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Die Seite des Geschäftsleiters |
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Albert Leiser,
Direktor
Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich
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Kosten oder Markt? |
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Der Mieterverband hat ein grosses Problem:
Seine Mitglieder sind zufrieden. Die
Zahl der Wohnungen nimmt stärker zu als die
der Bevölkerung. Die Wohnungen werden
immer komfortabler. Grössere Aufschläge hat
es seit Jahren keine mehr gegeben. Viel mehr
kann sich keiner wünschen. Seit Jahren ergeben
Umfragen regelmässig, dass die Mieter
mit ihrer Wohnsituation und ihrer Miete
zufrieden sind.
Was tut eine Organisation, welche sich
voll und ganz der Bekämpfung der Wohnungs-
und Mietzinsnot verschrieben, wenn
es weder das eine noch das andere gibt?
Sie versucht einen Missstand heraufzubeschwören
und ihrer Klientel und der Öffentlichkeit
einzureden, die Situation sei so dramatisch,
dass man unbedingt etwas ändern
müsse. Genau das hat der Mieterverband
wiederholt versucht. Da sein Lamento nicht
zum gewünschten Erfolg geführt hat, tut er
es jetzt wieder. Diesmal sind die «übersetzten» Mieten an der Reihe.
Eigenartig nur, dass die Vermieter nicht mit
den teuren Wohnungen Probleme haben,
sondern – wenn schon – mit den billigen. Einfache
Wohnungen haben es heute schwer.
Die Erwartungen der Wohnungssuchenden
sind sehr hoch. Etwas lärmig? Kein Balkon?
Kleine Zimmer? Nicht renovierte Küche?
Altes Badezimmer? Nein, danke!
Was bleibt dem Hauseigentümer anderes
übrig, als seine Wohnungen zu modernisieren.
Dass das mit Kosten verbunden ist,
leuchtet ein. Ebenso, dass die neue schönere
Wohnung teurer ist, als sie es früher war. Die
Mieter haben damit kein Problem. Sie verstehen
diese Zusammenhänge. Zweifellos versteht
das auch der Mieterverband. Es öffentlich
eingestehen würde er aber natürlich nie. Er verharrt vielmehr bei seiner alten Logik und
verteidigt die Kostenmiete. Wenn die Kosten
aber steigen, wie bei den Hypothekarzinsen
oder den Investitionen, dann soll sie der
Hauseigentümer gefälligst selber tragen.
Kostenmiete so verstanden würde das Ende
des privaten Wohnungsbaus bedeuten. Kein
vernünftiger Mensch würde sein Geld in
etwas investieren, das auf Dauer nicht rentieren
kann. Auch die Mieter erwarten, dass ihr
Erspartes einen Ertrag abwirft.
Der Mieterverband täte gut daran, sich für
ein Mietrecht einzusetzen, welches die hohe
Wohnqualität auf dem Schweizer Immobilienmarkt
sichert. Wenn real existierende
Kostenfaktoren von den Mieten abgekoppelt
werden, müssen sie durch etwas anderes
ersetzt werden. Der Alternativen sind wenige.
Letztlich eigentlich nur der Markt.
Albert Leiser |
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