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Die Südanflüge und deren Auswirkungen
auf die Immobilienbranche
* Corinne Wedekind |
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Der diesjährige IMMOClassic 1) befasste
sich mit dem Thema «Fluglärm und die
Auswirkungen auf die Bau- und Immobilienbranche
». Im Rahmen einer Podiumsdiskussion,
moderiert von Stephan Klapproth,
versuchten Befürworter, Gegner und
Betroffene gemeinsam die wirtschaftlichen
Folgen des politischen Entscheides zu erörtern.
Wie weit sind die Immobilienmakler,
Architekten, Hauseigentümer, Investoren,
Gewerbetreibenden und Gemeinden direkt
oder indirekt betroffen? Ist die längerfristige
Existenz Einzelner gefährdet oder zumindest
eingeschränkt? |
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Fazit des Podiumsgesprächs
Die Vorstellungen über das An- und
Abflugregime des Flughafens Zürich gehen
nach wir vor weit auseinander. Mahner wie
Sepp Moser haben einen schweren Stand.
Er selber betitelt den Fluglärm nicht als
Musik, aber er akzeptiere ihn. Der hohe
Standard in der Schweiz sei eben auch mit
Umweltbelastungen verbunden; dies gelte
es sich in der Fluglärmdiskussion stets vor
Augen zu halten.
Völlig unterschiedlich fielen die Beurteilungen
darüber aus, wie stark die Immobilienpreise
wegen der Südanflüge gesunken
seien. Jacob Zgraggen berief sich auf die
Studie der St.Galler Strittmatter Partner AG,
die den Wertverlust in 38 untersuchten
Gemeinden auf insgesamt 15 Milliarden
Franken beziffert. Sowohl Ruedi Lais wie
auch Albert Leiser beurteilen diese These
als nicht nachvollziehbar. Teure Liegenschaften
in Zumikon hätten zwar bis zu 30
Prozent an Wert verloren, in weiter vom Flughafen entfernten Gemeinden sei der
Verlust aber weniger dramatisch, sagt Leiser.
In Zumikon betrage der Wertverlust
laut einer HEV-Studie insgesamt rund 300
Millionen Franken; gemäss der Studie Strittmatter
sind es 700 Millionen Franken.
Die Preise hingen nicht nur vom
Fluglärm ab, sondern insbesondere auch
von der Entwicklung des Flughafens, hob
Moser hervor. Der am Flughafen – im
Zusammenhang mit der Übernahme der
Swiss durch Lufthansa – drohende Stellenabbau
grösseren Stils würde sich auch
negativ auf die Preise auswirken. Zudem, so
Moser, sollte der Flughafen Zürich an
Bedeutung verlieren, würde sich dies langfristig
auch auf den Immobilienpreis in den
betroffenen Gemeinden auswirken.
Auch die kurz zusammengefassten
Lösungsansätze sind widersprüchlicher
Natur. Zgraggens Lösung lautet «kanalisieren
und entschädigen». Lais betonte, dass
es in der Politik darum gehen sollte, sich auf
das Machbare zu konzentrieren. Leiser ist
der Meinung, dass die politischen Energien
auch für andere Themen, zum Beispiel die
Berufsbildung, sinnvoll eingesetzt werden
könnten. Und Moser appelliert, die Angelegenheit
nicht nur aus einer Froschperspektive,
sondern in einem grösseren wirtschaftlichen
Zusammenhang zu betrachten. |
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Das Podium: Sepp Moser, freier Journalist, Aviatik-Experte, Dr. Jacob Zgraggen, selbstständiger Rechtsanwalt
mit Schwergewicht Finanz- und Wirtschaftsrecht; Stephan Klapproth, Moderator; Ruedi Lais, Präsident Dachverband Fluglärmschutz; Albert Leiser, Direktor HEV Stadt und Kanton Zürich (von links). |
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* core Agentur für Kommunikation |
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1) Die Unternehmen KWC AG, Richner Bäder und
Plättli, Schenker Storen AG, Schlagenhauf und
die St.Galler Kantonalbank führten am 24. Mai
2005 den dritten IMMOClassic im Panorama
Resort & Spa, Feusisberg, durch. Das Ziel der
Organisatoren ist es, Personen des Bau- und
Baunebengewerbes, Investoren, Architekten,
Generalunternehmer, Immobilien-Verwaltungen,
Personen der Öffentlichkeit sowie der
Presse einen Anlass zu bieten, um sich mit Fragen
und Themen rund um die Bau- und Immobilienbranche
auseinander zu setzen. |
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