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Der Kanton Zürich - Zentrum einer
Wachstumsregion (Statistisches Amt des Kantons Zürich)
Seit der letzten Volkszählung 1990 hat die Einwohnerzahl des Kantons
Zürich um 6,3 Prozent auf 1 252 800 Personen im Jahr 2000 zugenommen: Seit den 1960er Jahren ist dies die
höchste Zuwachsrate. Der Kanton Zürich liegt damit knapp über dem schweizerischen Mittel von 5,9
Prozent. Noch höhere Wachstumsraten weisen einige der Nachbarkantone auf: 8,3 Prozent der Aargau, 9,6 Prozent der
Thurgau; und Schwyz und Zug weisen mit 15,5 und 17,2 Prozent sogar zweistellige Zuwachsraten auf wie der Kanton
Zürich letztmals in den 1960er Jahren. Die Metropole Zürich bildet so
das Zentrum und den Motor einer Wachstumsregion, die über die Kantonsgrenzen hinausgreift die im Vergleich
mit den umliegenden Kantonen geringe Wachstumsrate ist eine direkte Folge der Ausbreitung des Grossraums Zürich
seit den 1950er Jahren. In der Stadt selbst sowie den unmittelbar umliegendenden Gemeinden, die in den 1960er und
1970er Jahren zur Agglomeration Zürich stiessen wächst die Bevölkerung kaum mehr: Sie sind bereits dicht
besiedelt (Karte 1). Das Wachstum hat sich in den äussersten Gürtel derjenigen Gemeinden verlagert, die erst
1990 zur Agglomeration dazugestossen sind und in jene, die bisher ausserhalb der Agglomeration Zürich lagen (und
in angrenzende Regionen der Nachbarkantone). Die Entfernung der am schnellsten
wachsenden Gemeinden zur Stadt Zürich nimmt stetig zu, wie Grafik 1 zeigt: In den 1970er Jahren waren die
Wachstumsraten in den Gemeinden mit einer Luftdistanz von 10 bis 15 Kilometern am höchsten, in den 1980ern lag der
Gürtel stärksten Wachstums bei 15 bis 20 Kilometern und in den 1990er-Jahren wuchsen bereits die
Gemeinden in einem Abstand von 30 bis 35 Kilometern am schnellsten. Die Grenzen
der Agglomeration Zürich werden nach dieser Volkszählung wohl neu gezogen werden müssen. Am
stärksten hat die Bevölkerung seit 1990 in der Region Knonaueramt (18.3%), im Furttal (16%) sowie im
Unterland (14,6%) und im Weinland (12%) zugenommen. Die schwächsten Zuwachsraten zeigen die Stadt Zürich
(0%), das Limmattal und die Regionen am Zürichsee, Zimmerberg (2,3%) und Pfannenstiel (7,5%). Die Gemeinde
Hagenbuch an der Grenze zum Thurgau gelegen ist mit 51 Prozent Zunahme am stärksten gewachsen,
während in Regensberg wegen seiner beengten Platzverhältnisse ein Spezialfall die
Bevölkerung um einen Viertel (25%) schrumpfte.
Anmerkung der Redaktion: *
Paco Oliver In der Stadt Zürich hat kein Bevölkerungswachstum
stattgefunden. Wenn man heute von Wohnungsknappheit spricht, so kann das also nur darauf zurückzuführen sein,
dass pro Einwohner eine grössere Wohnfläche beansprucht wird. Vgl. «Echte Wohnungsnot» oder nur mehr «Lust zum Schöner
Wohnen»? auf S. 303. * Redaktor, lic. iur.
Die wachsenden Wohnflächenansprüche der Wohnbevölkerung zu
befriedigen, wird ohne private Investoren unmöglich sein. Diese durch neue Eingriffe insbesondere mietrechtlicher
Natur zu vergraulen, wäre zweifellos das Kontraproduktivste, was dem Mietwohnungsmarkt zustossen könnte.
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