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HEV 01/2004 Inhaltsverzeichnis
Abstimmung vom 8. Februar 2004

 

Nein zum kommunalen Verkehrsplan
* Andreas Ch. Zürcher

Die City Vereinigung und ihre 1500 angeschlossenen Mitgliedfirmen wehren sich gegen die Absicht der Stadt Zürich, dass innerhalb der nächsten fünf bis acht Jahre praktisch alle innerstädtischen Strassenrandparkplätze zwischen Limmat und Schanzengraben aufgehoben werden. Für ältere und insbesondere weibliche KundInnen, welche auf die Benützung eines Autos angewiesen sind und welche aus Gründen der subjektiven Sicherheit ein Parkhaus meiden bzw. für Automobilisten, welche nur für 15 Minuten ihr Auto abstellen müssen, um einen Gegenstand zu bringen bzw. abzuholen, ist dies ein unhaltbarer Zustand.
Ein derartig flächendeckender Abbau ist sowohl nach geltendem wie nach zukünftigem Verkehrsplan nicht vorgesehen. Sowohl der geltende Verkehrsrichtplan vom 28. Februar 1990 als auch die Abstimmungsvorlage vom 8. Februar 2004 halten ausdrücklich fest, dass nur Parkplätze auf städtebaulich empfindlichen Plätzen und Strassen aufgehoben und durch unterirdische Parkierungsanlagen ersetzt werden dürfen. Bei der politischen Diskussion zur Realisierung des «historischen Kompromisses», an welcher die City Vereinigung massgeblich beteiligt war, wurde mit dieser Einschränkung das Ziel angestrebt, primär städtebaulich wertvolle Plätze und Strassen (z.B. Opernhausplatz, Münsterhof, Rennweg) vom Verkehr zu befreien und in Fussgängerzonen umzuwandeln. Es war jedoch nie davon die Rede, grossflächige Zonen fast vollständig vom ruhenden Verkehr zu befreien.
Andererseits wird im Bereich der Innenstadt bereits aufgehobener Parkraum nicht in die Waagschale der Kompensation geworfen: Im Zusammenhang mit dem Bau des Parkhotel Hyatt wurde das Parkhaus Escherwiese mit 380 Abstellplätzen vor mehr als eineinhalb Jahren bereits vollständig entfernt, ohne dass Ersatzparkraum zur Verfügung gestellt wurde. Nach Inbetriebnahme des Hotels im Sommer/Herbst 2004 werden der Öffentlichkeit nur noch 250 Parkplätze zur Verfügung stehen (von den bewilligten 350 Parkplätzen sind 73 für das Hotel und 10 für Büros und Nachbarn reserviert). 130 Parkplätze werden überhaupt nicht kompensiert.
Ausserdem sieht der neue Verkehrsplan der Stadt Zürich eine Abqualifizierung verschiedener Hauptverkehrsachsen in der Stadt Zürich vor. Eine Verengung der Verkehrszubringer sowie eine restriktive Parkplatzpolitik im Stadtzentrum führen unweigerlich zu einer Mehrbelastung der Wohnquartiere durch mehr Parkplatzsuch- und Umwegverkehr. Damit verbunden sind mehr Lärm, mehr Gestank und mehr Unsicherheit in den Quartieren.
Der Vorstand der City Vereinigung Zürich hat deshalb in Übereinstimmung mit den bürgerlichen Parteien SVP und FDP für die kommunale Abstimmung vom 8. Februar 2004 einstimmig die NEIN-Parole zum Verkehrsplan gefasst. Mit einem NEIN zum Verkehrsplan wird ein deutliches politisches Signal in der Parkplatzfrage gesetzt. Bei einer Annahme des Verkehrsplans würde das Parkplatzkorsett weiter zugeschnürt und der Detailhandel würde langsam aber sicher ersticken. Dies müssen wir unbedingt verhindern!
 
     
  * Geschäftsführer City Vereinigung  
     
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