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Erdbeben in der Schweiz? (Seite des Geschäftsleiters in HEV 6/2002)
Sehr geehrter Herr Hegetschweiler
Für Ihren Artikel herzlichen Dank. Ihre darin geäusserte
Meinung teile ich nicht. Atomkraftwerk-Unfälle sind, wie uns Experten
immer wieder versichern, ebenso unwahrscheinlich wie Erdbeben in der Schweiz. Es gab aber schon diverse Unfälle,
u.a. auch in der Schweiz (z.B. Lucens). Aus meiner Sicht zu Recht, müssen diese Einrichtungen versichert
werden. Ein Erdbeben ist auch kein eng begrenztes, lokales Ereignis (Brig,
Gondo) und die von Ihnen erwähnte Solidarität der Bevölkerung ist bei einem solchen Ereignis schlicht
nicht mehr möglich, bzw. ein «Tropfen auf einen heissen Stein». Die Banken werden kaum auf Ihre hypothekarischen Forderungen verzichten. Für viele Hausbesitzer
würde dies die totale finanzielle Überforderung und damit Verarmung bedeuten. Ein Neubeginn wäre
für sehr viele nicht mehr möglich. Ich meine, eine solche
Versicherung ist möglich, sinnvoll und erst noch billig. Sicher nur ein Bruchteil einer entsprechenden
Brandversicherungsprämie. Das statistische Risiko (aus Sicht der Versicherung) ist klein, die Prämie deshalb
sehr günstig. Solidarisch wäre es, wenn diese Versicherung landesweit und nicht nur in Kantonen mit
erhöhtem Risiko abgeschlossen werden müsste. Dadurch würde die Prämie erst recht für alle
tragbar. Einen «Staatsapparat» braucht es auch nicht, weil diese Versicherung problemlos und mit minimalen
Kosten von den bestehenden Institutionen (z.B. Kant. Gebäudeversicherung) administriert werden kann.
A.W.A., Stäfa |
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