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Gepflegte Gärten ohne Chemie * Anania Hostettler |
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Die Tage werden
wieder länger und wärmer, in der Natur und in unseren Gärten
erwacht das Leben. Pflanzen spriessen, bereichern und beleben die Umgebung.
Gerade die frisch erblühte Farbenpracht und die davon angelockten Insekten
machen den Frühling besonders reizvoll, und trotzdem sind nicht alle
Pflanzen beliebt. Besonders auf Wegen, Plätzen und Terrassen sind
Gräser und Kräuter unerwünscht und werden teilweise immer noch
mit unerlaubten Mitteln bekämpft. |
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Herbizide sind
verboten... Seit drei Jahren
dürfen Unkrautvertilgungsmittel (Herbizide) nicht mehr auf privaten
Strassen, Wegen und Plätzen sowie Terrassen und Dächern eingesetzt
werden. Was für Privatpersonen seit 2001 neu ist, gilt für die
öffentliche Hand schon seit 18 Jahren. Der Strassenunterhalt erfolgt ohne
chemische Unkrautbekämpfungsmittel, denn bei jedem Einsatz besteht ein
grosses Risiko, dass die Umwelt in Mitleidenschaft gezogen wird. |
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schädlich
Dass das Herbizidverbot jetzt auch für Privatpersonen gilt, hat
einen guten Grund: Die Produkte auch giftklassefreie
gefährden die Umwelt. Der Boden ist auf den von der Regelung betroffenen
Flächen biologisch kaum aktiv und kann die chemischen Stoffe nicht
zurückhalten. Regen wäscht sie ins Grundwasser aus oder transportiert
sie via Kanalisation in Bäche, Flüsse und Seen. Dort
beeinträchtigen die Wirkstoffe Kleinlebewesen, stören das
ökologische Gleichgewicht und gefährden das Grundwasser. |
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und auch
überflüssig! Zahlreiche
Alternativen haben sich bewährt, um das unerwünschte Wachsen rund ums
Haus in den Griff zu bekommen. Vorbeugend können Sie den Vorplatz oder Weg
regelmässig wischen und dadurch den Wildkräutern die Grundlage
nehmen. Der so entfernte Humus verhindert, dass die Pflanzen zu keimen
beginnen. Falls Sie sich am bereits vorhandenen Bewuchs stören, reissen
sie diesen mitsamt den Wurzeln von Hand aus. Fugenkratzer, Wurzelstecher und
Hacke erleichtern die Arbeit. Achten Sie darauf, dass aus- oder abgerissenes
Material nicht liegen bleibt, denn dadurch entsteht neuer Nährboden
für unerwünschte Pflanzen. Bei neuen Wegen und Plätzen lohnt
sich eine naturnahe Gestaltung. So machen Schotterrasen oder Rasengittersteine
die Pflege preiswert, weil ein- bis zweimal mähen pro Jahr
genügt. |
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Wohin mit
Herbizidresten? Herbizide sind
Sonderabfälle und müssen von Fachpersonen entsorgt werden. Dies
betrifft alle Unkrautvertilgungsmittel, Wachstumsregulatoren, Algizide und
Moosentferner. Unter keinen Umständen dürfen sie ins Lavabo oder WC
gelangen oder gar im Hausabfall verschwinden. Örtliche Sammelstellen oder
die entsprechende Verkaufsstelle sind zuständig und verantwortlich
für die Rücknahme. Mit der Unterstützung vom BUWAL (Bundesamt
für Umwelt, Wald und Landschaft) und der Stiftung Praktischer Umweltschutz
Schweiz (Pusch) führen einige Gemeinden zusätzlich einen
Herbizid-Rücknahmetag durch. |
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Es lohnt sich
für alle Durch die schonende
Pflege der Umgebung siedeln sich wieder besondere Tierund Pflanzenarten an.
Gerade Wildkräuter bereichern unseren Garten mit Farben und
betörenden Düften. Ausserdem bieten sie Lebensraum für
zahlreiche Kleintiere und Insekten, wovon einige sogar Schädlinge ganz
ohne Nebenwirkungen bekämpfen. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele
mehr leben vom Nektar- und Pollenangebot dieser Pflanzen und legen ihre Eier
auf ihnen ab. Die verschiedenen Lebewesen sind aufeinander angewiesen und nur
durch ihr Zusammenwirken kann sich das Ökosystem Garten
weiterentwickeln. |
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Für
weitere Informationen: Nadine Ramer,
Praktischer Umweltschutz Schweiz (Pusch), Hottingerstrasse 4, Postfach 211, 8024 Zürich, 01 267 44
11, herbizid@umweltschutz.ch, www.umweltschutz. ch |
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Merkblatt für Haushalte: «Auf Gedeih und
Verderb» |
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Merkblatt für Profis: «Strassenunterhalt ohne
Herbizid» |
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Praktischer Umweltschutz Schweiz (Pusch) |
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