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Unfallursachen im Garten * Urs Remund |
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Gut gemeint und
dumm gelaufen. Unter diesem Motto will ich Ihnen aufzeigen, wie, wann und warum
im Garten Fehler passieren, welche zu Unfällen führen, die Ihnen oder
Ihren Pflanzen schaden können. Trotz der zum Teil ernsten Thematik will
ich versuchen, Ihnen das Thema mit ein wenig Humor und Witz näher zu
bringen. |
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Rasenmäher Das
Rasenmähen ist eine mehr oder minder beliebte Gartenarbeit. Jedenfalls
muss sie oft ausgeführt werden, will man einen schönen Rasen haben.
Der Rasenmäher wird dabei in seiner Handhabung oft als
«Maschineli» angesehen, seine Gefährlichkeit
unterschätzt. |
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Wer ohne gutes Schuhwerk oder gar barfuss Rasen
mäht, kann ebenso gut russisches Roulette spielen, unter dem Motto:
«Welcher Zeh ist der Erste?» oder «Wenn was passiert, kann
ich mir wenigstens die Pedicure sparen». |
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Vor dem Reinigen sollte man beim Benzinmäher den
Zündkerzenstecker abnehmen und beim Elektromäher das Kabel ausziehen.
Sonst kann es vorkommen, dass der Motor durch eine Unachtsamkeit wieder
anspringt und Sie nie mehr mit dem Zeigefinger in der Nase bohren
können. |
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Defekte Stromkabel, welche mit
«Chläberli» geflickt worden sind und wenn möglich an eine
alte, nicht FI-geschützte Steckdose angeschlossen werden, können ein
durchschlagendes Erlebnis sein für Herz und Kreislauf. |
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Das Betanken des Mähers sollte nicht auf dem Rasen
geschehen, verschüttet man Benzin, erhält der Rasen nämlich
böse Flecken. Beim Tanken sollten Sie zudem darauf achten, dass Sie dabei
nicht rauchen, kein offenes Feuer und kein Grill in der Nähe sind und dass
das Benzin nicht über den heissen Motor tropft. Ebenso dürfen Sie den
Benzinkanister nicht in der Sonne stehen lassen, die Benzindämpfe bauen
bei Hitzeeintrahlung einen grossen Druck auf, und der Kanister kann wie eine
Bombe explodieren. Unter Rasensprenger versteht man gewöhnlich etwas
anderes. |
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Kanten- oder
Fadentrimmer Der Kanten- oder
Fadentrimmer ist ein weiteres häufig verwendetes Gartengerät, das
handlich wie ein Spielzeug ist. |
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Ignorieren Sie bei der Arbeit die grundlegenden
Sicherheitsvorkehrungen, wie z.B. Tragen einer Schutzbrille und bei
Benzinmotorgeräten eines Gehörschutzes, kann es sein, dass Sie
schneller als Sie denken auf einem Ohr taub und auf einem Auge blind sind. Sie
hören dann das Gras nur noch zur Hälfte wachsen, und den Zuwachs
sehen Sie auch nur noch mit 50%. Leider erspart das Ihnen aber keineswegs jedes
zweite Rasenmähen. |
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Hecken
schneiden |
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Eine Leiter muss stabil, gut positioniert und nicht
wackelig stehen. Wenn Sie die Leiter nicht richtig sichern, nützt Ihnen
auch ein vorher getrunkenes Red Bull nichts. |
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Neben den scharfen Messern einer Elektroheckenschere
sind Stromkabel und die Arbeitshöhe eine Gefahrenquelle. Sollten Sie das
Kabel beim Heckenschnitt zerschneiden, wechseln Sie dieses aus und lassen Sie
das andere vom Fachhandel flicken. Ansonsten kann es Schlag auf Schlag
passieren, dass Sie nie mehr Hecken schneiden. |
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Greifen Sie nie in eine verklemmte Heckenschere, ohne
vorher den Stecker zu ziehen oder den Motor abzustellen. Einen abgetrennten
Daumen finden Sie kaum mehr, wenn er in die Hecke fällt. Als organischer
Dünger ist er nicht besser als Hornspäne oder
Knochenmehl. |
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Sollten Sie ein Benzin-Heckenschwert verwenden, so
achten Sie darauf, dass Sie mit Gehörschutz arbeiten. Eine Viertelstunde
kann reichen, um Ihr Gehör nachhaltig zu schädigen. |
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Dies gilt auch beim Arbeiten mit der Kettensäge.
