HEV Zürich
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HEV 11/2004 Inhaltsverzeichnis
Die Seite des Geschäftsleiters

  Albert Leiser
Direktor Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich
Vision Wohneigentumsförderung
  Nur gut 35 Prozent der schweizerischen Wohnbevölkerung wohnen im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung. Der grösste Teil der Hauseigentümer erwirbt sein Eigenheim erst in der zweiten Lebenshälfte.
Gemäss Umfragen möchten in der Schweiz rund 80 Prozent der Mieter Wohneigentum besitzen. Auffallend ist, dass der Wunsch nach dem eigenen Heim schon bei Jungen ausgeprägt ist. Der Erwerb des eigenen Heims wäre in dem Alter, in dem man eine Familie gründet, auch am sinnvollsten. Anzustreben ist daher einerseits eine breitere Streuung des Wohneigentums, anderseits eine Erleichterung von dessen Erwerb durch Jüngere. Mit dem Instrument des Bausparens, um dessen landesweite Einführung der HEV sich zurzeit bemüht, wird das erste Ziel anvisiert. Da es jedoch auf dem Grundgedanken eines zehnjährigen Ansparens beruht, genügt es zur Erreichung des zweiten Ziels alleine nicht.
 
     
  Eine Vision
Zielgruppe sind Personen zwischen Mitte zwanzig und Mitte dreissig, die am Ende ihrer Ausbildung, bzw. am Anfang ihrer Karriere stehen, gut ausgebildet, gut verdienend, mit ausgezeichneten Zukunftsperspektiven, die aber noch kein Vermögen haben bilden können. Keine Bank belehnt eine Liegenschaft zu 100%. Warum nicht bei ausgewiesener Tragbarkeit die letzten 5 bis 10% durch den Fonds der Wohneigentumsförderung finanzieren oder wenigstens dafür bürgen? Bei marktgerechter Beurteilung würde sich das Risiko in Grenzen halten und könnte mit einem Schuldbrief sichergestellt werden. Mit den bestehenden Bürgschaftsgenossenschaften lassen sich maximal 90% des Kaufpreises finanzieren. Da die Banken aber ohnehin bis an die 90%-Limite gehen, haben diese Genossenschaften bisher keine allzu grosse Wirkung entfalten können. Mit einer echten Starthilfe würden den Jungen neue Perspektiven eröffnet und die Gemeinschaft gewänne zielstrebige, bestintegrierte Bürger.
Lässt sich ein solches Eigentumsförderungsinstrument schnell realisieren, wird sich das darin Investierte wegen des Beitrags der Geförderten zum Wirtschaftswachstum schon bald als sehr gut angelegt erweisen. Eigentumsförderung ist nicht nur eine wohnungspolitische Aufgabe, sondern nicht minder eine eminent gesellschaftspolitische – ein Beitrag zur Stabilisierung der Gesellschaft.

Albert Leiser
 
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