Hauseigentümerverband Zürich
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HEV 04/2004 Inhaltsverzeichnis
Vom Bauen

     
  Pioniere auf dem Gebiet der Wohnbaurenovation nach MINERGIE®-P
Joëlle Cornuz, Le Mont-sur-Lausanne
 
     
  Im Rahmen der Förderung energetischer Standards im Bauwesen und im Besonderen des Labels MINERGIE®-P hat das Bundesamt für Energie (BFE) Anfang September 2003 einen nationalen Ideenwettbewerb für die Sanierung von Ein- und Mehrfamilienhäusern ausgeschrieben. Die Jury bestand aus neun bekannten Persönlichkeiten aus dem Bereich Bau und Energie; sie trat am 4. März in Bern zusammen, um die Gewinner zu bestimmen. Eine Auszeichnung erhalten drei Projekte, an denen sich sowohl ein bemerkenswerter Ansatz zur Modernisierung als auch eine Reduktion im Energieverbrauch erweist.

Die Zertifizierung nach MINERGIE®-P, die etwa vor einem Jahr eingeführt worden ist, ist als Baustandard anspruchsvoller als das Label MINERGIE®. Gebäude nach MINERGIE ®-P sind Träger von Innovationen. Sie wenden Technologien an, welche höhere Energieeffizienz ebenso ermöglichen wie den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien.
Nach MINERGIE®-P sind heute erst vier Gebäude – ausnahmslos Neubauten – zertifiziert. Sechs Projekte sind in Planung, ein Dutzend sind im Bau. Die Nachfrage steigt; zudem entstehen auch viele Bauten, die erhöhte Anforderungen an die Energieverbrauchwerte stellen, ohne dass sie dafür ein offizielles Label tragen.
Der vom BFE im September 2003 ausgeschriebene Wettbewerb wollte beispielhafte Wohnbausanierungen ins Blickfeld rücken, welche den Anforderungen von MINERGIE ®-P genügen. Die Jury hat am 4. März entschieden, drei Mehrfamilienhaussanierungen auszuzeichnen, wobei ein erster Preis und zwei zweite Preise ex aequo vergeben wurden.
 
     
  Die Siegerprojekte  
     
  Rang 1   (CHF 12000.–)  
  Projekt:   NeuZeit, Winzerhalde 78–82, 8049 Zürich  
  Bauherr:   Genossenschaft für neuzeitliches Wohnen, Michelstrasse 53, 8049 Zürich  
         
   
Energie:   Naef Energietechnik, René Naef, Jupiterstrasse 26, 8032 Zürich
Ökologie:   Basler + Hofmann, Alex Rimas, Forchstrasse 395, 8029 Zürich
Architekt:   Beat Kämpfen, Regensdorferstrasse 15, 8049 Zürich
 
     
  Das Gebäude mit heute 15 Dreizimmerwohnungen gehört zu einer Wohnüberbauung aus den Fünfziger-Jahren mit total 158 Wohnungen. Die Erweiterung um den Attikaaufbau ermöglicht es, neu zwölf 41/2- Zimmer-Wohnungen zu realisieren. Die zweigeschossigen Wohnungen verfügen über eine Terrasse in der Attika oder einen Sitzplatz im Erdgeschoss. Durch konsequente Wärmedämmung, Komfortlüftung mit effizienter Wärmerückgewinnung und Ergänzung mit Sonnenkollektoren wird der Minergie®-P-Standard erreicht.  
     
  Rang 2 ex æquo   (CHF 9000.–)  
  Projekt:   birsebene, MFH Prattelenstr. 1/3, 4052 Basel  
  Bauherr:   Paul Suter, Hauptstrasse 1, 4002 Binningen  
         
   
Architekt:   Suter und Partner Architekten AG, M. Lussmann, Hauptstr. 1, 4102 Binningen
Weitere:   Immoplan, Schützenmatt 1, 5040 Schöftland
 
     
  Der Ausbau des Dachgeschosses und der Einbezug der heutigen Balkone ermöglichen eine Vergrösserung der Wohnfläche und eine neue Orientierung der Wohnungen. Jede Wohnung ist mit einem Lüftungsgerät ausgerüstet. Die Wärmeverteilung geschieht über die Zuluft. Eine Pelletsheizung, kombiniert mit Sonnenkollektoren, versorgt das Gebäude mit Wärme.  
     
  Rang 2 ex æquo   (CHF 9000.–)  
  Projekt:   500liter, Wallisellenstr. 251–265, 8050 Zürich  
  Bauherr:   Baugenossenschaft Zurlinden, Wydlerweg 27, 8047 Zürich  
         
   
Architekt:   Isler Architekten AG, Seidenstrasse 41, 8400 Winterthur
Weitere:   Fent Solar Architektur, Toggenburgstrasse 37, 9500 Wil
 
     
  Die Projektverfasser schlagen vor, die bestehende Überbauung durch einen neuen, quer gestellten Neubau und durch zweigeschossige Annexbauten zu ergänzen, sodass neue Hofsituationen entstehen. Durch die Aufstockung der bestehenden dreigeschossigen Bauten um ein Geschoss plus ein Attikageschoss und den Einbezug der Balkone zur Vergrösserung der Wohnzimmer erhält die Überbauung ein neues Erscheinungsbild. Die Wärme der Sonnenkollektoren und Erdsondenwärmepumpe wird über Heizkörper verteilt. Jeder Raum wird über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung belüftet, die im Fensterrahmen eingebaut ist.  
     
  Auftraggeber, Betreuer
ibe institut bau+energie ag, Höheweg 17, 3006 Bern, Heinz Weber, Wettbewerbsbegleitung und Vorprüfung, Telefon 031 357 53 13, Fax 031 357 53 33, info@ibe.ch, www.ibe.ch
 
     
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