Die Kettensäge ist ein Gerät, welches ohne richtige Ausrüstung
ein grosses Gefahrenpotenzial beinhaltet. Helm mit Visier und Gehörschutz
sind, neben Schnittschutzhosen, Handschuhen und gutem Schuhwerk, mehr wert als
die beste Lebensversicherung. Halten Sie immer genügend Sicherheitsabstand
zu Ihrem Arbeitspartner. Eine Unachtsamkeit und Sie hören Ihren Partner
stimmgewaltig fluchen und jammern, trotz des Lärms des
Kettensägenmotors und Ihres Gehörschutzes. |
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Achten Sie darauf, dass Sie bei Arbeiten mit solchen
Maschinen nicht alleine auf weiter Flur sind. Sollte doch trotz allen
Sicherheitsvorkehrungen etwas passieren, so haben Sie jemanden in der
Nähe, der Ihnen Hilfe zukommen lassen kann! |
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Pflanzenschutzmittel Der Umgang mit Pflanzenschutzmitteln ist eigentlich ein Thema
für sich. Dennoch ist es mir ein grosses Anliegen Sie auch
diesbezüglich auf einige Punkte zu sensibilisieren. |
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Auch wenn viele Mittel heute frei erhältlich sind,
heisst dies nicht, dass sie ungefährlich sind. Lesen Sie immer
vorgängig die Packungsbeilage und halten Sie sich an die vorgeschriebenen
Dosierungen. Ansonsten kann es sein, dass Sie nachher ihren Arzt, Apotheker und
ihren Gärtner fragen müssen. |
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Beim Ausbringen der Mittel ist darauf zu achten, dass
Sie sich selbst schützen, das heisst, gute Kleidung tragen und nicht im
Sprühnebel stehen und/oder eine Atemschutzmaske tragen. Ebenso sind
Überkonzentrationen zu vermeiden. Wer nicht gut Prozentrechnen kann,
sollte keine Mittel verwenden, welche selbst angemacht/gemischt werden
müssen. Ein Kommafehler, und die Chancen stehen gut, dass Sie endlich
einen Grund haben, den Rasen neu zu erstellen oder ein altes Rosenbeet, welches
Ihnen farblich nicht mehr zusagt, neu zu bepflanzen. Wirklich dumm gelaufen ist
es dann, wenn neben den Rosen und dem Rasen auch die Erde ausgewechselt werden
muss und das kontaminierte Material teuer in eine, vom AWEL empfohlene,
Spezialdeponie abgeführt werden muss. |
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Wer bei Bienenflug bestimmte als Bienengift taxierte
Mittel ausbringt, kann ohne bösen Willen und Absicht ein ganzes Bienenvolk
zerstören und macht sich übrigens strafbar. |
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Wirkliche Freude verbreiten Sie, wenn Sie bei frischer
Brise ein selektives Herbizid ausbringen. Die Abdrift trifft die Natur- und
Kräuterwiese Ihres biofreundlichen Bauern in der Nachbarschaft und das
Unkrautvertilgungsmittel verrichtet seine Arbeit selbstverständlich
auch in der «subventionierten» Kräuter- und Blumenwiese. Ein
Mähen nach dem 15. Juni hat dann nur noch kosmetischen Charakter. Der
«Heuet» im Herbst hat aber auch ein Ende und Ihre
Heuschnupfen-gefährdeten Mitmenschen werden Ihnen im nächsten Jahr
wenigstens kurzfristig dankbar sein. |
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Ein schlimmes
Beispiel von Pech im Garten musste ich letztes Jahr erleben. Ein Gartenbesitzer
rief mich an, ob ich ihm den Strunk eines vom Birnengitterrost befallenen
Baumes ausgraben könne. Den Strauch habe ihm der Nachbar bereits
umgesägt. Der Stamm der einstmals wunderschönen Stechpalme hatte
einen Durchmesser von etwa 20 cm und war von ausgesuchter Qualität. Dass
Stechpalmen keine Wirtspflanzen von Birnengitterrost sind und das
Prachtsexemplar ohne weiteres hätte stehen gelassen werden können,
war dem nachbarlichen Zusammenleben nicht wirklich
förderlich. Die geschilderten
Vorkommnisse sind bedauerlicherweise alle tatsächlich schon mal geschehen.
Passen Sie auf sich, Ihre Mitmenschen und Ihren Garten auf. Wenden Sie sich bei
Problemen im Garten an eine ausgewiesene Fachperson, solch unliebsame
Überraschungen lassen sich dann vermeiden. Ich wünsche Ihnen, liebe Leser und Leserinnen, einen
schönen Sommer und möglichst wenige Erlebnisse der geschilderten
Art. |
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dipl. Obergärtner, Garten- und Landschaftsbau, Wallisellen |
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