Hauseigentümerverband Zürich
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HEV 6/2003 Inhaltsverzeichnis
Denkwürdiger Abstimmungssonntag

 

Erfolg auf der ganzen Linie
* Paco Oliver

«Faire Mieten» als Mogelpackung erkannt und wuchtig verw
Die Abstimmung über die Volksinitiative «Ja zu fairen Mieten» hat zu einem Ergebnis geführt, welches an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt: Die Schweizer Stimmbürger wollen weder noch strengeren Regeln für die Mieten noch einen weiteren Ausbau des Kündigungsschutzes. Das Ansinnen des Mieterverbandes fand nicht einmal bei seiner eigentlichen Klientel Gehör. Obwohl etwa zwei Drittel der Bevölkerung Mieter sind, stimmte weniger als ein Drittel (32,7%) der Initiative zu. Vielleicht sollte sich der Mietverband einmal für die Meinung derjenigen interessieren, die zu vertreten er vorgibt. Wie eine GfS-Studie deutlich gemacht hat, sind die Mieter mit ihrer Wohnsituation nämlich weitest gehend zufrieden (vgl. HEV 5/2003, S. 349). Dass fast 500 000 Kantonseinwohner innert 5 Jahren die Adresse wechselten (Vgl. "Halb Zürich ist umgezogen" S. 385 dieser Ausgabe) lässt keinen anderen Schluss zu, als dass der Wohnungsmarkt funktioniert
 
     
  Ein paar Zahlen zur Illustration des Ergebnisses  
     
   
     
  Nur gerade der Kanton Genf nahm die Initiative an und zwar mit einem hauchdünnen Mehr von 50,3%. Die anderen beiden Städte, bei denen man fast mit einer Annahme rechnen musste, lehnten die Initiative ab. Basel-Stadt mit 52,3% Nein und Zürich mit 52,4%, und das obwohl die Lage auf den städtischen Wohnungsmärkten als angespannt gilt. Der Kanton Zürich zeigt sich gegen überzogene Mieterverbandsforderungen trotz seines überdurchschnittlichen Mieteranteils als recht resistent und liegt mit 67% Nein ziemlich genau im eidgenössischen Mittel. Am oberen Ende der Skala befindet sich Appenzell Innerrhoden mit 84% Nein.  
     
   
     
  Im Kanton Zürich nahm, wie bereits erwähnt, nicht einmal die Stadt Zürich die Initiative an. Während sie hier aber immerhin einen Ja-Stimmenanteil von 47,6% erzielte, blieb dieser in den übrigen Bezirken zwischen 22,2% (Andelfingen) und 33,7% (Winterthur).  
     
   
     
  Obwohl die Stadt Zürich wie alle anderen Gemeinden die Initiative verwarf, waren hier doch die einzigen Ja-Mehrheiten des ganzen Kantons zu verzeichnen. Der Kreis 5 nahm die Initiative mit 66.2% Ja an. Das beste Ergebnis in unserem Sinne erreichte der Kreis 7 mit 35.1% Ja.  
     
  Nein zur Behinderteninitiative nicht zu den Behinderten
Die Behinderteninitiative stiess zwar auf etwas mehr Verständnis, letztlich überwog aber wohl die Angst vor einer Kostenlawine. Das Behinderten-Gleichstellungsgesetz, welches nächstes Jahr in Kraft tritt, nahm der Initiative zudem den Wind aus den Segeln. Es nimmt sich der Kernanliegen der Initiative an und regelt sie innerhalb klar gesetzter Grenzen.
 
     
   
     
  Immerhin 3 Kantone nahmen die Initiative an, Tessin, Jura und Genf, wobei Genf mit 59% Ja das im Sinne der Initianten positivste Resultat erreichte.  
     
   
     
  Auf kantonaler Ebene bietet sich ein sehr ähnliches Bild wie bei der Mieterinitiative; Kein einziger Bezirk nahm die Initiative an. Die Stadt Zürich verwarf sie am knappsten, mit 51.3% aber immer noch klar. Innerhalb der Stadt waren es wiederum 4 Kreise (3, 4, 5 und 6), welche die Initiative nicht verwarfen. Die deutlichste Annahme fand die Initiative im Kreis 5 mit 65,8%.  
     
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