Hauseigentümerverband Zürich
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HEV 11/2003 Inhaltsverzeichnis
Gebühren

 

Wasser sparen lohnt sich
Hansbeat Bächler, Dipl.-Masch.-Ing. ETH SIA/Bauspengler/Sanitärinstallateur
(www.baechler-rennweg.ch)

Schauen Sie sich Ihre Wasserrechnungen genau an? Wenn nicht, sollten Sie das vielleicht einmal tun. Der folgende Beitrag zeigt die Komponenten einer Wasserrechnung eines einfachen Einfamilienhauses (EFH) in der Stadt Zürich. Analoge Überlegungen lassen sich auch für Mehrfamilienhäuser anstellen.
Was auffällt: Das Wasser wird quasi zweimal bezahlt: Zuerst bezahlen wir das Frischwasser und dann, gemessen am Wasserverbrauch, das Abwasser. Im Normalfall kommt sodann eine Meteorwassergebühr dazu.
 
     
     
  Wasser- und Abwasserrechnung für ein EFH(1) in der Stadt Zürich(2)  
  Brauchwasser (Kalt- und Warmwasserverbrauch)  
  Leistungsgebühr   (3)   3 m³   49.65   148.95  
  Verbrauch im Rechnungsjahr   (4)   164 m³   1.44   236.15  
  Gebäudegebühr   (5)   513000.–   0,2483‰   127.40  
  Total Brauchwasser 512.50  
  Abwasser    
  Grundgebühr Schmutzwasser   (2)   2 m³   50.–/m³   100.–  
  Arbeitspreis (Verbrauch)   (2)   164 m³   2,25/m³   369.–  
  Meteorwasser   (6)           0.–  
  Total Abwasser 469.–  
  Total, Brauchwasser + Abwasser (exkl. MwSt) 981.50  
       
  (1) EFH, Haushalt mit fünf Personen und einem Hund, 7 Zimmer mit einer totalen Wohnfläche von 160 m2, Küche mit einfachem Spültisch und Geschirrspüler, Bad mit Doppelwaschtisch Badewanne/Dusche und WC, zwei separate WC mit je einem Waschtisch, Waschmaschine, Trog und zwei Gartenventilen. Das Regenwasser wird direkt dem Garten zugeführt und ist somit nicht gebührenpflichtig.  
  (2) Berechnung nach der Tarifordnung der Stadt Zürich  
  (3) Die Leistungsgebühr hängt von der Zählergrösse ab.  
  Zählergrösse m³/h Tageszuteilung m³  
  3 1  
  5 3  
  7 6  
  10 12  
    (vgl. Beispiel EFH: Total 164 m3/a)  
    Es gibt noch weitere 11 Zählergrössen. Der grösste Zähler ist 280 m³/h mit einer Tageszuteilung von 2236 m³.
Für Überwasserverbrauch ist eine Zuschlagsgebühr zu entrichten. Wer im Verbrauch regelmässig über der Tageszuteilung seiner Zählergrösse liegt, fährt besser, wenn er den nächstgrösseren Zähler einbauen lässt.
Ein einmaliger, sprunghafter Anstieg des Brauchwasserkonsums deutet auf einen Wasserverlust hin. Die häufigsten Wasserverluste sind erfahrungsgemäss undichte Spülkästen. An zweiter Stelle stehen die Sicherheitsventile der Wassererwärmer und erst an dritter Stelle rangiert eine lecke Wasserleitung. In diesem Fall ist im Bereich des Wasserverteilers ein ständiges Rauschen in den Wasserleitungen festzustellen.
 
  (4) Den Verbrauch von Brauchwasser liest man an der Wasseruhr ab. Diese ist in jedem Haus vor dem Wasserverteiler eingebaut. Am Wasserverteiler ist die Zählergrösse ersichtlich. Wenn im ganzen Haus kein Wasser verbraucht wird, soll das Wasserrad des Zählers stillstehen.  
  (5) Die Gebäudegebühr beträgt 0,2483‰ der Gebäudeversicherung des Kantons Zürich. Die Gebäudeversicherungssumme beträgt in unserem Beispiel Fr. 513000.–  
  (6) Beim Beispiel handelt es sich um eine Liegenschaft, die nicht für Meteorwasser gebührenpflichtig ist, da dieses nicht an das Abwassersystem angeschlossen ist. Für das Meteorwasser wurden vor der Umstellung (versickern lassen des Meteorwassers, anstatt dieses dem Abwasser beizuführen) Fr 175.– bezahlt. Das Grundstück misst 550 m², die Dachfläche 100 m².  
       
     
  Wo liegen die wesentlichen Einsparmöglichkeiten?  
 
Duschen statt Baden.
Einbau von Zweimengen-Spülkästen, 6-/9- anstatt der älteren 9-Liter-Spülkästen. Die 6 Liter sind für das kleine Geschäft und die 9 Liter für das grosse.
Die Spülmenge reduzieren. Die Spülmenge muss individuell ausprobiert werden.
Defekte Dichtungen oder undichte Regulierkolben beim Spülkasten sollen ersetzt werden; mit einem «rinnenden» Spülkasten kann man täglich 100 und mehr Liter Wasser verschwenden. Bei einem MFH mit fünf Wohnungen mit je zwei WC wären das 1000 Liter Wasser pro Tag, das sind im Jahr 365 m³/a, und dieses Wasser und Abwasser kostet in der Stadt Zürich (1,44 + 2,55) Fr./m³ x 365 m³ = Fr. 1456.– und falls die konsumierte Menge in den Bereich des Überwasserkonsums fällt, muss der Eigentümer noch eine Zusatzgebühr bezahlen.
Verwenden von Spardüsen bei den Auslaufventilen («Wasserhahnen»).
 
     
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