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HEV 7/2005 Inhaltsverzeichnis
Die Seite des Geschäftsleiters

  Albert Leiser,
Direktor Hauseigentümerverbände
Stadt und Kanton Zürich
Rekordheizölpreise
mit CO2-Abgabe weiter verteuern?
  Die Rohölpreise sind auf dem internationalen Markt in den letzten Wochen nochmals massiv angestiegen. Hoffnungen auf einen baldigen Rückgang lassen sich durch keine preisrelevanten Fakten rechtfertigen. Nach einem Zwischentief im Mai ist der Preis für Heizöl um rund 13 Fr. pro 100 Liter in die Höhe geschnellt und liegt mittlerweile über 70 Fr.
Verständlicherweise zögern die Hauseigentümer bei diesem Preisniveau mit dem Auffüllen ihrer Heizöltanks und spekulieren auf sinkende Heizölpreise noch vor dem nächsten Winter. Bisher wurden sie aber immer wieder enttäuscht. Statt zu sinken, sind die Preise weiter markant angestiegen und nichts spricht dafür, dass sich das so schnell ändert. Die Frage, ob Heizöl besser jetzt oder später gekauft wird, bleibt somit in höchstem Grade spekulativ. Viele Experten sind der Ansicht, der Ölpreis werde mittelfristig weiter steigen, weil das Wachstum der Nachfrage dasjenige des Angebots übersteigt. Tatsache ist, dass die Entwicklung im asiatischen Raum, welche dort eine enorme Steigerung des Energiebedarfs ausgelöst hat, kein kurzfristiges Phänomen ist. Tatsache ist ebenfalls, dass die Produktionskapazitäten langsam knapp werden.
Die Aussichten auf vernünftige Heizölpreise schwinden und was noch schlimmer ist: Mittlerweile ist der Bestand in den Öltanks so tief, dass Brennstofffirmen beim nächsten Kälteeinbruch Versorgungsengpässe befürchten. Zu Panik besteht indes kein Anlass, schlimmstenfalls würde das längere Lieferfristen bedeuten. Einige Brennstoffhändler bieten bereits einen Preisnachlass für jene, die in der Phase der Nachfrageschwäche kaufen und damit die Auslastung der Lieferanten verbessern.
In dieser Situation wirkt die angedrohte Einführung der CO
2-Abgabe wie blanker Hohn, ohne jedes Verständnis für die Nöte von Mietern und Hauseigentümern, welche es ja in gleichem Masse trifft. Nach dem bisher vorliegenden Vorschlag des Bundesrates würde diese Abgabe das Heizöl nämlich um weitere 9 Fr. pro 100 Liter verteuern.
Der Entscheid des Bundesrates setzt zudem ein komplett falsches Signal. Die CO
2-Emissionen sind bei den Brennstoffen nämlich schon seit Jahren rückläufig und liegen inzwischen wieder deutlich unter dem Stand von 1990. Der HEV erwartet daher, dass das Parlament die vorgeschlagene Höhe der CO2-Abgabe auf Brennstoffen zumindest massiv reduziert, um die Verhältnismässigkeit der Belastungen von Brennstoffen und Treibstoffen zu wahren.

Albert Leiser
 
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