarze Punkte sichtbar
sind. |
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Typischer Miniermottenschaden: Die Larven minieren im Blatt. (Bild:
Matthias Brunner AG) |
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Kleines Tier mit grosser Wirkung: Eine
Rosskastanienminiermotte ist kaum grösser als 5 Millimeter. (Bild:
Universität Bern, Zoologisches Institut). |
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Herbstempfehlung: Kompostieren der Blätter Im
Hausgarten empfehlen wir das Entfernen der rostbraun gefärbten
Blätter mit anschliessender Kompostierung. So kann der Mottenbefall im
nächsten Jahr reduziert werden. Dabei sollte der Hausbesitzer beachten,
dass der Kompost sich nicht in unmittelbarer Nähe der befallenen
Bäume befindet und dass die Blätter rasch mit einer ca. 10 cm dicken
Schicht Kompostierungsmaterial oder Erde überdeckt werden, damit die
Vergärungstemperatur hoch genug ist und allfällig überlebende
Tiere im nächsten Frühjahr nicht mehr lebendig entweichen
können. Als Alternative bietet sich die kommunale Grünabfuhr mit
professioneller Kompostierung an. Die
Matthias Brunner AG arbeitet aktiv mit bei der Suche nach wirksamen
Bekämpfungsmöglichkeiten gegen die Rosskastanienminiermotte. Hinweise
auf befallene Bäume und unabhängige Beratung unter Tel. 01 361 36 76
oder admin@mbrunnerag.ch |
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dipl. Forstingenieur ETH, Baumsachverständiger Fachstelle für Baum-
und Pflanzenberatung, Zürich |
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