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HEV 08/2004 Inhaltsverzeichnis
Aus dem Kantonalverband

Hans Egloff Hans Egloff
Präsident
HEV Kanton Zürich

«Der Mittelstand zerbröselt»

Mitte Juni dieses Jahres wurde eine von der Eidgenössischen Steuerverwaltung in Auftrag gegebene Studie publiziert. Darin ist unter anderem viel Interessantes über die Einkommensentwicklung in den verschiedenen Bevölkerungsschichten und die Verwendung der Einkommen publiziert. Roland Schlumpf fasst die Erkenntnisse im «Tages-Anzeiger» vom 17. Juni 2004 schlagwortartig wie folgt zusammen: Die Einkommen stagnieren, die Steuern und Abgaben steigen (was vor der Abstimmung zum Steuerpaket noch niemand wahrhaben wollte), den Armen geht es besser, den Reichen noch besser. Der Mittelstand hingegen stagniert und droht auf lange Sicht gar auseinander zu fallen. Der Titel seines Artikels lautet denn auch: «Der Mittelstand zerbröselt».
Tatsächlich: Was die Entwicklung der verfügbaren Einkommen angeht, also die Einkommen nach Abzug von Steuern und Abgaben, ist der Studie zu entnehmen, dass das Wachstum geringer ausfiel als beim Bruttoeinkommen. Dies heisst nichts anderes, als dass die Steuern und Abgaben seit 1990 (deutlich) gestiegen sind.
Seit 1990 haben die Defizite der öffentlichen Haushalte zugenommen, doch das allgemeine politische Klima liess es (zu Recht) nicht zu, die Steuern zu erhöhen. Kanton und Gemeinden führten neue Abgaben ein und fanden so andere Kompensationsmöglichkeiten: Meteorwassergebühren und Anwohnerparkkarten, oder es wurden die Preise für öffentliche Leistungen etwa bei Wasser, Abwasser, Kehricht etc. erhöht. Darüber hinaus nutzte der Fiskus jeglichen Spielraum zu seinen Gunsten. Sein Lieblingssubjekt war das selbst genutzte Wohneigentum. Mit der Erhöhung der Eigenmietwerte nahmen die steuerbaren Einkommen zu, ohne dass die Löhne effektiv gestiegen wären. Unbestritten hat der Mittelstand unter dieser Entwicklung am meisten gelitten.
Dieser letzteren Entwicklung konnte im Kanton Zürich dank dem Beharrungsvermögen unseres Verbandes Einhalt geboten werden, indem die Eigenmietwerte nun gesetzlich auf tieferem Niveau nach oben streng begrenzt sind. Wie schon mit einem ersten Anlauf vor vier Jahren will unser Verband auch wieder vermehrt ein wachsames Auge auf die Entwicklung der Abgaben werfen. Fortsetzung muss folgen!
     
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