Hauseigentümerverband Zürich
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HEV 1/2005 Inhaltsverzeichnis
Vom Bauen

     
  Effizient sanieren und umbauen
* Giorgio Giani
 
     
  Ein langjähriger Mieter zieht von Alters wegen in ein Heim. In seiner Wohnung wurde in den letzten 25 Jahren kaum etwas erneuert. Er war mit der Wohnung zufrieden und wollte lieber keine Arbeiten über sich ergehen lassen. Eine Besichtigung der Wohnung ergibt, dass sich die gesamte Infrastruktur, wenn man genau hinschaut, in einem desolaten Zustand befindet. Der unverhoffte Leerstand wirft für den Eigentümer Fragen auf. Soll er das Nächstliegende tun, einfach die Wohnung sanieren, oder soll er das gesamte Gebäude erneuern?
Wer sich aus Kostengründen dafür entscheidet, nur gerade die frei gewordene Wohnung instand zu setzen, muss wissen, dass dies teuer werden kann. Werden z.B. Küchen und Bäder wohnungsweise saniert, kann man keinen Mengenrabatt aushandeln. Serielle Arbeiten können effizienter ausgeführt werden. Hinter den alten Küchen liegen sehr oft alte, teils rostende oder verkalkte Leitungen. Werden diese nicht im Rahmen der Küchensanierung ersetzt, kann es später zu kostspieligen Überraschungen kommen. Dass es nicht geht, die Leitungen nur gerade in einer Küche zu erneuern, leuchtet jedem ein. Unter dem Strich ist daher eine Gesamtsanierung aller Küchen meistens günstiger. Auch wäre zu überlegen, ob es überhaupt genügt, Küchen und Bäder zu sanieren, um den heutigen Ansprüchen gerecht zu werden. Nicht zu unterschätzen sind die Probleme, die sich ergeben, wenn in einem Umbauobjekt gewohnt wird. Ganz abgesehen davon, dass die Mieter mit Baulärm und Dreck belästigt werden, was zu Mietzinsreduktionen führen kann.
Um Fehlinvestitionen zu vermeiden, ist es ratsam, die Liegenschaft von einem Fachmann auf «Herz und Nieren» durchleuchten zu lassen. Nur auf der Grundlage einer professionellen Objektanalyse lässt sich die Sanierung optimal durchführen. Erst gründliche Kenntnisse über den Zustand der gesamten Bausubstanz erlauben die Einleitung der richtigen Massnahmen. Darüber hinaus sollte auch das Ausbaupotenzial geprüft werden. Bestehen noch so viele ungenutzte Landreserven, dass es sich lohnen könnte, das Gebäude abzubrechen und ein neues zu erstellen? Es ist sodann wichtig zu definieren, wie die Liegenschaft in Zukunft im Markt positioniert sein sollte, wobei ihre Lage einen entscheidenden und nicht zu ändernden Faktor darstellt. Können die Grundrisse optimiert werden? Kann der Estrich in eine Wohnung umgenutzt werden? Sind die bestehenden Balkone funktionell oder wäre es zweckmässig, sie zu vergrössern, womöglich gar zu verglasen? Wie steht es mit der Energieeffizienz des Gebäudes? Sind Wärmedämmung und Heizung auf dem neuesten Stand? Welche Wohnungssuchende sollen in Zukunft angesprochen werden? Wie hoch ist der Marktwert der Wohnungen nach einer Sanierung?
Eine Antwort wirft oft neue Fragen auf. Den Überblick zu behalten, die Probleme koordiniert und nachhaltig zu lösen, setzt viele Fachkenntnisse und eine gewisse Routine voraus – kurz Professionalität. Entscheiden Sie sich für mehr als eine Pinselrenovation – und das dürfte in den meisten Fällen angebracht sein –, vertrauen Sie sich einem Fachmann an, z.B. einem vom HEV Zürich.
 
     
  * dipl. Arch. HTL, HEV Zürich  
     
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