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HEV 10/2003 Inhaltsverzeichnis
Unser Garten

 

Braune Rosskastanien
* Matthias Brunner

Kaum jemand kann sich derzeit dem trostlosen Anblick der braungefärbten Rosskastanien in den Hausgärten und Alleen entziehen. Ein kleines Tier mit grosser Wirkung verursacht die unschöne Blattverfärbung: die Rosskastanienminiermotte (lat. Cameraria ohridella).

Ende April, Anfang Mai schlüpft die Rosskastanienminiermotte als Falter aus dem Puppenkokon in der Laubstreu am Boden. Nach der Begattung legt das Weibchen bis zu 20 Eier einzeln auf der Oberseite der Rosskastanienblätter ab. Kaum sind die beinlosen Larven geschlüpft, beginnen sie zu fressen. Es entstehen strichartige Minen, die sich flächig ausweiten und in deren Mitte die Tiere dunkle Ausscheidungen ablagern. Je nach Witterungsverlauf schlüpfen mehrere Generationen jährlich.

Befall nur auf der weiss blühenden Rosskastanie!
Die Rosskastanienminiermotte ist ein ursprünglich aus Mazedonien eingeschleppter Schädling, der bisher fast aus schliesslich die weiss blühende Rosskastanie (lat. Aesculus hippocastanum) befallen hat (in Einzelfällen auch Ahorne). Die rot blühende Rosskastanie (lat. Aesculus carnea) blieb mindestens bis heute verschont.

Verwechslungsmöglichkeit mit dem Blattbräunepilz
Genaues Betrachten des Blattschadens hilft, der Verwechslungsgefahr mit dem Blattbräunepilz der Rosskastanie vorzubeugen: Der Pilz (lat. Guignardia aesculi) unterscheidet sich nämlich von den Frassgängen der Rosskastanienminiermotte durch die im abgestorbenen Gewebe vorhandenen Fruchtkörper, die bereits mit blossem Auge als schwarze Punkte sichtbar sind.
 
         
Typischer Miniermottenschaden: Die Larven minieren im Blatt. (Bild: Matthias Brunner AG)
     
         
Kleines Tier mit grosser Wirkung: Eine Rosskastanienminiermotte ist kaum grösser als 5 Millimeter.
(Bild: Universität Bern, Zoologisches Institut).
Herbstempfehlung: Kompostieren der Blätter
Im Hausgarten empfehlen wir das Entfernen der rostbraun gefärbten Blätter mit anschliessender Kompostierung. So kann der Mottenbefall im nächsten Jahr reduziert werden. Dabei sollte der Hausbesitzer beachten, dass der Kompost sich nicht in unmittelbarer Nähe der befallenen Bäume befindet und dass die Blätter rasch mit einer ca. 10 cm dicken Schicht Kompostierungsmaterial oder Erde überdeckt werden, damit die Vergärungstemperatur hoch genug ist und allfällig überlebende Tiere im nächsten Frühjahr nicht mehr lebendig entweichen können. Als Alternative bietet sich die kommunale Grünabfuhr mit professioneller Kompostierung an.

Die Matthias Brunner AG arbeitet aktiv mit bei der Suche nach wirksamen Bekämpfungsmöglichkeiten gegen die Rosskastanienminiermotte. Hinweise auf befallene Bäume und unabhängige Beratung unter Tel. 01 361 36 76 oder admin@mbrunnerag.ch
     
  * dipl. Forstingenieur ETH, Baumsachverständiger Fachstelle für Baum- und Pflanzenberatung, Zürich  
     
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