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Die Zeichen stehen auch auf dem Immobilienmarkt wieder auf Wachstum. Nach den Jahren der Krise in den 90ern, der Leerstände, der
Unsicherheit und des Preiszerfalls sind die Erholungstendenzen unübersehbar. Das Immobilienbusiness hat die unumgänglichen Wertberichtigungen hinter sich gebracht und entwickelt seit rund
vier Jahren eine enorme Dynamik. Demgegenüber ist an der Börse die Euphorie verflogen. Börsen-Crash ist nicht mehr nur ein historischer Begriff
mit Assoziationen an vergilbte Schwarzweiss-Aufnahmen. Vielmehr haben viele Investoren in den letzten Jahren am eigenen Portemonnaie erlebt, was Wertzerfall bedeutet. Der Traum vom schnellen Gewinn
mit einem Telefonanruf ist verflogen und niemand glaubt daran, dass eine Zeit rascher oder wenigstens stetiger Börsengewinne so bald wieder kommt. Damit
stehen Immobilien erneut im Brennpunkt der Anlegerinteressen sowohl im In- wie im Ausland. So viel Schwung hat es in den letzten Jahren so scheint es zumindest nicht mehr
gegeben. Das Marktumfeld für Immobilienanlagen hat sich grundlegend geändert. Kapitalien fliessen in Milliardenhöhe in Liegenschaftenerwerb. Insbesondere die institutionellen Anleger
besinnen sich auf klassische Anlagestrategien, bei denen Immobilien eine zentrale Rolle spielen. Langfristig bieten Immobilien punkto Rendite, Wertsteigerung und Risiko interessante Perspektiven
eine Binsenwahrheit, an die man sich nun wieder erinnert. Wo die Nachfrage steigt, bedeutet das für Verkäufer neue Chancen. Und wer sich aus
welchen Gründen auch immer mit Verkaufsgedanken beschäftigt, sollte diese jetzt vielleicht vertiefen. Der Nachfrageüberhang insbesondere in der Nähe der Ballungszentren führt
dazu, dass sich bei geschickter Verkaufsverhandlung oft Preise erzielen lassen, welche erheblich über den Schätzwerten liegen. Nicht aus den Augen zu lassen, ist sodann die Entwicklung des
Hypothekarzinsfusses. Nach anderthalbjährigem Verharren auf historischem Tief nimmt die Wahrscheinlichkeit eines Zinsanstiegs zu. Und ein solcher hätte zweifellos dämpfende Wirkung auf
die Immobilienpreise.
Albert Leiser |
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