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HEV 12/2004 Inhaltsverzeichnis
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  Der gelbe Block in der
Bundeshauptstadt
Mitteilung HEV Dübendorf

Rund 3000 Bewohnerinnen und Bewohner der Flugschneise Süd protestierten am 13. November in Bern gegen den Fluglärm.

Unter den Lauben der Berner Einkaufsstrassen überwog für einmal die Trendfarbe Gelb: Mit gelben Transparenten und Trillerpfeifen ausgerüstet, lärmten die Zürcherinnen und Zürcher lautstark gegen den Fluglärm im Süden des Kantons Zürich, dessentwegen sie Morgen für Morgen aus dem Schlaf gerissen werden und je nach Wetterlage abends nicht schlafen können.
   
  Mitgefühl von den Bernern gabs wenig: «So nes Gschtürm wäge däne paar Flugi», war hier und dort der lapidare Kommentar. Umso mehr hielten sich die Südschneiser an die kämpferischen Reden der ebenfalls aus Zürich angereisten Vertreter der Politik.
Für Doris Fiala, Präsidentin der kantonalen Zürcher FDP, war die Kundgebung ein eigentlicher Akt der Verzweiflung. Sie forderte von Bundesrat Moritz Leuenberger umgehend Neuverhandlungen mit Deutschland und rief Süd- und Ostgemeinden auf, gemeinsam für die sofortige Einführung des gekröpften Nordanfluges zu kämpfen. Ihr Parteikollege, Nationalrat Filippo Leutenegger, fand noch deutlichere Worte: «Südanflüge sind falsch, unerträglich und illegal.» Er fordert den sofortigen Departementswechsel von Bundesrat Leuenberger, der sich von Deutschland über den Tisch habe ziehen lassen. «Die deutschen Politiker wollen den Wirtschaftsstandort Zürich schwächen, um die Flughäfen München und Stuttgart zu fördern.»
Während die Menge laut «Thomas, Thomas» skandierte, stieg auch der «Oberschneiser» und Präsident des Vereins Flugschneise Süd – NEIN auf die Rednertribüne. Er präsentierte die Miniausgabe des – ebenfalls nach Bern mitgereisten – Mahnmals Südschneise, die während der Kundgebung eigentlich als Präsent an Bundesrat Leuenberger hätte übergeben werden sollen. Doch Leuenberger hatte seine Teilnahme abgesagt, nachdem in einem Inserat des VFSN behauptet worden war, der Bundesrat hätte Deutschland die Südanflüge versprochen. «Das ist wohl das erste Mal, dass ein Bundesrat ein Geschenk der Bevölkerung seines Wohnkantons ablehnt», sagte Thomas Morf. Zwei Extrazüge brachten die Demonstrantenschar zurück nach Zürich. Und Bern hatte wieder seine Ruhe. Bis zum nächsten Mal.
 
     
   
     
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