Hauseigentümerverband Zürich
Monatsschrift
Home
Verband
Veranstaltungen Seminare
Monatsschrift
Formulare
Handwerker
Links
     
  Veränderung der Wohnverhältnisse
in der Stadt Zürich zwischen den
Eidgenössischen Volkszählungen
von 1990 und 2000

Statistik Stadt Zürich
 
     
  Während die Gesamtzahl der Wohnungen um nur knapp 1 Prozent zunahm, betrug die Erhöhung bei den Wohnungen, die von Mitgliedern einer Baugenossenschaft bewohnt sind, rund 4 Prozent und bei den selbst bewohnten Eigentumswohnungen 16,4 Prozent; bei den Wohnungen im Stockwerkeigentum liegt sie gar bei fast 85 Prozent.  
     
  Die rasante Erhöhung der Zahl der Haushalte, die im Stockwerkeigentum leben, ist im Wohnungssektor vielleicht die markanteste Veränderung der letzten zehn Jahre. Besonders ausgeprägt war die Zunahme bei den kleineren Wohnungen. Aus der Entwicklung der Verteilung der Wohnungen nach Alter des Haushaltsvorstandes und nach Zimmerzahl kann der Schluss gezogen werden, dass zahlreiche ältere Haushalte ihre grösseren Wohnungen zugunsten kleinerer Eigentumswohnungen aufgaben. Ohnehin ist die Möglichkeit, in den eigenen vier Wänden zu wohnen, vor allem ein Privileg der älteren Generationen: Während gesamtstädtisch nur 29 Prozent der Haushaltsvorstände das sechzigste Lebensjahr erreicht haben, beträgt dieser Anteil bei den Eigentumswohnungen 42,7 Prozent.
Was die räumliche Verteilung der Wohnungen nach Bewohnertyp betrifft, können innerhalb von zehn Jahren keine grundsätzlichen Veränderungen eintreten. Erwähnenswert ist insbesondere das Quartier Escher Wyss. Dank der regen Bautätigkeit in Zürich West ist das Quartier bezüglich Eigentümerquote vom 8. auf den 4. Rang gesprungen. Dort – wie in den Quartieren Hottingen und Oberstrass – sind Eigentumswohnungen häufig von jüngeren kaufkraftstärkeren Haushalten erworben worden.
Im Mietwohnungssektor stellt man eine überproportionale Zunahme der Wohnungen mit mindestens vier Zimmern und eine Abnahme der Zwei-Zimmer- und vor allem der Ein-Zimmer-Wohnungen fest. Während vor allem grössere Wohnungen neu gebaut wurden, sind häufig kleinere Wohnungen zugunsten grösserer abgebrochen bzw. umgebaut (zusammengelegt) worden. In dieser Hinsicht waren die Baugenossenschaften in den letzten zehn Jahren besonders aktiv.
Was den Flächenverbrauch betrifft, hat sich der Trend zum Bau von grossräumigeren Wohnungen fortgesetzt: Die in den letzten zehn Jahren erstellten Ein- bis Fünf- Zimmer-Wohnungen sind – je nach Zimmerzahl – 21 bis 45 Prozent grösser als diejenigen, die zwischen 1946 und 1960 entstanden sind.
Die Wohnfläche pro Person hat ebenfalls leicht zugenommen: Heute beansprucht eine Zürcherin bzw. ein Zürcher 40 m2 Wohnfläche, das heisst rund 7 Prozent mehr Raum als vor zehn Jahren. Zwei Hauptgründe sind für diese Entwicklung verantwortlich: Einerseits wurden – wie bereits erwähnt – vermehrt grössere Wohnungen neu erstellt, anderseits leben immer mehr Personen allein: Heute besteht rund die Hälfte der Privathaushalte aus einer einzelnen Person, 1990 war dieser Anteil etwas geringer (46,1 Prozent). In diesem Bereich hat sich der Trend jedoch verflacht: Im Jahre 1970 waren es nicht einmal ein Drittel (30,6 Prozent).
 
     
           
  Wohnungen nach Bewohnertyp        
           
    1990   2000  
  Pächter-, Frei- und Dienstwohnungen 1 526   772  
  Genossenschaftswohnungen 30 787   32 057  
  Mietwohnungen 136 917   136 052  
  Übrige Eigentumswohnungen 8 405   7 943  
  Im Stockwerkeigentum 2 694   4 977  
     
 
Zwar hat der Anteil selbst genutzter Wohnungen zugenommen, im Verhältnis sind es aber immer noch ausserordentlich wenige. (Grafik HEV Zürich)
 
     
     
  Durchschnittliche Wohnfläche pro Person in m2  
     
    1990   2000  
  Pächter-, Frei- und Dienstwohnungen 1 526   772  
  Genossenschaftswohnungen 30 787   32 057  
  Mietwohnungen 136 917   136 052  
  Übrige Eigentumswohnungen 8 405   7 943  
  Im Stockwerkeigentum 2 694   4 977  
     
 
Kein Wunder, dass der Druck im Wohnungsmarkt anhält: Der steigende Flächenanspruch saugt alles auf, was neu produziert wird. (Grafik HEV Zürich)
 
     

     
  Was versteht man unter einer Wohnung?
Gemäss Volkszählung 2000 besteht eine Wohnung aus der Gesamtheit der Räumlichkeiten, die zur Zeit der Volkszählung einem Privathaushalt dienen könnten; sie muss über eine Küche oder eine Kochnische verfügen. Im Gegensatz zur Volkszählung 1990 kann eine Wohnung nur einen einzigen Haushalt beherbergen. Wohnungen, die von Kollektivhaushalten oder mehreren Haushalten bewohnt werden, werden nicht als Wohnungen gezählt.
Zudem berücksichtigt diese Analyse nur jene Wohnungen, die zum Zeitpunkt der Erhebung als Wohnsitz eines Haushalts dauernd bewohnt waren (Erstwohnungen). Ebenfalls nicht enthalten sind Wohnungen, die nicht zu Wohnzwecken dienen (Büros, Arzt oder Anwaltpraxen usw.).
 
     

     
  Definition der Wohnungsfläche nach Volkszählung
Die Fläche einer Wohnung ist die Summe der Flächen sämtlicher Zimmer, Küchen, Kochnischen, Badezimmer, Toilettenräume, Reduits, Gänge, Veranden usw. Zusätzliche separate Wohnräume (z.B. Mansarden), offene Balkone und Terrassen sowie nicht bewohnbare Keller- und Dachgeschossräume fallen bei der Berechnung ausser Betracht. Im Gegensatz zur den nach der EAG publizierten Bruttogeschossflächen sind Mauern, Nebenräume und Treppengänge ausserhalb der Wohnung in dieser Zahl nicht enthalten.
 
     
Inhaltsverzeichnis Seitenanfang