HEV Zürich
Monatsschrift
Home
Verband
Veranstaltungen Seminare
Monatsschrift
Formulare
Handwerker
Links
HEV 12/2003 Inhaltsverzeichnis
Die Seite des Geschäftsleiters

Rolf Hegetschweiler
Direktor Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich

2004 keine Erträge aus Grundstückgewinnsteuern?

Gemäss Berichterstattung zur Abstimmung über die Abschaffung der Handänderungssteuer (vgl. dazu auch S. 903) sieht Finanzdirektor Christian Huber deren Inkraftsetzung frühestens Anfang 2005. Treten keine rechtlichen Hindernisse, wie z.B. eine Stimmrechtsbeschwerde, auf, könnte die Handänderungssteuer aber ohne Weiteres per Mitte 2004, möglicherweise sogar schon früher abgeschafft werden. Oder ist Regierungsrat Huber ein schlechter Verlierer und will die Abschaffung so lange wie möglich hinauszögern? Vielleicht glaubt er auch, damit den Gemeinden einen Gefallen zu tun.
Eine solche Verzögerung könnte ins Auge gehen. Was geschieht, wenn jedermann weiss, dass es ab 1. Januar 2005 keine Handänderungssteuer mehr gibt? Wer keinen zwingenden Grund hat, eine Liegenschaft 2004 zu veräussern oder zu erwerben, würde damit zweifellos bis 2005 zuwarten. Immerhin macht die Ersparnis bei einem Kaufpreis von einer Million für Käufer und Verkäufer 15000 Franken aus.
Werden nächstes Jahr keine Liegenschaftsverkäufe getätigt, verlieren die Gemeinden die Handänderungssteuern der Verzögerung zum Trotz schon 2004. Aber nicht nur diese, denn ohne Liegenschaftshandel auch keine Grundstückgewinnsteuern. Und diese machen wesentlich höhere Beträge aus. Ihr Ausfall könnte daher bei Kanton und Gemeinden erhebliche Finanzlücken verursachen. Dass die Steuern 2005 wegen all der zurückgestellten Verkäufe umso höher ausfallen dürften, ist ein schwacher Trost. Zudem ist zu berücksichtigen, dass das Hinausschieben eines Immobilienverkaufs um ein Jahr die zulässigen Abzüge in den meisten Fällen erhöht, womit das Steuervolumen verringert würde.
Der HEV Kanton Zürich ruft daher den Regierungsrat dazu auf, das Abstimmungsergebnis zu respektieren und den Willen der Stimmbürger, so schnell es die Verfahrensregeln zulassen, umzusetzen. Würde die Handänderungssteuer beispielsweise auf Mitte Jahr in Kraft gesetzt, so würden zwar viele Eigentumsübertragungen auf die zweite Jahreshälfte verschoben, um der Handänderungssteuer zu entgehen, die Grundstückgewinnsteuern fielen aber immer noch ins Steuerjahr 2004.
Für 2004 wünsche ich mir, dass die bevorstehenden Abstimmungskämpfe fair geführt werden. Die Stimmbürger haben ein feines Sensorium zur Unterscheidung zwischen Richtig und Falsch. Solche Ränkespiele, wie falsche Anklagen (vgl. S. 837), bringen daher letztlich nichts, vergiften aber das politische Klima. In einer Demokratie muss die freie Meinungsäusserung sehr hoch eingestuft werden, auch die der Gegner in einem Abstimmungskampf. Harte Bandagen sind gestattet – aber die Regeln des Spiels sind einzuhalten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein faires neues Jahr mit viel Freude in und an Ihrem Haus.
Inhaltsverzeichnis