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Schönheit braucht Schutz und Pflege Von Michael Meuter, Lignum |
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Holz erlebt
derzeit einen regelrechten Boom. Und zwar nicht nur im Hausinnern, wo Parkett
von Erfolg zu Erfolg eilt, sondern auch im Aussenbereich: Fassaden aus Holz
sind schon bald ein Muss. Wer daran über Jahre und Jahrzehnte Freude haben
möchte, tut jedoch gut daran, sich Gedanken über einen angemessenen
Schutz zu machen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen naturbelassenen und
behandelten Fassaden.
Das
Naturmaterial Holz hat als Fassadenverkleidung unbehandelt eine besonders
naturnahe Ausstrahlung. Beliebt sind für naturbelassene Fassaden neben
Fichte und Tanne eine ganze Reihe einheimischer Hölzer, die Wasser
zurückhaltend aufnehmen und sich von Holz abbauenden Pilzen und Insekten
nicht besonders beeindrucken lassen: Lärche, Douglasie, Eiche,
Edelkastanie und Robinie zählen dazu. Der Bauherr, der sich für die Anmutung einer ganz bestimmten
Holzart entschieden hat, muss sich allerdings darüber im Klaren sein, dass
eine Verkleidung aus unbehandeltem Holz im Laufe der Zeit ihre Erscheinung
stark verändern wird. Regen, Sonne und Schatten, aber auch die
natürliche Besiedelung durch Holz vergrauende Pilze werden ihre Spuren
hinterlassen. Dabei wird es keine ganz gleichmässige Entwicklung der
Graufärbung geben: Die Nord-, Ost- und Südfassaden, aber auch
Flächen im Schatten von Vordächern werden im Mittelland hell- bis
dunkelbraun. Hausteile, die der Witterung ausgesetzt sind also vor allem
die Westfassade werden silber- bis dunkelgrau. Alle unbehandelten
Hölzer verwittern unter Wetterbeanspruchung gleich und erhalten am Ende
fast dieselbe Anmutung. Dieser Prozess baut keine Substanz ab, er
verändert aber im Laufe weniger Jahre das Erscheinungsbild des Hauses
stark. Als Bauherr sollte man sich deshalb vor der Entscheidung für eine
Fassade aus unbehandeltem Holz an gebauten Beispielen zeigen lassen, welche
Farbveränderungen eintreten werden und man muss in der Folge bereit
sein, sie zu akzeptieren. |
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 Blick aus
einem Wohnzimmer des auf der Titelseite abgebildeten Hauses in Winterthur.
(Bild: pentol/LIGNUM) |
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Farbe steht
auch Häusern gut Wer dagegen
eine gleich bleibende äussere Erscheinung seines Hauses wünscht, wird
sich Gedanken machen über eine Behandlung seiner Holzfassade. Wenn man
eine gute Beschichtung sicherstellt, so ist Fichte oder Tanne als Holz am
besten geeignet. Generell empfiehlt sich als Oberflächenschutz mindestens
eine Dünnschichtlasur. Die Wahl der richtigen Lösung ist jedoch nicht
ganz einfach. Das Angebot an Oberflächenbehandlungen für Holz im
Aussenbau ist äusserst vielfältig und für den Bauherrn kaum zu
überschauen. Die Entwicklung bei den Anbietern läuft auf Hochtouren
und schafft laufend neue Produkte. Dazu kommt, dass nicht einfach nur die
gestalterische Wirkung in Betracht gezogen werden darf, sondern vor allem
geklärt werden muss, welche Schutzfunktion notwendig notwendig ist.
Dafür zieht man mit Vorteil einen unabhängigen Fachmann
bei. Selbstverständlich geht es
auch bei einer oberflächenbehandelten Fassade nicht ganz ohne Unterhalt.
Noch mehr: Der Unterhalt ist der entscheidende Faktor für eine lange
Lebensdauer. Dabei gilt: Je dicker die gewählte Beschichtung, desto
länger werden die Unterhaltsintervalle. Es gilt aber auch der allgemeine
Grundsatz: Je länger man zuwartet, desto teurer wird es. Wer alle drei bis
fünf Jahre kostengünstige kleine Unterhaltsarbeiten wie die
Prüfung auf Farbabplatzer und auf Pilze, Algen und Insekten ausführen
lässt, fährt am Ende am besten. Natürlich nützt aber auch
der beste Oberflächenschutz nichts, wenn die Holzfassade nicht nach den
Regeln der Baukunde erstellt worden ist: dazu gehören zum Beispiel
ausreichende Dachüberstände, die Vermeidung von direktem Erdkontakt
und die richtig dimensionierte Hinterlüftung der Fassade. Holzschutz
beginnt deshalb schon beim Bau.
Das Goretex-Prinzip für Holz Neben vielen konventionellen Lösungen bietet der moderne
Holzschutz seit kurzem auch High-Tech unter einem neuen Zauberwort an:
Nanotechnologie. Kleinste Teilchen, in dünnster Schicht aufgebracht,
schützen die Oberfläche von Holz derart, dass das Wasser daran
abperlt wie am Federkleid einer Ente. Wir haben uns schon bald daran gewöhnt, dass Elektrotechniker
oder Mikrobiologen Atome auf der Nadelspitze hin und her schieben. Dass man
Glas durch Oberflächenbehandlung im Mikrobereich extrem
hitzebeständig oder beschlagssicher und Gewebe schmutzabweisend machen
kann, ist uns zur kaum mehr hinterfragten Selbstverständlichkeit geworden.
Daran aber, dass die Wissenschaft von der richtigen Anordnung geeigneter
kleinster Teilchen einmal zur Erhöhung der Lebensdauer einer Holzfassade
genutzt werden könnte, hat bis vor wenigen Jahren niemand
gedacht. Mittlerweile jedoch ist es
mittels Nanotechnologie möglich, Wasser nachhaltig von
Holzoberflächen fernzuhalten. Um Holz zu schützen, das der Witterung
frei ausgesetzt ist, wird darauf eine Nano-Beschichtung aufgebracht, die so
dünn ist, dass sie praktisch nicht messbar ist. Sie bildet nicht etwa, wie
man spontan vermuten könnte, eine spiegelglatte, geschlossene
Oberfläche. Die Struktur verändert sich optisch nicht. Die
Nano-Schicht hat aber zur Folge, dass das Wasser gar nicht erst haften bleiben
kann und deshalb sofort abperlt. Übrigens ein ganz ähnliches Prinzip,
wie es die Natur beispielweise beim Lotusblatt vormacht, das eben wegen dieser
Oberflächenbeschaffenheit immer blitzsauber aussieht. Die
Aufnahmefähigkeit des Holzes für Wasser wird stark reduziert.
Insbesondere kann dieses sich dann auch nicht einen Weg durch Risse suchen, die
im Laufe der Zeit unweigerlich in jeder noch so gut aufgebrachten Lasur
entstehen. Das Goretex-Prinzip für Holz auch das ist heute
möglich. |
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Neutrale und
kostenlose Beratung für Bauherren sowie Informationsmaterial zu allen
Fragen rund um Holz am Bau bei Lignum (www.lignum.ch), der Dachorganisation der Schweizer Waldund
Holzwirtschaft. Hotline der Lignum: 01
267 47 83; Montag bis Freitag, 08.0012.00 Uhr Hanspeter Fäh, dipl. Bauing. HTL/STV |
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