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Vorausschauend bauen und renovieren * Felix Bohn |
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Wer sein Haus
hindernisfrei plant oder anpasst, schafft Mehrwert, erhöhte
Lebensqualität und grössere Unfallsicherheit. Dass dies mit
geringerem finanziellem Aufwand als gemeinhin angenommen möglich ist,
belegt erstmals ein kürzlich erschienener Forschungsbericht der ETH im
Rahmen des Nationalfondsprojektes NFP 45. Wer wissen möchte, wie eine
solche Planung aussehen kann, informiert sich an der Sonderschau
«Wohnungsanpassungen» im Rahmen der Messe «Bauen +
Modernisieren» in Zürich. |
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«Bereits heute umfasst jeder vierte Haushalt in der Schweiz
zumindest eine Person im Rentenalter. Die Rentner/innen werden in Zukunft eine
der wichtigsten Nachfragegruppen auf dem Wohnungsmarkt bilden.»¹ Ob
Sie sich selbst zu dieser Altersgruppe zählen und möglichst lange und
unabhängig in Ihrem Haus wohnen möchten, ob Sie einen Neubau für
eine möglichst breite Mieter- oder Käuferschicht planen oder Ihr Haus
an die neusten Anforderungen anpassen wollen; es lohnt sich in jedem Fall, den
Prinzipien einer hindernisfreien Bauweise Beachtung zu schenken. Dadurch haben
Sie die Gewähr, dass Sie selbst oder Ihre älter werdenden Mieterinnen
und Mieter möglichst lange und selbstständig in Ihrem Haus wohnen
bleiben können. Aber auch junge Familien werden hindernisfrei gebaute
Wohnhäuser² anderen Immobilien vorziehen. |
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Denn hier können sie problemlos mit dem Kinderwagen bis zur
Wohnung fahren und die schweren Wochenendeinkäufe gleich mitnehmen. So
weit ist die Sache also klar. So weit ist die Sache also klar. Aber nicht immer
ist alles Wünschenswerte auch realisierbar. Welche Kosten entstehen durch
eine hindernisfreie Planung oder Anpassung eines Hauses? |
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Die
Anfang Juli publizierte ETH/NFPStudie «Behindertengerechtes Bauen
Vollzugsprobleme im Planungsprozess»³ schafft hier Klarheit und
überrascht mit dem Nachweis, dass sich die Mehrkosten in der Regel in
einem engen Rahmen halten, insbesondere, wenn der hindernisfreien Bauweise bei
einem Neubau von Anfang an Beachtung geschenkt wird. Bei Wohnbauten mit einem
kleineren Gebäudewert von 2 bis 5 Millionen Franken beträgt der
Anteil für die Massnahmen des hindernisfreien Bauens gemäss der
Studie unter 3,5%. Der entsprechende Kostenanteil sinkt noch weiter bei
grösserem Bauvolumen. Bei einem Gebäudewert von über 15
Millionen beträgt dieser Wert gerade noch 1,5%! Ein wesentlicher Anteil
des Mehraufwandes entfällt auf den behindertengerechten Lift. Gleichzeitig
bedeutet ein Lift aber eine allgemeine Komforterhöhung, welche allen
Bewohnern zugute kommt und für die viele auch bereit sind, einen etwas
höheren Mietzins zu bezahlen. Etwas teurer schlagen Anpassungen bei
bestehenden Bauten zu Buche. Aber auch hier kann man mit vernünftigem
Aufwand immer mindestens einen Teil der möglichen Verbesserungen
umsetzen. |
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Bedenkt man den so
geschaffenen Mehrwert sowie den Komfortgewinn und Nutzen für alle, kann
sich eine nachträgliche Anpassung auch rechnen, wenn sie nicht sowieso vom
neuen Behindertengleichstellungsgesetz oder dem kantonalen Baugesetz gefordert
wird. Möchten Sie sich darüber
informieren, wie ein Neubau hindernisfrei geplant, ein bestehendes Gebäude
hindernisfrei zugänglich gemacht oder eine einzelne Wohnung an die
Bedürfnisse einer älteren oder behinderten Person angepasst werden
kann? An der Messe «Bauen+Modernisieren» vom 2. bis 6. September
haben Sie die Gelegenheit, an der Sonderschau «Wohnungsanpassungen bei
behinderten und älteren Menschen» in der Halle 5 am Stand G02 Ihre
Fragen mit erfahrenen Fachleuten unverbindlich zu diskutieren. |
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¹
François Höpflinger und Astrid Stuckelberger, Alter
Hauptergebnisse und Folgerungen aus dem Nationalen Forschungsprogramm NFP 32,
Bern 1999 ² Planungshinweise geben
die Broschüre «Wohnungsbau hindernisfrei anpassbar» und
der Ratgeber» Wohnungsanpassungen bei behinderten und älteren
Menschen», zu beziehen bei der Schweiz. Fachstelle für
behindertengerechtes Bauen ³ Eine
Zusammenfassung ist zu beziehen bei der Schweiz. Fachstelle für
behindertengerechtes Bauen, Kernstrasse 57, 8004 Zürich, 01 299 97 97,
oder als pdf-Dokument über
http://www.hindernisfrei-bauen.ch/Kosten/infuehrung.html |
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dipl. Architekt ETH & dipl. Ergotherapeut, Schweizerische Fachstelle für
behindertengerechtes Bauen |
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