Hauseigentümerverband Zürich
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HEV 10/2003 Inhaltsverzeichnis
Kyburg-Forum

 

Eigentumsförderung ja, aber ...
Bundesrat Schmid am Kyburg-Forum des Hauseigentümerverbandes Kanton Zürich

* Paco Oliver

Das Kyburg-Forum hat sich schon im zweiten Jahr als Ort etabliert, an welchem sich Politiker mit allen an Wahrung und Förderung des Grundeigentums Interessierten treffen. Herausragende Persönlichkeiten als Referenten und die kontradiktorische Behandlung brisanter Themen sichern ihm einen festen Platz in der Agenda. Das Kyburg- Forum ist eine Veranstaltung des HEV Kanton Zürich und wird jeweils im Herbst in der Aula der Zürcher Hochschule Winterthur in Winterthur durchgeführt. Im Mittelpunkt des diesjährigen Kyburg-Forums stand das Spannungsfeld zwischen Eigentumsförderung und dem Sparzwang der öffentlichen Hand.

 
     
   
  Bundesrat Samuel Schmid zwischen Nationalrat Rolf Hegetschweiler und Kantonsrat Hans Egloff
Foto: Neues Bülacher Tagblatt
 
     
   
  Von links: Kantonsrat Markus Hutter, Nationalrat Rolf Hegetschweiler, Moderator Karl Lüönd, Gemeindepräsidenten Jörg Kündig und Martin Farner
Foto: Neues Bülacher Tagblatt
 
     
   
  Apéro  
     
  Auch am zweiten Kyburg-Forum des kantonalen Hauseigentümerverbandes konnte in Winterthur ein Vertreter unserer obersten Landesbehörde begrüsst werden: Bundesrat Samuel Schmid. Zu den illustren Gästen gehörten die Ständeräte Toni Dettling und Hans Hofmann, Nationalrat Robert Keller, der Zürcher Finanzdirektor Regierungsrat Christian Huber, alt Nationalräte Heinz Allenspach, Peter Baumberger und Hans- Ulrich Graf, Kantonsräte, Gemeindepräsidenten und -räte, Pressevertreter und zahlreiche Vertreter anderer Verbände.
Als Gastreferent betonte Bundesrat Samuel Schmid, Eigentum sei eine zentrale und unabdingbare Errungenschaft freiheitlicher Gesellschaften, und bedauerte, dass nur gerade gut 30% der Schweizerinnen und Schweizer in den eigenen vier Wänden wohnen. Wer etwas sein Eigen nennen könne, trage auch Sorge zu ihm. Zudem sei die Sozialpflichtigkeit des Eigentums in der
 
         
 
Bundesrat Samuel Schmid   Ständerat Toni Dettling
     
  Schweiz unbestritten. Er anerkannte daher das Bemühen des Hauseigentümerverbandes um die Förderung und breitere Streuung des selbst bewohnten Hauseigentums.
Dem Kollegialitätsprinzip verpflichtet, verteidigte er dennoch die Opposition des Bundesrates gegen das Steuerpaket des Parlaments. Dieses Entlastungsprogramm für den Mittelstand sieht unter anderem Förderungsmassnahmen bei den Hauseigentümern und vor allem bei jenen vor, die es werden wollen, nämlich bei heutigen Mietern. Zu diesem Zweck soll in der Schweiz das Bausparen eingeführt werden. Diese Massnahmen zur Steuerentlastung hätten im Bundesparlament zwar Mehrheiten gefunden, ob das auch für die nun notwendigen konkreten Sparmassnahmen der Fall sein werde, wagte der Magistrat hingegen zu bezweifeln. Seiner Erfahrung nach stehe bei Parlamentariern die Tagesaktualität höher im Kurs als Grundsätzlichkeit.
 
         
 
Ständerat Hans Hofmann   Kantonsrätin Trix Heberlein
         
 
Regierungsrat Christian Huber im Gespräch mit Mitarbeitern des HEV Zürich   Alt-Stadtrat Kurt Egloff, Mitarbeiter HEV Zürich
     
  Einen gegensätzlichen Akzent setzte Kantonsrat Hans Egloff, Präsident des HEV Kanton Zürich. Er setzte sich vehement für die Steuerentlastungen ein und forderte, Wohneigentum sei endlich wirksam zu fördern. Diese Aufgabe sei sowohl beim Bund wie in den Kantonen in der Verfassung verankert, bis heute aber toter Buchstabe geblieben. Die Abschaffung des Eigenmietwertes und der Handänderungssteuer böte jetzt im Kanton Zürich Gelegenheit für die konkrete Umsetzung.
Ständeratskandidatin Trix Heberlein und Ständerat Hans Hofmann bekannten sich zum unumgänglichen Sparpaket des Bundesrates. Beide betonten die Notwendigkeit, dass der Kanton Zürich auch in Zukunft mit einer ungeteilten Standesstimme in Bern vertreten sein muss. Nur so könnten die Begehrlichkeiten gegenüber Zürich in Grenzen gehalten werden. Schliesslich komme jeder vierte Franken, der in Bern ausgegeben werde, aus Zürich.
An der anschliessenden, vom Publizisten Karl Lüönd geleiteten Podiumsdiskussion vertraten Nationalrat Rolf Hegetschweiler, Direktor des HEV Kanton Zürich, und Nationalratskandidat Markus Hutter den Standpunkt der Hauseigentümer in Sachen Abschaffung der Handänderungssteuer. Mit einer Volksinitiative wird verlangt, von dieser überkommenen Steuer, die das Wohnen für alle verteuert, Abschied zu nehmen. Eine Annäherung an den Standpunkt der beiden Gemeindepräsidenten Jörg Kündig, Gossau, und Martin Farner aus Oberstammheim fand allerdings nicht stand. Zwar bestritten diese nicht, dass die Handänderungssteuer systemwidrig ist und ihr keine Leistung des Gemeinwesens gegenüber steht. Aus ihrer Sicht überwiegen jedoch die negativen Folgen für den Finanzhaushalt ihrer Gemeinden.
 
     
  * Redaktor, lic. iur.  
     
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