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Das Nein vom
16. Mai keine Probleme gelöst
Dass mit der Ablehnung des
Steuerpakets die Chance verpasst wurde, sowohl beim Wohneigentum, bei den
Familien als auch bei der Wirtschaft Steuern zu senken und die
überbordende Staatstätigkeit etwas einzuschränken, ist schade
und ärgerlich. Schade, weil gerade
beim Wohneigentum die Gelegenheit nicht so bald wiederkommen wird, den
ungeliebten Eigenmietwert abzuschaffen. Dass gleichzeitig wirksame Massnahmen
für Ersterwerber und Gebäudeunterhalt auf der Strecke blieben und
Schuldenmachen sogar weiterhin belohnt werden soll, führt unweigerlich zur
Frage, was die Mehrheit denn eigentlich will. Wachsende Steuerlast für den
Mittelstand? Krasse Benachteiligung von Ehepaaren gegenüber dem
Konkubinat? Höhere Staatsquote statt Wirtschaftswachstum? Wohl
kaum! Ärgerlich ist das Resultat,
weil die Linke mit kräftiger Unterstützung durch bürgerliche
Kreise sich den Abstimmungssieg an ihre Fahne heften kann und bereits
triumphierend nach weiterem Staatseinfluss und Umverteilung ruft. Die Geister,
die wir riefen, werden wir so schnell nicht wieder los, und der Wille,
ernsthaft gegen weiterhin steigende Ausgaben und noch höhere Schuldenberge
anzutreten, scheint nicht vorhanden. Dank gebührt unseren Sektionen und vielen Einzelkämpfern
sowie dem bürgerlichen Mieterkomitee, die alle engagiert für unser Ja
eingetreten sind und immerhin erreicht haben, dass Zürich einer der ganz
wenigen Kantone ist, die jetzt ein besseres Resultat erzielt haben als 1999 bei
der Abstimmung zu «Wohneigentum für alle».
Wie weiter? Kantons- und Gemeinde-Exekutiven im Verbund mit Links-Grün haben
das Steuerpaket gebodigt, daran gibt es nichts zu rütteln. Und nicht
wenige Hauseigentümer haben aus Gründen der kurzfristigen
Steueroptimierung mitgeholfen. «Nach der Tat hält der Schweizer
Rat», ist man auch hier versucht zu sagen und stellt mit etwelcher
Besorgnis fest, dass von den vereinten Gegnern keine Patentrezepte zu erwarten
sind. Aus meiner Sicht muss sich der HEV in nächster Zeit vermehrt auf die
kantonale Ebene konzentrieren. Gebühren, Abgaben, Steuerhindernisse und zu
viel Staat sind auch hier Reizthemen, die alleweil einen Hosenlupf wert
sind. |
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