Hauseigentümerverband Zürich
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HEV 6/2005 Inhaltsverzeichnis
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  Die Südanflüge und deren Auswirkungen
auf die Immobilienbranche

* Corinne Wedekind
 
     
  Der diesjährige IMMOClassic 1) befasste sich mit dem Thema «Fluglärm und die Auswirkungen auf die Bau- und Immobilienbranche ». Im Rahmen einer Podiumsdiskussion, moderiert von Stephan Klapproth, versuchten Befürworter, Gegner und Betroffene gemeinsam die wirtschaftlichen Folgen des politischen Entscheides zu erörtern. Wie weit sind die Immobilienmakler, Architekten, Hauseigentümer, Investoren, Gewerbetreibenden und Gemeinden direkt oder indirekt betroffen? Ist die längerfristige Existenz Einzelner gefährdet oder zumindest eingeschränkt?  
     
  Fazit des Podiumsgesprächs
Die Vorstellungen über das An- und Abflugregime des Flughafens Zürich gehen nach wir vor weit auseinander. Mahner wie Sepp Moser haben einen schweren Stand. Er selber betitelt den Fluglärm nicht als Musik, aber er akzeptiere ihn. Der hohe Standard in der Schweiz sei eben auch mit Umweltbelastungen verbunden; dies gelte es sich in der Fluglärmdiskussion stets vor Augen zu halten.
Völlig unterschiedlich fielen die Beurteilungen darüber aus, wie stark die Immobilienpreise wegen der Südanflüge gesunken seien. Jacob Zgraggen berief sich auf die Studie der St.Galler Strittmatter Partner AG, die den Wertverlust in 38 untersuchten Gemeinden auf insgesamt 15 Milliarden Franken beziffert. Sowohl Ruedi Lais wie auch Albert Leiser beurteilen diese These als nicht nachvollziehbar. Teure Liegenschaften in Zumikon hätten zwar bis zu 30 Prozent an Wert verloren, in weiter vom Flughafen entfernten Gemeinden sei der Verlust aber weniger dramatisch, sagt Leiser. In Zumikon betrage der Wertverlust laut einer HEV-Studie insgesamt rund 300 Millionen Franken; gemäss der Studie Strittmatter sind es 700 Millionen Franken.
Die Preise hingen nicht nur vom Fluglärm ab, sondern insbesondere auch von der Entwicklung des Flughafens, hob Moser hervor. Der am Flughafen – im Zusammenhang mit der Übernahme der Swiss durch Lufthansa – drohende Stellenabbau grösseren Stils würde sich auch negativ auf die Preise auswirken. Zudem, so Moser, sollte der Flughafen Zürich an Bedeutung verlieren, würde sich dies langfristig auch auf den Immobilienpreis in den betroffenen Gemeinden auswirken.
Auch die kurz zusammengefassten Lösungsansätze sind widersprüchlicher Natur. Zgraggens Lösung lautet «kanalisieren und entschädigen». Lais betonte, dass es in der Politik darum gehen sollte, sich auf das Machbare zu konzentrieren. Leiser ist der Meinung, dass die politischen Energien auch für andere Themen, zum Beispiel die Berufsbildung, sinnvoll eingesetzt werden könnten. Und Moser appelliert, die Angelegenheit nicht nur aus einer Froschperspektive, sondern in einem grösseren wirtschaftlichen Zusammenhang zu betrachten.
 
     
 
Das Podium: Sepp Moser, freier Journalist, Aviatik-Experte, Dr. Jacob Zgraggen, selbstständiger Rechtsanwalt mit Schwergewicht Finanz- und Wirtschaftsrecht; Stephan Klapproth, Moderator; Ruedi Lais, Präsident Dachverband Fluglärmschutz; Albert Leiser, Direktor HEV Stadt und Kanton Zürich (von links).
 
     
  * core Agentur für Kommunikation  
 
 
  1) Die Unternehmen KWC AG, Richner Bäder und Plättli, Schenker Storen AG, Schlagenhauf und die St.Galler Kantonalbank führten am 24. Mai 2005 den dritten IMMOClassic im Panorama Resort & Spa, Feusisberg, durch. Das Ziel der Organisatoren ist es, Personen des Bau- und Baunebengewerbes, Investoren, Architekten, Generalunternehmer, Immobilien-Verwaltungen, Personen der Öffentlichkeit sowie der Presse einen Anlass zu bieten, um sich mit Fragen und Themen rund um die Bau- und Immobilienbranche auseinander zu setzen.  
     
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